Die Begegnung erlebte einen rasanten Startdurchgang: Weil Tobias Sablattnig ein Harnisch-Lupfer über die Schaufel sprang, kam Nick Swaney zum Solo, er verfehlte beim versuchten Abschluss den Puck, dieser rutschte aber durch die Beine von Florian Vorauer. Der Treffer wurde nach Challenge der Rotjacken-Trainer jedoch zurückgenommen, Swaney war aus dem Abseits gestartet (4.). Nur 77 Sekunden später trafen die Gäste aus der Steiermark dann regelkonform: Lukas Haudum scheiterte vom Crease aus drei Mal am KAC-Goalie, der Puck sprang zu Paul Huber, der ihn über die Linie schob (5.). Im ersten Klagenfurter Powerplay hatte Mathias From die beste Gelegenheit, seinen Schuss aus halbrechter Position parierte Maxime Legacé stark (7.). Stattdessen trafen neuerlich die 99ers: Frank Hora schlenzte von der blauen Linie aus, Nico Brunner nahm Florian Vorauer die Sicht und der Puck schlug halbhoch in der kurzen Ecke ein (9.). Die Grazer konvertierten dann sogleich ihr erstes Überzahlspiel in das 0:3 aus rot-weißer Sicht: Über Chris Collins an der Grundlinie kam die Scheibe zu Josh Currie, der von den rechten Hashmarks aus bei freier Bahn einsendete (11.). Auf den dritten Gegentreffer fanden die Klagenfurter allerdings eine sofortige Antwort: Nick Petersen traf 47 Sekunden später per Wristshot aus der Distanz (12.). Die Rotjacken bewiesen dann enormes Kämpferherz, als sie eine 76-sekündige „Drei-gegen-Fünf“-Phase schadlos überstehen konnten: Florian Vorauer verneinte nach starker Lateralbewegung Currie (14.), Nick Bailens Schlenzer von der blauen Linie aus durch den Verkehr landete nur an der Stange (15.). In den verbleibenden Minuten des ersten Drittels drängte der EC-KAC auf den Anschlusstreffer: Von From bedient, knallte Mario Kempe den Puck von zwischen den Hashmarks aus an die Maske des Goalies (16.), der dann in der Grätsche nach Schwinger-Interception gegen Raphael Herburger rettete (17.). Maxime Legacé packte bei einem ansatzlosen Gomboc-Schuss eine feine Parade mit dem Catcher aus (18.) und schloss bei einem Sololauf von David Waschnig rechtzeitig die Beine (20.).
Ein fast zur Gänze mit in den zweiten Abschnitt genommenes Powerplay brachte dem EC-KAC nichts ein, danach pfefferte Matt Fraser eine Direktabnahme aus dem Zentrum knapp an der langen Stange vorbei, auch Nick Petersen verpasste nach einem partiellen Breakaway das Ziel (jeweils 24.). Zwei druckvolle Offensivzonen-Shifts der Klagenfurter mündeten schließlich im Anschlusstreffe: Raphael Herburger passte vom linken Flügel aus an die linken Hashmarks und Simeon Schwinger schoss direkt ein (27.). David Maier scheiterte vom linken Anspielpunkt aus an Legacé (31.), dessen Gegenüber Florian Vorauer war am Ende eines „Drei-gegen-Zwei“-Konters gegen Feldner zur Stelle (32.). Als Manuel Ganahl aus kurzer Distanz den KAC-Goalie zum vermeintlichen 2:4 tunnelte (33.), bemühten die Klagenfurter dank Goalie Coach Andrej Hočevar erneut die Challenge, wieder erhielten sie Recht und es blieb beim alten Abstand. Wie schon im ersten drückten die Rotjacken auch in der Schlussphase im zweiten Angriff: Nach einem Jensen Aabo-Blueliner lenkte Fraser das Spielgerät nur knapp am Kasten vorbei (36.), als Maximilian Preiml rechts in die Tiefe ging und Mario Kempe ideal im Zentrum bediente, tippte dieser den Puck gegen die Laufrichtung, der Grazer Goalie fuhr im letzten Moment den Beinschoner aus (39.).
Im dritten Drittel neutralisierten sich beide Teams über weite Strecken recht gekonnt: David Maier driftete von der blauen Linie bis vor den Crease, ihm wurde im letzten Moment der Schläger geblockt (44.). Auf der Gegenseite stellte sich Vorauer dem nach Doppelhaken frei vor ihm aufgetauchten Chris Collins entgegen, Korbinian Holzer scheiterte nach Collins-Zuspiel am Einkehrversuch am langen Pfosten (45.). Der EC-KAC kam zu seinem dritten Powerplay der Partie und dort zu einer Großchance: Jesper Jensen Aabo jagte einen Blueliner auf den Kasten, Luka Gomboc fälschte am Torraum um Haaresbreite über die Querlatte ab (49.). Nicht weniger aussichtsreich war eine Gelegenheit für Raphael Herburger, der, von Thomas Hundertpfund von der Grundlinie aus mit der Rückhand bedient, in Bedrängnis noch flach an der langen Ecke vorbeischoss (51.). Ein spätes Unterzahlspiel überstand Rot-Weiß mit vier Befreiungen stark, dem finalen Aufbäumen fehlte allerdings der Nachdruck, sodass die Graz99ers dank einer überzeugenden Anfangsphase als 3:2-Sieger vom Klagenfurter Eis gingen.
Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:
„Wir arbeiten noch an unserer Konstanz in den Anfangsphasen, Graz kam heute flink und hart aus der Kabine und hat uns drei Tiefschläge verpasst. Wir wachten dann auf und brachten unser Speed- und Intensitätslevel für den Rest der Partie hoch. Dieses Niveau müssen wir erreichen, um erfolgreich zu sein, um Spaß zu haben, um großartig zu spielen. Danach strebt man die gesamte Saison hindurch, wir haben jetzt fünf Partien absolviert und arbeiten weiter daran, unsere Geschwindigkeit und unsere Intensität auf ein Level zu bringen, das wir dann auch 60 Minuten lang halten können. Jetzt warten ein paar spielfreie Tage, die werden wir nutzen. Aber ich habe heute viele gute Dinge von unserem Team gesehen, es hat Spaß gemacht, dabei zu sein: Das Tempo war hoch, es war emotional, umkämpft, physisch – all das, was man in einem Eishockeyspiel sehen möchte. Abgesehen vom Ergebnis. Wir hätten ein Save oder ein Tor mehr gebraucht, um zu punkten, zwei mehr, um zu gewinnen, so bleibt aber noch Verbesserungsarbeit und auf diese freuen wir uns.“

