Am Sonntag treten die Rotjacken zum vierten und vielleicht schon letzten Kärntner Derby der Saison 2024/25 in Villach an, kac.at stellt die Gastgeber vom EC VSV genauer vor.

Aktuelles:

Der EC VSV liegt aktuell auf Tabellenplatz sieben der win2day ICE Hockey League und damit weiterhin in Schlagdistanz zu den Top-Sechs und der direkten Playoff-Qualifikation. Zuletzt feierten die Adler vier Siege in Serie, am Freitag setzten sie sich auswärts beim amtierenden Meister in Salzburg ohne je in Rückstand gelegen zu haben mit 3:2 durch. Villach spielt in Summe eine solide Saison, hat aber das Pech, dass sich abzeichnet, dass noch nie seit der Einführung einer Ligateilung am Ende des Grunddurchgangs in der Spielzeit 2007/08 (zuvor Pick und Qualification Round, jetzt Direktqualifikation und Pre-Playoffs) so viele Punkte wie heuer nötig waren, um sicher in die Top-Sechs zu kommen. Die Adler agieren insbesondere auf eigenem Eis sehr erfolgreich: In der Heimtabelle haben nur Salzburg und Linz einen besseren Punkteschnitt vorzuweisen als der EC VSV (wie der EC-KAC 2,05), zudem hat vor eigenem Publikum keine Mannschaft öfter getroffen (4,05 Tore pro Heimspiel). Sehr unterschiedlich präsentierten sich im bisherigen Saisonverlauf die Special Teams der Draustädter: Das Game Winning Goal vom Freitag, erzielt bei numerischem Vorteil, ließ Villach (mit einer Erfolgsquote von 26,8 Prozent) die Führung in der ligaweiten Powerplay-Wertung übernehmen, in Unterzahl läuft es hingegen nicht nach Wunsch. Kein Team in der Liga spielt seltener mit einem oder zwei Mann weniger als die Adler (2,41 Phasen pro Partie), die Effizienz des Penalty Killings (75,4 Prozent) ist nur die elfthöchste im Bewerb.

Spieler im Fokus:

Am Sieg in Salzburg ganz wesentlichen Anteil hatte Guus van Nes, der alle drei Treffer seiner Mannschaft erzielte. Der Niederländer weist nach dem Hattrick gegen den Titelverteidiger einen höheren Schnitt an Toren pro Saisonspiel auf als in der vergangenen, sehr starken Spielzeit im Trikot der Pioneers Vorarlberg. Nachdem er in den vorangegangenen sechs Begegnungen ganz ohne Scorerpunkt geblieben war, brachte der Flügelstürmer in den letzten sechs Partien satte acht Zähler auf sein Konto. Einen deutlich stabilisierenden Einfluss auf Villachs teils flatterhafte Defensive hat der zu Saisonbeginn noch verletzte Mark Katic: In Spielen mit ihm im Lineup kassierte der EC VSV heuer um 24,0 Prozent weniger Gegentreffer (2,81) als in Partien, in denen er nicht mitwirkte (3,69). Selbst beim 0:8-Verlust im letzten Kärntner Derby bilanzierte der Kanadier mit kroatischem Pass ausgeglichen. Im aktuell enorm gefährlichen Powerplay – sechs Überzahltreffer und eine Erfolgsquote von 50,0 Prozent in den letzten vier Spielen – ist Kevin Hancock der Dreh- und Angelpunkt: Der Mittelstürmer hat bereits 18 Scorerpunkte (acht Tore, zehn Assists) bei numerischem Vorteil gesammelt – teaminterner Höchstwert – und stand bei 22 von Villachs 33 Powerplay-Toren in der bisherigen Saison am Eis.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Am Sonntag treffen die beiden Kärntner Traditionsklubs EC VSV und EC-KAC zum insgesamt 359. Mal in einem Bewerbsspiel aufeinander. Die Rotjacken halten in der ewigen Bilanz bei 191 Siegen, die Adler bei deren 148, 19 Begegnungen in den Jahren zwischen 1952 und 2000 endeten unentschieden. Ihren Vorsprung in dieser Wertung konnten die Klagenfurter in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausbauen, von den letzten 50 Kärntner Derbys gingen 37 an Rot-Weiß, in drei weiteren blieb dem Team aus der Landeshauptstadt zumindest ein Punkt. Auch in Auswärtsspielen konnte der EC-KAC in der jüngeren Vergangenheit häufig reüssieren: Nur bei einem der letzten elf Auftritte – im Oktober 2023 – verließen die Rotjacken die Draustadt ohne Zähler. Anders als auf eigenem Eis, wo in den letzten Jahren einige sehr klare Siege gegen den Lokalrivalen eingefahren werden konnten, geizte Klagenfurt in der Fremde meist mit Toren: Seit Januar 2013 (oder 30 Auswärtsderbys) hat der Rekordmeister in Villach kein Spiel mehr mit mehr als vier erzielten Treffern beendet. Das „Head-to-Head“ im Grunddurchgang der laufenden Saison hat der EC-KAC vor dem letzten Aufeinandertreffen (mit bisher 7:2 Punkten und 15:6 Toren) bereits zu seinen Gunsten entschieden, seit der 32. Minute des ersten Duells im September lagen die Rotjacken gegen Blau-Weiß auch nicht mehr im Rückstand.

KAC-VSV (08.01.2025)KAC-VSV (08.01.2025)

Das letzte Duell:

Der EC-KAC und der EC VSV standen sich zuletzt am 8. Januar in Klagenfurt gegenüber, vor 4.406 Fans in der Heidi Horten-Arena feierten die Rotjacken einen 8:0-Kantersieg. Die Klagenfurter sorgten bereits im ersten Spielabschnitt dafür, dass die Begegnung in ihre Richtung kippte, der erste Torschuss der Partie (Mathias From) landete gleich in den Maschen, auch das erste Powerplay brachte einen Treffer (Thimo Nickl). Insgesamt agierte der Rekordmeister deutlich zielgerichteter: Während bei Rot-Weiß 56,9 Prozent aller Torschussversuche auch tatsächliche Shots on Goal waren, lag der entsprechende Wert bei Blau-Weiß bei lediglich 45,1 Prozent. Herausragend agierte Klagenfurt im Powerplay, wo drei Überzahlphasen mit einer Gesamtdauer von nur 3:13 Minuten auch in drei Treffer verwandelt werden konnten. Insgesamt überzeugten die Rotjacken mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung, bei der jeder Akteur zum Erfolg beitrug: 14 der aufgebotenen 18 Feldspieler kamen auf zumindest einen Scorerpunkt, Goalie Sebastian Dahm entschärfte alle 23 Torschüsse der Adler und verbuchte eines seiner sieben Shutouts in der aktuellen Saison.

Spielbericht: „Klagenfurt dominiert das Kärntner Derby“ (kac.at, 08.01.2025)