Aktuelles:
Der HCB Südtirol absolvierte bislang eine famose Saison: Seit einem veritablen Umfaller Anfang Oktober, einer 2:8-Heimniederlage gegen Asiago Hockey, gewannen die Füchse zwölf ihrer 15 Begegnungen und unterlagen nur dem EC Salzburg (zwei Mal) und Fehérvár AV19, also jenen Teams, die aktuell mit ihnen das Spitzentrio der Liga bilden. Mit einem Schnitt von 2,25 pro Spiel eingefahrenen Punkten ist die Truppe von Head Coach Glen Hanlon – bisheriger Bestwert in elf EBEL/ICE-Saisonen: 2,04 – derzeit auf dem besten Weg zu einem neuen Vereinsrekord, auch hinsichtlich der Anzahl an erzielten Treffern (gegenwärtig 3,50 pro Partie) bewegt man sich heuer in bislang ungekannten Höhen. Bemerkenswert ist, dass der HCB drei seiner bislang erst vier Saisonniederlagen auf eigenem Eis hinnehmen musste, auch tritt er in der Sparkasse Arena nur selten völlig dominant auf: Seit dem Auftaktwochenende der Meisterschaft im September (5:0 und 5:2 gegen Linz und Pustertal) haben die Südtiroler kein Heimspiel mehr mit mehr als zwei Treffern Differenz gewonnen. Nur durchschnittlich präsentierten sich im bisherigen Verlauf der Spielzeit die Special Teams der Füchse: Das Powerplay (seit dem International Break mit einer Erfolgsquote von nur 11,8 Prozent) nimmt im ligaweiten Vergleich Rang acht ein, das Penalty Killing reiht sich überhaupt erst auf Platz elf ein.
Spieler im Fokus:
In Spielen gegen den EC-KAC häufig zu den auffälligsten Akteuren auf Seiten der Füchse gehört Dustin Gazley. Der US-Amerikaner mit italienischem Pass verpasste das erste Saisonduell mit den Rotjacken, erzielte in der vergangenen Spielzeit aber fünf der zehn Treffer des HCB gegen Klagenfurt. Auch im Alter von 36 Jahren liefert der Stürmer unverändert große Beiträge zur Offensive der Südtiroler, er hat bei elf seiner bislang 14 Einsätze heuer gepunktet. Als erfolgreichster Torschütze des Tabellenführers aus Bolzano/Bozen im bisherigen Spieljahr entpuppte sich Anthony Salinitri, der insgesamt neun Mal anschreiben konnte. Ebenfalls neun Treffer stehen für den Italo-Kanadier in Karrierespielen gegen die Rotjacken zu Buche: Nach seinem Doppelpack in Klagenfurt im Oktober hat der 26-Jährige nun in neun Partien gegen den EC-KAC (für Asiago, Graz und Bolzano/Bozen) ebenso oft eingeschossen. Fels in der Brandung in der starken Defensivabteilung der Südtiroler ist Scott Valentine: Im ersten Saisonduell mit dem EC-KAC verbuchte der Kanadier acht Scheibeneroberungen, während seiner 13:31 Minuten bei gleicher Spieleranzahl am Eis übertrumpften die Füchse die Rotjacken mit 23:5 Torschussversuchen.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Der nunmehrige HCB Südtirol war im Verlauf der Dekaden des vergangenen Jahrhunderts oftmaliger Gegner der Rotjacken in Europacup, Alpenpokal, Alpenliga und Freundschaftsspielen, seit 2013 trifft man sich kontinuierlich in der win2day ICE Hockey League (bzw. zuvor der EBEL). Von den in Summe 73 Begegnungen seither gewann Klagenfurt 40, die Füchse setzten sich 33 Mal durch, in Playoff-Partien schlug das Pendel mit 12:6 Siegen deutlicher zu Gunsten des EC-KAC aus. In der jüngeren Vergangenheit machte der HCB in der historischen Bilanz einiges an Boden gut: Seit Beginn der Saison 2022/23 gingen sieben von neun Duellen an die Südtiroler. In der lange Zeit als PalaOnda bekannten Sparkasse Arena agierten die Rotjacken in den letzten Jahren defensiv meist recht stabil, aus den jüngsten elf Auftritten dort resultierten nur 22 Gegentreffer, in zehn dieser Fälle wurden die Füchse auf maximal drei Tore limitiert. Bemerkenswert war zuletzt das starke Penalty Killing von Bolzano/Bozen gegen den EC-KAC: Seit 23. Oktober 2022 oder acht direkten Konfrontationen gelang den Kärntnern (bei insgesamt 20 Gelegenheiten) kein Powerplaytreffer mehr gegen den HCB Südtirol.
Das letzte Duell:
Der EC-KAC und der HCB Südtirol standen sich in der laufenden Saison der win2day ICE Hockey League bislang erst ein Mal gegenüber: Am 23. Oktober siegten die Füchse in der Heidi Horten-Area mit 7:2. Klagenfurt schrieb als erstes Team an, Powerplay-Treffer unmittelbar vor und nach der ersten Drittelpause ließen die Begegnung aber in Richtung der Gäste kippen. Der in seiner Entstehungsgeschichte nicht unumstrittene Treffer von Kapitän Daniel Frank zum zwischenzeitlichen 2:4 in der ersten Minute des dritten Drittels sorgte für die Vorentscheidung, drei HCB-Tore innerhalb von 153 Sekunden führten zum zu deutlichen Endstand. Die Rotjacken agierten in diesem Duell zu undiszipliniert und daher 11:26 Minuten lang mit zumindest einem Mann weniger, die Südtiroler nutzten dies zu gleich drei Powerplaytreffern. Während die das Offensivspiel beschreibenden Kennzahlen in den Even Strength-Phasen nur marginale Vorteile für die Gäste offenbarten, verstand es die Hanlon-Truppe vorzüglich, die Klagenfurter aus den gefährlichen Zonen fernzuhalten: Der EC-KAC wurde auf lediglich sechs Torschüsse aus dem Slot beschränkt, die Anzahl an Abschlüssen aus dem Zentrum lag aus rot-weißer Sicht also um mehr als die Hälfte unter dem Durchschnittswert aus den anderen 20 Saisonspielen (13,7).
Spielbericht: „Deftige Heimniederlage gegen den Leader“ (kac.at, 23.10.2024)