Drei unbeantwortete Treffer in der zweiten Hälfte der Partie ermöglichten dem EC-KAC am Freitagabend vor über 4.000 Fans einen 4:2-Heimsieg gegen Wien, durch den sich die Rotjacken auf Tabellenplatz drei verbesserten.

Die Anfangsphase der Partie erlebte zunächst nur wenig offensive Momente, bei einem Simovic-Fernschuss kam Finn van Ee beim Abfälschversuch knapp zu spät (3.). Als bei Wien Carter Souch über links nach innen zog, klärte Tobias Sablattnig mit dem langen Schläger (5.), dann bediente auf der Gegenseite Raphael Herburger von der Grundlinie aus Thomas Hundertpfund, der den Puck aus kurzer Distanz jedoch nur an den Schoner von Goalie Evan Cowley klopfte (8.). In einem „Drei-gegen-Drei“-Konter zögerte Mathias From im Zentrum lange, letztlich fand auch er – von zwischen den Hashmarks aus und mit der Rückhand – nur den Beinschoner des Goalies (11.). Ein starker Forecheck von Finn van Ee leitete den ersten KAC-Treffer ein: Er band hinter dem Kasten zwei Gegenspieler und passte dann mit der Backhand vor das Tor, Thomas Hundertpfund hatte in der Nahdistanz und aus spitzem Winkel im Blick, dass in der kurzen Kreuzecke Platz war, er setzte den Puck auch genau dorthin (14.). Die beste Capitals-Möglichkeit im ersten Abschnitt folgte wenig später: Gazzolas Schuss von rechts aus ließ Sebastian Dahm prallen, Jérémy Grégoire feuerte am Rebound den leicht aufgestellten Puck am halbleeren Kasten vorbei (15.). Die Waschnig-Deflection eines Schusses von Kempe flog knapp über das Tor (17.), der Schwede selbst scheiterte mit einer Direktabnahme nach From-Zuspiel, weil Goalie Cowley gut lateral verschob (19.).

Die Capitals nahmen das erste Powerplay der Partie mit in den zweiten Abschnitt und nutzten dieses umgehend zum Ausgleichstreffer: Linden Vey passte durch die Box quer, Simon Bourque sendete aus dem rechten Anspielkreis flach in die lange Ecke ein, die Überprüfung des Treffers durch die Schiedsrichter (Grégoire-Berührung von Dahm) änderte die Entscheidung nicht (21.). Wien blieb am Drücker, einen Souch-Versuch von der verlängerten Torlinie aus konnte die KAC-Abwehr noch klären (22.), dann ging der Tabellenelfte in Führung: Vey brachte den Puck auf der rechten Flanke tief, Benjamin Lanzinger passte ihn von hinter dem Kasten aus zum aufgerückten Randy Gazzola, der Sebastian Dahm aus geringer Distanz in der kurzen Ecke bezwingen konnte (25.). Ein verdeckter Kempe-Distanzschuss zischte nur um Zentimeter an der langen Stange vorbei (28.), dann hielt Klagenfurts Goalie seine Mannschaft im zweiten Capitals-Powerplay der Partie im Spiel: Er parierte gegen Souch nach starkem Hults-Diagonalpass herausragend, stellte seinen Beinschoner beim Wiener Stochern nach einem Abpraller in den Weg (jeweils 29.), hatte aber auch Glück. Mitch Hults setzte eine Direktabnahme aus dem linken Faceoff-Kreis über das viel freie Fläche offenbarende Gehäuse (29.) und traf wenig später nach langer Zonenrotation nur die Oberkante der Querlatte (30.). Nach dem überstandenen Unterzahlspiel glichen die Rotjacken das Score aus: Von Raphael Herburger per Backhand-Pass bedient, schoss Finn van Ee vom linken Flügel aus, er stocherte dann nach seinem eigenen Rebound, der von Veys Schlägerschaufel aus auf die Linie sprang und vom KAC-Stürmer letztlich über diese geschoben wurde (32.). Die Hausherren hatten nun Oberwasser: Herburger fand nach geblocktem Simovic-Schuss aus spitzem Winkel nur das Außennetz (33.), der Unterweger-Abschluss eines „Drei-gegen-Zwei“-Konters wurde flach an die kurze Stange abgefälscht (34.). Endgültig den Turnaround schaffte Klagenfurt dann nach nur 14 Sekunden in seinem ersten Powerplay des Abends: Jan Muršak stocherte einen Rebound unter Goalie Cowley hindurch an die Grundlinie, von wo aus Simeon Schwinger zurück auf Mathias From ablegte, der keine Mühe hatte, mit der Vorhand zu vollenden (38.). Eine dicke Möglichkeit auf den Ausgleich ergab sich für die Capitals in Form eines „Zwei-gegen-Eins“-Konters, an dessen Ende Mitch Hults (noch entscheidend und am Rande des Erlaubten gestört) über das Tor schoss (39.).

