Gleich am ersten Spieltag der neuen ICE-Saison treffen in Salzburg jene beiden Klubs aufeinander, welche die letzten vier Meistertitel unter sich aufteilten, kac.at stellt die Roten Bullen im Detail vor.

Der Klub:

Der EC Salzburg geht in seine 20. Saison in Österreichs höchster Spielklasse, zuletzt gewannen die Roten Bullen zwei Mal hintereinander den Meistertitel in der win2day ICE Hockey League und beendeten damit die sich über fünf Spielzeiten erstreckende Durststrecke ohne Championat. Gemeinsam mit dem EC-KAC haben die Mozartstädter in der jüngeren Vergangenheit das Ligageschehen dominiert, gleich zwölf der letzten 16 vergebenen Meistertitel gingen nach Salzburg oder Klagenfurt. Die Red Bulls vermochten in der Regel auch bereits im Grunddurchgang sehr gut abzuschneiden, neun der jüngsten zehn Regular Season beendeten sie auf einem der ersten drei Ränge. Dementsprechend häufig qualifizierte sich der Klub auch für die Champions Hockey League, der 5:2-Heimerfolg gegen Norwegens Meister Stavanger am vergangenen Samstag stellte Salzburgs bereits 60. Spiel in der Königsklasse dar, kein anderer Klub aus der ICE kommt auf mehr als 36 CHL-Partien.

Am Weg zum insgesamt achten Ligatitel der Klubgeschichte mussten die Bullen in der vergangenen Spielzeit in 64 Begegnungen nur 19 Niederlagen einstecken, woraus sich die fünfthöchste saisonale Winning Percentage der Klubgeschichte ergab. Insbesondere auf eigenem Eis war der Titelverteidiger zuletzt kaum zu bezwingen: Im Verlauf der beiden vergangenen Saisonen standen 50 Heimsiegen nur 13 Niederlagen vor eigenem Publikum gegenüber. Vor dem 3:4-Verlust im bislang letzten Ligaheimspiel, dem sechsten Finale gegen den HCB Südtirol Mitte April, standen für Salzburg 18 Erfolge im Volksgarten am Stück zu Buche. Die einschneidendste Veränderung im Personalstand des Titelverteidigers gab es im Sommer auf der sportlichen Kommandobrücke: Head Coach Matt McIlvane beendete die mit 235 Ligaspielen zweitlängste Trainer-Ära der Klubgeschichte und wechselte in die Organisation der Anaheim Ducks. Zu seinem Nachfolger wurde der US-Amerikaner Oliver David ernannt, der nach vielen Jahren im Nachwuchseishockey seit 2021 im Profigeschäft tätig ist.

Aktuelles:

Der letztjährige Meister verbuchte in der Testspielphase (mit 0,60) den niedrigsten Punkteschnitt aller 13 ICE-Klubs, stand in seinen fünf Pre-Season-Partien jedoch ausschließlich hochkarätigen Gegnern aus den höchsten Spielklassen der Schweiz, Tschechiens, Deutschlands und Finnlands gegenüber. Ihren einzigen Sieg konnten die Roten Bullen auswärts beim HC Motor České Budějovice (5:3) einfahren. Nur unwesentlich besser lief es für den EC Salzburg in der Champions Hockey League, nach zunächst drei Niederlagen hintereinander (in Skellefteå und Mannheim sowie gegen Ingolstadt) hielt der jüngste Heimerfolg gegen Stavanger aber die Chance am Leben, sich auch bei der achten CHL-Teilnahme für die KO-Phase zu qualifizieren. Die Entscheidung darüber fällt in den beiden finalen Grunddurchgangsduellen mit Belfast und Lahti im Oktober. Vor der Rückkehr auf die internationale Bühne stehen für die Red Bulls nun jedoch die ersten neun Begegnungen in der win2day ICE Hockey League am Programm, am ersten Liga-Wochenende genießt Salzburg gegen den EC-KAC und die Graz99ers jeweils Heimrecht.

Spieler im Fokus:

Der Kader des EC Salzburg hat sich in der Übertrittszeit im Sommer nur an vergleichsweise wenigen Positionen verändert: Von den 22 Stammkräften, die beim Großteil der letztjährigen Playoff-Partien im Lineup standen, gehören 17 auch im neuen Spieljahr zum Aufgebot. Aus dem kleinen Kreis der Abgänge ragen Dominique Heinrich, dessen 796 Ligaeinsätze den Klubrekord markieren, und Nicolai Meyer heraus, der Däne zeichnete (mit seinem einzigen Treffer der Post Season) für das Championship Winning Goal verantwortlich. Die Red Bulls tätigten im Sommer lediglich zwei Neuverpflichtungen: Abwehrspieler Ryan Murphy aus Kanada war in den vergangenen zehn Spielzeiten ausschließlich in der NHL, der AHL und der KHL engagiert, stand jedoch seit seinen Juniorentagen noch nie in einem Team, das eine Playoff-Serie gewinnen konnte. Ebenfalls neu im Kader der Mozartstädter ist Stürmer Adam Payerl, der in den letzten fünf Spielzeiten mit recht stark schwankendem Scoring-Output für die Augsburger Panther in der DEL auflief. Von den zahlreichen etablierten Cracks im Lineup der Bullen wird Benjamin Nissner und Troy Bourke besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, der Österreicher war mit acht Zählern punktebester Salzburger in den fünf Halbfinal-Duellen mit den Rotjacken im Frühjahr, der Kanadier erzielte mit vier die meisten Treffer in dieser Serie.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 traf der EC-KAC auf keinen Gegner häufiger als auf den EC Salzburg: Mit den Roten Bullen duellierte sich der Rekordmeister bislang 162 Mal, beide Teams genossen jeweils 81 Mal Heimrecht. Die historische Bilanz spricht mit 88 gegenüber 74 Siegen für die Mozartstädter, die zudem pro Begegnung im Schnitt 3,23 Treffer erzielt haben – mehr als jeder andere Klub, dem die Rotjacken in diesen 23 Saisonen gegenüberstanden. Im Volksgarten hatten die Klagenfurter häufig einen besonders schweren Stand, aktuell stehen dort vier KAC-Niederlagen in Folge zu Buche, eine längere Serie an rot-weißen Verlusten gab es zuletzt zwischen November 2014 und Februar 2016, als Salzburg gegen die Kärntner sieben Heimsiege en suite einfahren konnte. Um diesen Trend umzukehren, wird es auf Seiten der Rotjacken wohl einer Steigerung in den Special Teams bedürfen: In den neun direkten Duellen der vergangenen Saison reüssierte das KAC-Powerplay in nur 10,0 Prozent der Fälle (30 Gelegenheiten, drei Tore), während jenes der Bullen eine Erfolgsquote von satten 33,3 Prozent (33 Möglichkeiten, elf Treffer) aufwies.