Die Rouen Dragons sind am Freitagabend (20.20 Uhr) in der Champions Hockey League der erste Gegner der Rotjacken in einem Bewerbsspiel der Saison 2021/22.

Der Klub:

Die Rouen Dragons sind ein vergleichsweise junger Klub, in seiner heutigen Form wurde der Verein erst im Jahr 1978 gegründet, seit dem erstmaligen Aufstieg im Jahr 1985 gehört er der höchsten Spielklasse Frankreichs ohne Unterbrechung an. Dort entwickelte das Team aus der Normandie eine beeindruckende Siegermentalität, die in 16 gewonnenen Meistertiteln in den jüngsten 32 Saisonen Ausdruck fand. Auch prägt die Drachen intensive Beteiligung am Spielbetrieb auf europäischer Ebene, bereits 17 Mal war man seit 1990 in internationalen Bewerben (Europacup, European Hockey League, Continental Cup, Champions Hockey League) vertreten, wobei man den Continental Cup gleich zwei Mal – 2012 und 2016, jeweils auf eigenem Eis – gewinnen konnte.

Das Powerhouse im französischen Eishockey dominierte in den vergangenen Jahren auf nationalem Level, vier Mal in Serie stand man im Finale, den Titelgewinn 2021 verbuchte man jedoch pandemiebedingt durch Ernennung. Kontinuität kennzeichnet nicht nur Rouens sportlichen Erfolg, sondern auch die Besetzung der führenden Positionen im Klub: Head Coach Fabrice Lhenry, legendärer Torhüter des Nationalteams mit 18 WM- und vier Olympia-Teilnahmen, und sein finnischer Assistent Ari Salo bilden bereits in ihrer siebten Saison das Trainergespann, General Manager Guy Fournier, einst Torschütze im einzigen jemals ausgetragenen Spiel gegen Klagenfurt, steht gar in seiner 16. Spielzeit in dieser Funktion.

Aktuelles:

Wie der EC-KAC bestreitet auch Rouen am Freitag sein erstes Bewerbsspiel der neuen Saison. Die Franzosen haben im Vergleich zu den Rotjacken mit sechs allerdings doppelt so viele Pre-Season-Partien bestritten: Gegen Klubs aus der ersten (Fribourg/4:6, Lausanne/1:3) und zweiten Schweizer Liga (La Chaux-de-Fonds/2:3) setzte es durchwegs knappe Niederlagen, den CCM Summer Cup in Cergy konnten die Drachen am vergangenen Wochenende hingegen gewinnen, wobei Siegen gegen Amiens (6:3) und Spišská Nová Ves aus der Slowakei (2:1) eine Shootout-Niederlage gegen die Gastgeber gegenüberstand. Absolvieren konnte Rouen seine Vorbereitungsspiele nahezu in Bestbesetzung, mit Verteidiger Florian Chakiachvili musste Frankreichs Meister nur einen Kaderspieler für das Nationalteam und dessen Olympia-Qualifikationsturnier in Lettland abstellen.

Spieler im Fokus:

Im 23 Mann umfassenden Kader der Rouen Dragons finden sich gleich sechs Akteure, die einst in der bet-at-home ICE Hockey League (bzw. Erste Bank Eishockey Liga) aktiv und somit als Gegner in Klagenfurt zu Gast waren. Torhüter Matija Pintarič, von 2009 bis 2012 bei Olimpija Ljubljana im Einsatz, geht in seine fünfte Saison als Stammkeeper der Franzosen. In der Defensive sind ganze drei Cracks aus der hiesigen Liga bekannt: Marc-André Dorion spielte in den vergangenen neun Jahren für die Black Wings Linz und die Vienna Capitals, Mark Flood repräsentierte Salzburg (2016/17) und Wien (2019/20), Sacha Guimond stand ab 2016 in Ljubljana, Innsbruck und Bratislava unter Vertrag. In der Offensivabteilung sind David Gilbert (2017/18 bei Fehérvár AV19) sowie Kelsey Tessier (2016 bis 2019 bei den Vienna Capitals) bekannte Namen.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Die Drachen standen den Rotjacken bislang erst ein einziges Mal in einem Bewerbsspiel gegenüber: Im Halbfinalturnier des Europäischen Ligacups in der Saison 1994/95 duellierte man sich am 2. Dezember 1994 in Rouen. Die Klagenfurter gingen früh – in Spielminute zwei – durch Michal Pivoňka in Führung, mit dem 3:2 durch Franck Saunier in der 38 Minute kippte die Partie jedoch in Richtung der Hausherren. Zum Endstand von 7:3 steuerte der legendäre Franck Pajonkowski (482 Ligatreffer für den Klub zwischen 1987 und 2003) binnen sechs Minuten im Schlussabschnitt einen Hattrick bei. Auf Seiten der Klagenfurter traf Verteidiger Christopher Felix doppelt (34., 55.). Rouen stieg nach einem Sieg gegen den HK Celje und einem Unentschieden gegen die VEU Feldkirch in das Finale auf, in dem dann jedoch sowohl das Hin- als auch das Rückspiel gegen den HC Bozen/Bolzano verloren ging.