Im dritten Durchgang parierte Dahm gegen Grégoire (42.), Kempe verfehlte aus der Luft ein From-Zuspiel (43.). In zwei nur durch 82 „Fünf-gegen-Fünf“-Sekunden getrennten Überzahlspielen agierten die Rotjacken mit zu wenig Nachdruck und etwas zu kompliziert, die Schüsse (Nickl/45., From/47. und wieder Nickl/48., die letzten beiden davon mit Deflections von Schwinger und Herburger veredelt) kamen meist nur aus der Distanz. Am Ende einer langen Angriffssequenz der Gäste war Sebastian Dahm bei einem Bourque-Drehschuss mit der Rückhand aufmerksam, im Gegenzug lenkte Cowley einen scharfen From-Schuss mit der Spitze seiner Fanghand gerade noch über das Quergestänge (jeweils 51.). Matt Fraser konnte sich im Bereich der rechten Hashmarks einen feinen Muršak-Pass noch herrichten, sein Handgelenksschuss detonierte aber nur am Pfosten (53.). In der Schlussphase parierte der Wiener Goalie einen Rückhandschuss Herburgers mit der Maske (58.), seine Vorderleute konnten dann aber auch mit sechs Feldspielern nicht mehr zulegen. Thomas Hundertpfund stocherte Carter Souch in der neutralen Zone den Puck weg und schlenzte ihn mit der Vorhand zum 4:2-Endstand in den verwaisten Kasten. Der saisonübergreifend elfte KAC-Sieg gegen die Capitals hintereinander war fixiert.

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Unser Start war sehr gut, da war viel Speed dabei, der uns im ersten Drittel hohe Puckbesitzanteile gegeben hat. Die Strafe am Übergang zum zweiten Abschnitt brachte das Momentum zu den Capitals, wir zeigten auf den zweiten Gegentreffer zum 1:2-Rückstand aber insgesamt eine gute Reaktion. Wir erzeugten dann viel Druck, hatten auch gute Beine. Im letzten Durchgang waren wir defensiv stark, hätten aber gerne auch etwas mehr Offensive aufs Eis gebracht und noch den einen oder anderen Treffer erzielt.  Positiv ist, dass wir auch wieder im Powerplay angeschrieben haben. Das waren drei wichtige Punkte und jetzt freuen wir uns auf eine sehr spannende und emotionale Partie gegen Salzburg am Sonntag.“

ICE Hockey League, 21. Runde
21. November 2025 / 19:15 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 4.027 Zuschauer
ICE
EC-KAC
4
:
2
(1:0, 2:2, 1:0)
Vienna Capitals
Schiedsrichter
Gebei (HUN), Zrnić (SLO)
Aufstellung EC-KAC
Vorauer (Dahm) Sablattnig-Unterweger, Jensen Aabo-Preiml, Simovic-Nickl, Leitner Schwinger-Muršak-Fraser, Herburger-Hundertpfund-van Ee, Waschnig-Kempe-From, Dobrovolny-Obersteiner-Hochegger, Lam
Fehlende Spieler
Maier, Murray, Petersen, Gomboc (alle verletzt)
Torfolge
1:0 Thomas Hundertpfund (14:03/Finn van Ee, Raphael Herburger) 1:1 Simon Bourque (20:52/Linden Vey, Mitch Hults/PP1) 1:2 Randy Gazzola (24:14/Benjamin Lanzinger, Linden Vey) 2:2 Finn van Ee (31:20/Raphael Herburger, Clemens Unterweger) 3:2 Mathias From (37:19/Simeon Schwinger, Jan Muršak/PP1) 4:2 Thomas Hundertpfund (59:26/EN)