Gegner-Update: Graz99ers

Die Graz99ers kommen als Tabellenschlusslicht nach Klagenfurt, ihr Rückstand auf einen Pre-Playoff-Platz beträgt bereits sieben Zähler, auf Rang sechs, der das direkte Viertelfinalticket bedeuten würde, fehlen nach gut einem Viertel des Grunddurchgangs gar schon 19 Punkte. Die Murstädter kassierten bislang zehn Niederlagen am Eis sowie zwei weitere am grünen Tisch, ihr einziger Sieg gelang ihnen ausgerechnet gegen den EC-KAC, den sie am 15. Oktober im Merkur Eisstadion mit 3:2 bezwingen konnten. Am Freitag fuhren die 99ers mit einem 0:6 bei den Black Wings Linz ihre bislang höchste Niederlage der Saison ein. In seinen elf tatsächlich ausgetragenen Spielen erzielte Graz nur 18 Treffer, der Torschnitt des Teams von Head Coach Johan Pennerborn liegt damit nicht nur 45,4 Prozent unter dem Durchschnittswert der übrigen zwölf Teams in der Liga, sondern auch satte 23,8 Prozent unter dem historisch niedrigsten Wert in der 99ers-Geschichte (aus der Saison 2015/16). Mit fünf haben die Steirer in der laufenden Saison weniger Powerplay-Treffer erzielt als jede andere Mannschaft im Bewerb, überdurchschnittlich gut schlagen sie sich allerdings im Unterzahlspiel, wo eine Erfolgsquote von 82,6 Prozent der viertbesten Notierung im ligainternen Vergleich entspricht. Wenig erbaulich liest sich die derzeitige Grazer Auswärtsbilanz: In der Fremde stehen nach fünf Auftritten 1:14 Punkte und nur acht erzielte Treffer zu Buche.

In der ersten Begegnung mit dem EC-KAC in der laufenden Saison war Daniel Viksten der auffälligste Spieler in den Reihen der Graz99ers: Der Schwede erzielte den Führungstreffer zum 1:0 und gab in dieser Partie nicht weniger als neun Torschussversuche ab. Bei der klaren Niederlage in Linz am Freitag stand Viksten allerdings nicht im Lineup der Steirer, die ihre zehn Plätze für Importspieler in diesem Spiel ohne ihn besetzten. Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird beim Gastspiel an seiner ehemaligen Wirkungsstätte auch Blaž Gregorc: Der slowenische Verteidiger, wichtige Stütze der Rotjacken in den vom Meistertitel gekrönten Playoffs 2021, stand im Duell mit seinem Ex-Klub vor knapp zwei Wochen über ganze 27:59 Minuten am Eis, verbuchte dabei ein +2-Rating und assistierte zum Siegestreffer der Grazer. Teaminterner Topscorer der 99ers vor ihrem Auftritt in Klagenfurt ist (mit drei Toren und vier Vorlagen) Anthony Salinitri: Der Kanadier hatte mit einem Assist und dem Game Winning Goal wesentlichen Anteil am bislang einzigen Saisonsieg seiner Truppe, in nun fünf ICE-Karrierespielen gegen den EC-KAC für Asiago und Graz sammelte er sieben Zähler, wobei vier davon aus Toren resultierten.

Der Sieg der 99ers im ersten Saisonduell war der erste der Steirer nach zuvor fünf Niederlagen gegen den EC-KAC hintereinander. Der Rekordmeister war in den vergangenen Jahren meist eine schwer zu überspringende Hürde für Graz, das in den jüngsten 23 Begegnungen nur vier Mal die vollen drei Punkte einfahren konnte. Dementsprechend einseitig gestaltet sich auch die historische Bilanz aus Partien zwischen den beiden Klubs: Seit dem Aufstieg der Graz99ers in die höchste Spielklasse (2000) wurden 143 Duelle ausgetragen, aus denen 94:49 Siege und 502:345 Tore zu Gunsten der Kärntner zu Buche stehen. Auf Klagenfurter Eis agierten die Schwarz-Orangen in den vergangenen Jahren aber sehr erfolgreich: In nur drei der letzten 18 Heimspiele gegen Graz gelangen dem EC-KAC mehr als drei Treffer, die beschränkte Ausbeute in der Offensive manifestierte sich in diesem Zeitraum auch in einer recht bescheidenen Erfolgsbilanz (sieben Siege, elf Niederlagen). Die letzten drei Begegnungen in der Stadthalle bzw. Heidi Horten-Arena endeten jedoch allesamt mit rot-weißen Siegen in regulärer Spielzeit, die Hausherren ließen dabei auch insgesamt nur drei Gegentreffer zu.