In seinem ersten Auswärtsspiel der neuen ICE-Saison tritt der EC-KAC am Freitagabend (Spielbeginn: 18.30 Uhr) beim HC Orli Znojmo in Tschechien an.

Der Klub:

Nach einem Jahr Pause, während der sich der HC Orli Znojmo in die dritte Liga Tschechiens zurückgezogen hatte, in der allerdings pandemiebedingt bereits nach nur fünf Partien der Spielbetrieb eingestellt wurde, kehrte der Klub aus Südmähren heuer im Frühjahr zurück in die nunmehrige bet-at-home ICE Hockey League. In dieser, damals noch unter dem Namen EBEL firmierend, waren die Adler von 2011 bis 2020 engagiert, ihr größter Erfolg war dabei der Einzug in die Finalserie 2016 gegen den EC Salzburg, die nach 2:1-Führung noch mit 2:4 verlorenging. Davor und danach war Znojmo in der Post Season allerdings kein großer Erfolg beschieden: Acht Mal qualifizierte sich der Klub für das Viertelfinale, sechs Mal war dort Endstation, im siebten Fall sah man sich zum Zeitpunkt des vorzeitigen Saisonabbruchs bereits mit einem 0:3-Rückstand gegen den HCB Südtirol konfrontiert. Zwei Mal (2015, 2017) war der EC-KAC der Playoff-Gegner der Tschechen, jeweils setzten sich die Rotjacken klar durch (4:1, 4:0).

Die Geschichte des Eishockeysports in der nur gut zehn Kilometer jenseits der österreichischen Grenze gelegenen Stadt reicht zurück bis in das Jahr 1933, über Jahrzehnte hinweg spielte Znojmo jedoch nur in regionalen Spielklassen. Der Sprung in die Extraliga gelang im April 1999, immerhin zehn Jahre lang konnten sich die Adler dort halten. Dann verkaufte man seine Lizenz nach Brno und wagte am zweihöchsten nationalen Level einen Neuanfang, der zwei Jahre später im Schritt in die damalige Erste Bank Eishockey Liga mündete. Der Klub mit den Vereinsfarben Rot, Weiß und Schwarz kann auf eine treue Anhängerschaft verweisen, speziell die längsseitige Stehplatztribüne im Oberrang macht die Nevoga Aréna zu einer jener Spielstätten in der Liga, in der der höchste Lautstärkepegel herrscht. Der Heimpremiere gegen Wien am vergangenen Sonntag wohnten 2.568 Fans bei, was der zweithöchsten Zuschauerzahl in der mit 15 ausgetragenen Begegnungen noch jungen ICE-Saison entsprach.

Aktuelles:

Seine insgesamt zehnte Saison in der internationalen Liga nahm der HC Orli Znojmo mit einem Roster in Angriff, in dem nur sieben der einheimischen Cracks über vorherige Erfahrung in der ICE bzw. EBEL verfügten. Dementsprechend besetzte man die Hälfte seiner aktuell acht Legionärsplätze mit hierzulande bekannten Kräften (Anthony Luciani, Ryan Culkin, Hunter Fejes, Filip Ahl). In der Preseason lief es für die Adler noch eher durchwachsen, von acht Testspielen wurden nur drei gewonnen. Dafür darf der Ligastart als durchaus gelungen bezeichnet werden: Die Tschechen unterlagen am vergangenen Freitag auswärts bei Vizemeister HCB Südtirol nur knapp mit 4:5, um zwei Tage später das Lokalduell mit den Vienna Capitals auf eigenem Eis mit 5:4 für sich zu entscheiden.

Spieler im Fokus:

Gewohnt treffsicher präsentierte sich am ersten Liga-Wochenende Anthony Luciani, der an fünf der neun Torerfolge Znojmos als Schütze oder Vorbereiter beteiligt war. Der Kanadier hält nach nunmehr 118 Einsätzen in der ICE (bzw. EBEL) für Znojmo und Dornbirn bei starken 60 Treffern. Lucianis Linienkollegen Hunter Fejes, bekannt für seine flinken Antritte, gebührt ebenso Aufmerksamkeit, konnte er in sieben Karrierespielen gegen den EC-KAC für Linz und Graz doch gleich fünf Tore erzielen. Auch schwedische Neuzugang der Adler, Filip Ahl, hinterließ in Duellen mit den Rotjacken bereits seine Spuren, bei den beiden letztjährigen Saisonsiegen der Bratislava Capitals gegen Klagenfurt konnte er jeweils anschreiben. In der Abwehr der Tschechen ist davon auszugehen, dass im Verlauf der Saison die beiden spielstarken Kanadier Ryan Culkin und Jordon Suthorn den Ton angeben werden. Als eher wackelig präsentierte sich am Auftaktwochenende der Meisterschaft der im Sommer als Stammgoalie verpflichtete Pavel Kantor, der in Bolzano fünf Mal hinter sich greifen musste und gegen Wien nach drei Gegentreffern im Startdrittel durch seinen Backup Dominik Groh ersetzt wurde.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Für die Rotjacken war der HC Orli Znojmo in dessen neun Jahren in der Liga häufig ein recht angenehmer Gegner: In nur zehn der 45 Duelle blieben die Klagenfurter ohne Punkt, 32 der Begegnungen konnten sie für sich entscheiden. Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 konnte der EC-KAC in keiner anderen auswärtigen Halle eine längere Siegesserie hinlegen als in der Nevoga Aréna, zwischen März 2015 und November 2017 siegte Rot-Weiß bei zehn aufeinanderfolgenden Auftritten in Tschechien. Dieser Trend setzte sich in den Folgejahren jedoch nicht mehr fort, seither unterlagen die Kärntner bei vier von fünf Auftritten in Znojmo und kassierten dabei insgesamt 22 Gegentreffer. Das letzte direkte Duell zwischen den beiden Klubs datiert vom 12. Januar 2020, als sich der Rekordmeister vor heimischer Kulisse mit 4:0 durchsetzen konnte. Zwölf der 22 damals aufgebotenen KAC-Cracks werden auch am Freitag im Lineup stehen, darunter mit Thomas Koch, Manuel Geier und Manuel Ganahl auch drei der Torschützen.