Die Rotjacken treffen am Freitagabend auswärts in Villach mit dem EC VSV auf das einzige Team in der Liga, dem sie 2025/26 bislang noch nicht gegenüberstanden.

Am Freitag, dem 14. November 2025, kreuzt der EC-KAC (elf Siege, fünf Niederlagen) zum 360. Mal in der Geschichte und zum ersten Mal in der laufenden Saison 2025/26 in der win2day ICE Hockey League mit dem EC VSV (acht Siege, sieben Niederlagen) die Schläger. Das erste Kärntner Derby der aktuellen Spielzeit beginnt um 19.15 Uhr und ist im Livestream auf Sporteurope.TV zu sehen.

BERICHTERSTATTUNG

Das Duell Villach gegen Klagenfurt wird nicht im TV gezeigt, eine Livestream-Übertragung, produziert vom gastgebenden Klub, wird jedoch wieder auf Sporteurope.TV angeboten (aktuelle Angebote für Streaming-Tickets und -Pässe hier), Sendungsbeginn ist um 19.00 Uhr. Radio Kärnten (online empfangbar über sound.orf.at) begleitet das Spiel im Kärntner Eishockeymagazin, das um 19.30 Uhr beginnt.

Die Ausgangssituation:

Der EC-KAC vermochte seine gute Form auch über die Länderspielpause hinweg zu konservieren: Die Rotjacken besiegten am Mittwoch die Black Wings Linz zu Hause mit 5:3 und punkteten damit seit Ende September in jedem ihrer elf Ligaspiele, von denen neun gewonnen wurden. In der Tabelle rückten die Klagenfurter damit auf Rang drei nach vor, mehr Zähler pro Saisonspiel einfahren als der EC-KAC (2,00) konnte im bisherigen Verlauf der Spielzeit nur Leader HC Pustertal (2,24). Die Erfolge des amtierenden Vizemeisters in den vergangenen Wochen fußten insbesondere auf einer konsequent agierenden Defensive, aus dem Spiel heraus durchschnittlich 2,25 Gegentore stellen den momentanen Bestwert im Bewerb dar. Davon profitiert auch die sehr ansehnliche Auswärtsbilanz: Rot-Weiß hat sechs seiner acht Begegnungen in der Fremde gewonnen, nur beim Titelverteidiger in Salzburg stieg man am ersten Liga-Wochenende im September ohne Punktgewinn aus. Wenig zu diesen starken Kennzahlen beigetragen hat das Überzahlspiel des EC-KAC, dessen Erfolgsquote in Auswärtsspielen (14,3 Prozent) sogar noch unter jener aus vor eigenem Publikum ausgetragenen Partien (14,8 Prozent) liegt. Die Grundsteine für Klagenfurter Siege wurden bislang meist bei Even Strength gelegt – und dort über stabil hohe Scheibenkontrolle: In jedem ihrer acht Spiele fernab der Heimat kamen die Rotjacken in Phasen gleicher Spieleranzahl am Eis auf höhere Puckbesitzanteile als ihr jeweiliger Gegner, in Summe auf 55,2 Prozent.

Der EC VSV kehrt erst mit dem Heimspiel gegen die Rotjacken aus dem International Break zurück, die Adler waren aufgrund des CHL-Engagements des EC Salzburg am Mittwoch spielfrei. In der Tabelle nimmt Villach gegenwärtig die siebte Position ein, im Ranking nach Punkteschnitt den sechsten Platz. Die Draustädter fuhren in den Wochen vor der Länderspielpause eher durchwachsene Ergebnisse ein, in nur einem ihrer letzten fünf Spiele, beim 3:0-Erfolg in Wien am 2. November, wanderten die vollen drei Punkte auf ihr Konto. Bemerkenswert ist im Zusammenhang mit dem EC VSV die hohe Bedeutung des ersten Treffers in einer Begegnung: In 13 von 15 Saisonspielen mit blau-weißer Beteiligung siegte jenes Team, das mit 1:0 in Führung ging. Die Adler gewannen in der laufenden Spielzeit nur zwei ihrer sieben Duelle mit Klubs, die gegenwärtig eine Top-Sechs-Position einnehmen, und haben zudem (trotz deutlicher Steigerung in den vergangenen Wochen) veritable Probleme im Penalty Killing, wo eine Erfolgsquote von nur 68,0 Prozent die niedrigste Marke im ligaweiten Vergleich darstellt. Als noch ausbaufähig präsentierte sich in den ersten zwei Liga-Monaten die blau-weiße Heimbilanz, hat doch keine Mannschaft in der Liga auf eigenem Eis weniger Punkte eingefahren als die Villacher (acht), die allerdings mit sechs auch die niedrigste Anzahl an bislang ausgetragenen Heimpartien vorzuweisen haben.

