Die Rotjacken verfügten in der Anfangsphase über viel Scheibenbesitz, mussten aber schon früh ein Gegentor hinnehmen: Nach rot-weißem Turnover in der eigenen Zone ging István Terbócs rechts bis zur Grundlinie, István Bartalis machte es ihm gleich, ehe er einen Rückhand-Diagonalpass in den Bereich vor der langen Stange anbrachte, von wo aus der aufgerückte Verteidiger Bence Stipsicz in das halbleere Tor einschießen konnte (4.). Die erste dicke Möglichkeit für den EC-KAC leitete Matt Fraser mit einem Schuss aus der linken Rundung ein, den Rebound legte sich Simeon Schwinger am Crease noch auf die Vorhand, blieb letztlich aber an der Pad-Spitze von Goalie Rasmus Reijola hängen (7.). Im ersten Powerplay für die Gastgeber waren die Klagenfurter im Glück: Bei Csanád Erdély fiel ein Haken am Torraum zu großräumig aus, als ein geblockter Fernschuss an den rechten Faceoff-Punkt abprallte, jagte Balázs Varga den Puck per aufgeknietem Onetimer am leeren Kasten vorbei (jeweils 10.). Bei einem tiefen „Zwei-auf-Eins“ nach Kempe-Forecheck wurde Raphael Herburgers Abschluss von den rechten Hashmarks aus noch über das Gehäuse abgefälscht (13.). Im ersten Überzahlspiel für den EC-KAC ließ Nick Petersen zwei Halbchancen ungenützt (jeweils 16.), Simeon Schwinger vermochte später am angetäuschten Weg hinter das Tor Reijola nicht in der kurzen Ecke zu überraschen (18.). Gegen Rasmus Kulmala, der vor dem Crease an seinen eigenen Rebound gekommen war, tauchte Florian Vorauer erfolgreich ab (19.), bei einem Konter der Kärntner driftete Jesper Jensen Aabo zu weit nach links, sodass der finnische Goalie der Ungarn in der kurzen Ecke keine Probleme hatte (20.).
Früh im zweiten Abschnitt segelte van Ees Abfälscher eines Preiml-Schusses an der langen Ecke vorbei (22.), als Jensen Aabo aus halblinker Position noch einmal diagonal an die lange Stange passte, verfehlte Mario Kempe den Puck (24.). Danach zeichnete sich Florian Vorauer zwei Mal gegen Terbócs aus: Seinen ersten Schuss von den linken Hashmarks aus parierte er mit dem Beinschoner, als der Ungar vor ihm querte und aus spitzem Winkel per Backhand abschloss, kickte der Goalie noch mit dem Bein nach hinten und stoppte die Scheibe (jeweils 25.). Einen „Zwei-gegen-Null“-Angriff der Gastgeber stoppte der hinterherhechtende Murray famos (26.), dann folgte jeweils ein „Drei-gegen-Eins“-Konter pro Team, wobei Cheek (28.) und Petersen (29.) die Kontrolle über den Puck verloren. Im zweiten Fehérvár-Powerplay scheiterte Simeon Schwinger zunächst im Unterzahl-Konter (30.), dann verneinte Vorauer Varga bei zwei Abschlüssen vom rechten Anspielpunkt aus sowie aus spitzem Winkel (jeweils 31.). Der KAC-Schlussmann war auch Endstation für István Terbocs bei dessen Net Drive über links (37.), dann glichen die Klagenfurter zum 1:1 aus: Maximilian Preiml brachte im rechten Rückraum einen scharfen Diagonalpass an, den Jordan Murray im Slot mit dem Rücken zum Tor stehend hoch in die lange Ecke abfälschte (38.). Um ein Haar wäre Székesfehérvár wieder in Führung gegangen: Bartalis glitt bei einem tiefen „Zwei-auf-Zwei“ ins Zentrum, schlenzte den Puck von dort aus aber nur halbhoch an die Stange (38.).
In Durchgang drei passte Herburger von der Grundlinie zurück in den Lauf von Kempe, der allerdings nur Reijolas Fanghand fand (41.), bei einer Messner-Direktabnahme aus dem hohen Slot war Vorauer mit dem Blocker zur Stelle (46.). Trevor Cheek tanzte den Klagenfurter Schlussmann am Torraum aus, fand dann jedoch keinen Winkel mehr vor und schob den Puck zurück in die blaue Fläche, wo er von der rot-weißen Abwehr wegbugsiert wurde (46.). Im Getümmel tief in Fehérvárs Zone sprang der Puck zu Thimo Nickl, der aus dem rechten Faceoff-Kreis abzog, wieder war Reijola mit der Schulter zur Stelle (48.). Sofort ging es in die Gegenrichtung, Drake Rymsha brachte im „Zwei-gegen-Eins“ den finalen Querpass jedoch nicht an, weil Nickl liegend das Spielgerät blockierte (48.). Ein Schlagschuss von Martin Štajnoch aus der Halbdistanz war bei Voraur gut aufgehoben (50.), bei einem „Drei-gegen-Zwei“-Vorstoß Klagenfurts machte der Torhüter der Ungarn die kurze Ecke gegen Mario Kempe zu (54.). Die Rotjacken überstanden in der Schlussphase auch die dritte Phase numerischer Unterlegenheit unbeschadet, gerieten in den letzten Sekunden der regulären Spielzeit jedoch noch gehörig ins Schleudern: Florian Vorauer hielt sein Team gegen Campell aus dem hohen Slot, Andersen aus dem linken Faceoff-Kreis und Varga aus spitzem Winkel bravourös in der Partie (jeweils 60.).
Die Overtime brachte zahlreiche Chancen auf beiden Seiten, beide Torhüter agierten weiterhin in Höchstform. Reijola verneinte Herburger im partiellen Breakaway (61.), der eingelaufene Messner lenkte einen Archibald-Schusspass nur hauchdünn neben den Kasten ab (62.). Im „Eins-gegen-Eins“ behielt Klagenfurts Goalie gegen Erdély die Oberhand (63.), sein Gegenüber las einen From-Haken auf die Rückhand am Torraum gut (65.). Die Entscheidung musste somit im Penaltyschießen fallen, wo Florian Vorauer mit der Schulter gegen Varga und in der Grätsche gegen Messner rettete. Bei den Rotjacken vergab zunächst Simeon Schwinger, Jordan Murray und Jan Muršak verwerteten hingegen mit der Vorhand von den linken Hashmarks aus – der EC-KAC fuhr seinen sechsten Sieg in Folge ein.
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Das war ein schwieriges Auswärtsspiel, vor allem auch aufgrund der für uns eher ungewohnten nordamerikanischen Spielfeldgröße. Hier passieren Dinge etwas schneller. Wir haben die Aufgabe über weite Strecken aber gut gelöst, beim Gegentor hatten wir mit einer versprungenen Scheibe auch ein wenig Pech. Die Puckbesitz-Anteile unsererseits waren hoch, im Konter ließen wir aber sicherlich zu viele Gelegenheiten zu, insgesamt waren auch zu viele Turnover dabei. Unser Goalie Florian Vorauer war sehr stark, seine Leistung war die Basis für einen weiteren Auswärtssieg unserer Mannschaft. Die gute Nachricht ist auch, dass wir derzeit immer wieder Wege finden, unsere Spiele zu gewinnen, auch in Lagen, die nicht einfach sind.“


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