Aktuelles:
Fehérvár AV19 verbrachte das vergangene Wochenende auf Reisen, nahm aus seinen beiden Spielen in Italien aber nur einen Punkt mit: Bei Asiago Hockey glich man einen 0:2-Rückstand noch aus, um anschließend in der Verlängerung zu verlieren, beim HCB Südtirol führten drei Gegentreffer im Schlussdrittel zu einer 2:5-Niederlage. Dabei prolongierten die Ungarn ihre Probleme im Penalty Killing: Von den elf Phasen numerischer Unterlegenheit in den beiden Partien im Süden endeten gleich fünf mit einem Gegentor, Székesfehérvár steht mittlerweile mit der ligaweit niedrigsten Erfolgsquote in Unterzahl (72,9 Prozent) da. Am entgegengesetzten Ende des Rankings, auf Position eins, liegt die Truppe von Head Coach Dávid Kiss dort, wo es in letzter Konsequenz wirklich zählt, der Tabelle. Der sprichwörtliche Platz an der Sonne täuscht jedoch etwas, hat doch keine andere Mannschaft in der Liga bereits mehr Spiele absolviert als Fehérvár AV19. Reiht man nach dem saisonalen Punkteschnitt pro Begegnung, liegen die Magyaren lediglich auf Platz vier, zudem hat es ihr Restprogramm durchaus in sich: In seinen nur noch fünf auszutragenden Partien bis zum Grunddurchgangsende am 21. Februar muss man noch jeweils ein Mal gegen jedes der anderen drei Teams aus dem Spitzenquartett antreten. Im bisherigen Verlauf der Saison 2024/25 kassierte Székesfehérvár die zweitwenigsten Treffer aller Teams (2,42 pro Spiel), im Gegenzug blieb aber auch durchschlagender Erfolg in der Offensive aus, erzielte man (mit 3,00 pro Spiel) doch nur die siebtmeisten Tore.
Spieler im Fokus:
Erfolgreichster Torjäger der Ungarn in der laufenden Saison ist Chris Brown. Der mit 23 NHL-Spielen dekorierte US-Amerikaner steht in seinem achten Jahr in Europa, seine bislang 20 Treffer 2024/25 werden in der Liga nur von vier Stürmern überboten. Brown traf im letzten Duell mit den Rotjacken im Dezember doppelt, aktuell liegen aber fünf torlose Spiele hinter ihm. Im Gegensatz zum 33-jährigen Rechtsschützen, der bislang alle Partien bestritt, hatten zahlreiche seiner Stürmerkollegen im Team im Verlauf der Saison immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen: Gleich fünf der nominellen Top-Neun in Fehérvárs Offensive verpassten zwischen elf und 21 Begegnungen, also rund ein Viertel bis die Hälfte aller Saisonspiele. Aus diesem Quintett schmerzte die Abwesenheit von Nationalspieler Balázs Sebők wohl am meisten: Der Mitte Januar in das Lineup zurückgekehrte Stürmer fehlte heuer bereits 13 Mal, dennoch verbuchte er (hinter Klubikone János Hári) die zweitmeisten Powerplay-Scorerpunkte im Team. Der 30-Jährige hinterließ auch in den Duellen mit den Rotjacken einen guten Eindruck, bei beiden Siegen Székesfehérvárs gegen Klagenfurt assistierte er zum Game Winning Goal, bei der Niederlage im Dezember fehlte er verletzungsbedingt. Zuletzt etwas ins Straucheln geriet der finnische Schlussmann der Ungarn, der in den ersten beiden Monaten der Saison überragende Rasmus Reijola: Bis zur Länderspielpause im November fuhr er bei zehn Starts neun Siege ein und brillierte mit einem Gegentorschnitt von nur 1,20. Seither resultierten aus 16 Einsätzen lediglich sieben Siege (bei einem Gegentorschnitt von 3,08).
Bilanz gegen den EC-KAC:
Fehérvár AV19 spielt seit 2007 durchgehend in der nunmehrigen win2day ICE Hockey League, in all diesen Jahren trafen die Ungarn noch nie in den Playoffs auf den EC-KAC, die Begegnungen mit dem österreichischen Rekordmeister beschränken sich also auf Grunddurchgangsduelle. Derer kamen bislang 87 zur Austragung, 48 davon gingen an Klagenfurt, 39 an Székesfehérvár. Auswärts hatten die Rotjacken häufig einen schweren Stand: Das erste Spiel in der im Vorjahr eröffneten MET Aréna ging 0:4 verloren, auch in der alten Spielstätte (und beim Freiluftspiel in Budapest 2016) waren KAC-Siege selten. Insgesamt gab es in 43 Partien in Ungarn nur zwölf rot-weiße Erfolge in regulärer Spielzeit sowie vier weitere nach Verlängerung oder Penaltyschießen. Die Bilanz gegen die Magyaren aus der jüngeren Vergangenheit fiel aus Klagenfurter Sicht recht positiv aus, 13 der letzten 21 Duelle entschied der EC-KAC für sich. Vor allem die Defensive der Rotjacken gab häufig eine gute Figur ab: In nur einer der letzten elf direkten Konfrontationen, dem ersten Auswärtsspiel der laufenden Saison, kassierte man (mit vier) mehr als drei Gegentreffer.


Das letzte Duell:
Nachdem die Rotjacken in den beiden ersten Saisonduellen ohne Torerfolg geblieben waren, löste sich der sprichwörtliche Knoten beim dritten und bislang letzten Aufeinandertreffen: Am 13. Dezember besiegte der EC-KAC Fehérvár AV19 vor 3.826 Fans in der Heidi Horten-Arena mit 7:3. Klagenfurt dominierte dabei das Spielgeschehen, nach dem ersten Abschnitt führte man mit 3:0, nach dem zweiten mit 5:0. Der Rekordmeister erzielte in dieser Begegnung bei fünf Gelegenheiten drei Powerplaytore, mit Jesper Jensen Aabo, Clemens Unterweger und Daniel Obersteiner hatten am Ende der Partie drei KAC-Spieler drei Scorerpunkte zu Buche stehen. Die Gäste aus Ungarn kamen bei Even Strength zwar auf mehr Zeit mit Scheibenkontrolle und auch mehr Puckbesitz-Sequenzen in der Offensivzone, agierten in der Defensive aber zu fehleranfällig: Der EC-KAC gab 18 Torschüsse aus dem Slot ab, also knapp 43 Prozent mehr als im Schnitt der übrigen 40 Saisonspiele. Gleich um gut zwei Drittel höher als sonst (12 statt 7,2) lag die Anzahl der Klagenfurter Puckeroberungen im Angriffsdrittel.
Spielbericht: „Sieben KAC-Tore gegen den Leader“ (kac.at, 13.12.2024)