Die Geschichte:

Der EC-KAC und der EC VSV treffen am Freitagabend zum 360. Mal in einem Bewerbsspiel aufeinander, 56 weitere Male traf man sich zu freundschaftlichen Duellen. Von den direkten Konfrontationen um Punkte gewannen die Rotjacken die Mehrheit von 192, in 148 Fällen setzten sich die Adler durch, 19 Mal gab es ein Unentschieden. Der Klub aus der Landeshauptstadt baute seine Führung in der historischen Bilanz in der jüngeren Vergangenheit deutlich aus: Die letzten 44 Kärntner Derbys brachten 34 KAC-Erfolge, die Draustädter konnten seit dem Jahr 2015 nicht mehr zwei Siege hintereinander gegen ihren Lokalrivalen einfahren. Das Saisonfazit im Kärntner Kräftemessen fiel zuletzt in neun aufeinanderfolgenden Saisonen zu Gunsten des Rekordmeisters aus. Entgegen dem historischen Trend kam in den jüngsten Duellen dem ersten Treffer im jeweiligen Spiel keine große Bedeutung zu: In nur drei der letzten zehn und einem der letzten sechs Derbys gewann am Ende jene Mannschaft, die mit 1:0 in Führung ging. In der Villacher Stadthalle fühlte sich Rot-Weiß in den vergangenen Jahren meist recht wohl, der EC-KAC reiste bei nur einem seiner jüngsten zwölf Auftritte ohne Punktezuwachs aus der Tiroler Straße ab. Die Begegnung am Freitag ist die erste der Saison zwischen Villach und Klagenfurt, in der Spielzeit 2024/25 siegten die Rotjacken in drei von vier Begegnungen und erwiesen sich dabei als wesentlich effizienter (wie 17:8 Tore aus dem Spiel heraus bei 12,3 zu 14,4 Expected Goals belegten).

Personelles:

Beim EC-KAC ist gegenüber dem Heimsieg gegen Linz vom Mittwoch für das Kärntner Derby von keinen personellen Veränderungen auszugehen. Der leicht angeschlagene Jesper Jensen Aabo, der gegen die Oberösterreicher die Zähne zusammenbiss, will sich auch das erste Saisonduell mit dem EC VSV nicht entgehen lassen. Fix fehlen werden den Rotjacken die Langzeitausfälle David Maier, Nick Petersen und Luka GombocClemens Unterweger hat bereits wieder Eiskontakt, ob ein Einsatz schon am Freitag sinnvoll ist, wird am Spieltag entschieden. Ihr erstes Lokalduell mit den Adlern bestreiten werden die Sommer-Neuzugänge Jordan Murray und Mario Kempe sowie die U20-Cracks Filip Simovic und Johannes Dobrovolny. Beim EC VSV steht Verteidiger Steven Strong nach 48 Kärntner Derbys in Rot-Weiß erstmals gegen die Rotjacken am Eis.

Pre-Game-Kommentar:

„Bei uns steht der Prozess im Vordergrund, unser Spiel soll sich insgesamt in die richtige Richtung entwickeln. Das war gegen Linz der Fall, weil wir von Anfang an unsere zentralen Eigenschaften – viele Schüsse aufs Tor zu bringen, viel Druck auszuüben – unter Beweis gestellt haben. Die zwei frühen Tore waren wichtig, danach haben wir die Partie relativ gut kontrolliert. Wir können zufrieden sein, die Punkte sind aktuell bei diesem engen Tabellenstand sehr wichtig. Nach einer Pause heißt es nicht nur, wieder in den Rhythmus zu kommen, sondern auch Selbstvertrauen frisch aufzubauen. Dahingehend war das Spiel am Mittwoch ein wichtiger Schritt für uns.“

„Der EC VSV war in den letzten Jahren sehr offensiv ausgerichtet, Spieler wie Hancock, Hughes oder Scherbak sind stark im Umschaltspiel, auch im Powerplay ist das immer eine gefährliche Mannschaft. In der Vergangenheit hat Villach vielleicht nicht so viel Wert auf die Defensivarbeit gelegt, aber ich glaube, mit den Zugängen, die sie von uns geholt haben, wird sich das sicher ändern. Wir wissen, dass Thomas Vallant und Steven Strong sehr zuverlässig sind und nach hinten mit viel Verantwortungsbewusstsein agieren. Ich erwarte mir also eine ausbalanciertere VSV-Mannschaft als zuletzt.“

„Ich fühle mich in Klagenfurt seit Jahren wohl, wir erhalten von unseren Fans viel Rückenwind. Als Mannschaft haben wir uns über die Zeit für Derbys gegen Villach ein stabiles Selbstvertrauen aufgebaut, das brachte auch die guten Ergebnisse. Persönlich bereite ich mich mit unserem Goalie Coach im Videostudium sehr genau auf den VSV vor. Vielleicht hängt meine gute Derbybilanz auch genau damit zusammen: Ich fokussiere mich auf so viele Details, die wir im Vorfeld erarbeiten, dass da nicht viel Raum für emotional gesteuerte, impulsive Gedanken bleibt. Und letztlich ist auch immer ein wenig Glück dabei, dass die Bounces in die richtige Richtung gehen.“