Erstmals seit der letztjährigen Halbfinalserie wird am Sonntag der EC Salzburg wieder in Klagenfurt zu Gast sein, kac.at nimmt die Roten Bullen im Vorfeld dieser Begegnung unter die Lupe.

Aktuelles:

Der EC Salzburg kommt als Tabellenvierter nach Klagenfurt, am Freitag siegten die Mozartstädter beim HC Orli Znojmo mit 5:2, nachdem sie auf die frühe Führung für die Tschechen mit fünf Treffern am Stück geantwortet hatten. Für die Bullen war dies der erste „Dreier“ in einer fremden Arena seit dem ersten Spieltag, als sie in Linz mit 4:0 siegten, danach waren vier von sechs Auswärtspartien Salzburgs in eine Overtime gegangen. Insgesamt hatte der finanzielle Ligakrösus im bisherigen Saisonverlauf mit einigen Personalproblemen zu kämpfen, was im Lineup viele Räume für aus dem Alps Hockey League-Team nachrückende Kräfte öffnete. Dennoch spielten die Roten Bullen über weite Strecken recht dominantes Eishockey, in 16 ihrer bislang 18 Saisonspiele hatten sie am Ende mehr Torschüsse zu verzeichnen als ihr jeweiliger Gegner. Diese Überlegenheit konnte jedoch nicht immer auch in Torerfolge umgemünzt werden, aktuell 2,78 erzielte Treffer pro Saisonspiel entsprechen dem niedrigsten Wert seit 17 Spielzeiten, nur in ihrem Premierenjahr in der höchsten Spielklasse trafen die Salzburger seltener.

Spieler im Fokus:

Die teaminterne Scorerwertung wird vom herausragendsten Offensivverteidiger der bisherigen ICE Hockey League-Saison angeführt: T.J. Brennan, im Sommer aus der zweiten Schweizer Liga geholt, hält nach 18 Einsätzen bei bereits 21 Zählern, die ligaweit nur von zwei Stürmern übertroffen werden. Hinter ihm platziert sich Peter Schneider (acht Tore, sieben Assists), der in jedem der letzten drei Ligaspiele getroffen hat und mit der Stadthalle gute Erinnerungen verbindet: In seinem letzten Bewerbsspiel auf Klagenfurter Eis gelangen ihm am 9. Oktober 2019 für den EHC Biel-Bienne im CHL-Vorrundenspiel beim EC-KAC gleich vier Tore. Nach seiner mehrwöchigen Verletzungspause langsam wieder am aufsteigenden Ast ist Stürmer Ty Loney, der jedoch in beiden bisherigen Partien in der laufenden Woche ohne Punkt blieb und damit erstmals seit Februar in zwei Ligaspielen hintereinander leer ausging. Vor einige Aufgaben stellen wird die Rotjacken-Stürmer wohl auch wieder Torhüter Atte Tolvanen: Der finnische Lamoureux-Ersatz spielte bislang eine gute und konstante Saison, seine statistischen Kernkennzahlen sind in Heim- wie Auswärtsspielen nahezu ident. Mit einem Gegentorschnitt von 1,74 pro 60:00 Minuten am Eis (GAA) ist er in dieser Kategorie aktuell die Nummer eins unter allen ICE-Goalies.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 stand der EC-KAC gegen keine Mannschaft öfter am Eis als gegen den EC Salzburg – und das, obwohl die Bullen erst 2004 in die Liga kamen: Das sonntägige Duell ist das bereits 151. der Historie, mit 79 zu 71 Siegen (bei 479 zu 442 Toren) spricht die bisherige Bilanz für Salzburg. Allerdings schnitten die Klagenfurter in der jüngeren Vergangenheit exzellent ab: Neun der letzten elf Begegnungen mit den Red Bulls konnten sie für sich entscheiden, darunter vier der fünf Halbfinalpartien in der vergangenen Saison sowie die erste Konfrontation im laufenden Spieljahr. Bei nur einem seiner letzten zehn Auftritte in der Stadthalle fuhr Salzburg alle drei Zähler ein, zudem verbuchte man auf Klagenfurter Eis seit 157:01 Spielminuten keinen Torerfolg mehr.

Das letzte Duell:

Die erste und bisher einzige Saisonbegegnung zwischen Salzburg und Klagenfurt ging am 17. Oktober im Volksgarten über die Bühne. Dort glichen die Bullen zwei Mal eine KAC-Führung aus, im Penalty Shootout traf dann jedoch nur Matt Fraser, der den Rotjacken damit den Sieg sicherte. In keinem anderen Saisonspiel ließ der Titelverteidiger mehr Torschüsse des Gegners zu, gerechnet auf den 60:00-Minuten-Schnitt kam der EC Salzburg auf 36,9 Shots on Goal, in den übrigen 15 Partien im aktuellen Spieljahr lag dieser Wert für KAC-Gegner bei 24,9. Bei Even Strength hatten die Rotjacken ihre Kontrahenten insgesamt gut im Griff, sowohl die Zeit im Puckbesitz (23:50 gegenüber 20:53 Minuten) als auch die Anzahl der Scheibeneroberungen insgesamt (96:87) und der Sequenzen mit Puckkontrolle in der Offensivzone (68:60) sprachen für Klagenfurt. Beide Treffer der Red Bulls gingen auf das Konto von Benjamin Nißner, der damit in dieser Begegnung gleich viele Tore erzielte wie in seinen übrigen 17 Ligaspielen heuer. Die auffälligsten Akteure in Rot-Weiß waren Matt Fraser, der ein Tor im Spiel und das entscheidende im Penaltyschießen erzielte, Lukas Haudum (74,2% Corsi-For% sowie die meisten Torschussversuche aller KAC-Stürmer) und Johannes Bischofberger (zwei Assists).

 

Spielbericht: „KAC-Auswärtssieg in Salzburg“ (kac.at, 17.10.2021)