Die Rotjacken mussten sich am Sonntagabend trotz starker Vorstellung mit einem Zähler begnügen, sie unterlagen dem amtierenden Meister aus Salzburg auf eigenem Eis mit 3:4 nach Verlängerung.

Erste Offensivakzente setzten beiderseits Verteidiger: Clemens Unterweger jagte einen Schlagschuss von links aus halbhoch an der langen Ecke vorbei (2.), den Schlenzer von Devante Stephens aus der Halbdistanz parierte Florian Vorauer (3.). Nach einem Klagenfurter Turnover in der eigenen Zone legte Brandon Coe quer, Michael Raffl bekam den Puck vor dem halbleeren Kasten nicht unter Kontrolle, als er ihn vor diesen zurückschob, war der KAC-Goalie mit dem Beinschoner zur Stelle (4.). Auf der Gegenseite wurde die Scheibe von der Grundlinie aus zu Jan Muršak am Crease durchgesteckt, der jedoch nur Atte Tolvanens Schulter fand (5.). Im ersten rot-weißen Powerplay verlor Raphael Herburger im linken Anspielkreis den Puck, holte ihn sich aber artistisch zurück und brachte ihn mit der Rückhand auf den Kasten, Matt Fraser stocherte nach dem Abpraller, Tolvanen machte unten alles zu (14.). Die Rotjacken kamen gleich zu einer zweiten Phase numerischer Überlegenheit, Mathias Froms Direktabnahme fast von der verlängerten Torlinie aus landete am Außengestänge (14.). Dann zog Thomas Hundertpfund aus schon recht spitzem Winkel ab, der Rebound sprang zu Raphael Herburger am kurzen Pfosten, der das Spielgerät mit der Rückhand ins Außennetz klopfte (16.). Salzburg rotierte spät im ersten Abschnitt in der KAC-Zone, am Ende wurde so Dennis Robertson am linken Faceoff-Punkt freigespielt, er fand dort viel Zeit und Raum vor, die Klagenfurter Defensive vermochte seinen Abschluss jedoch zu blocken (19.).

Im spektakulären Mitteldrittel konnte Florian Vorauer den Abschluss eines „Drei-gegen-Zwei“-Angriffs durch Thomas Raffl entschärfen (22.), dann gingen die Rotjacken in Führung: Finn van Ee schoss aus dem linken Rückraum, der Puck sprang von der Bande aus zum Pfosten zurück und wurde dort vermeintlich von Atte Tolvanen unter seinem Beinschoner eingeklemmt, sowohl van Ee als auch Raphael Herburger stocherten nach der Scheibe, die letztlich über die Torlinie schlitterte (24.). Mit Salzburgs erstem Powerplay gingen die Rotjacken famos um: Zunächst klärten sie fünf Mal die eigene Zone, dann eroberte Simeon Schwinger im Forecheck den Puck, er bediente im Zentrum Daniel Obersteiner, der seinen gezogenen Schlenzer am Tor vorbei setzte, wieder sprang das Spielgerät von der Bande zurück und Schwinger stopfte es aus spitzestem Winkel ins Tor (26.). Am Ende eines langen Offensivzonenshifts der Gäste parierte Florian Vorauer einen Rückhandschuss Schneiders aus dem Zentrum (29.), aus dem folgenden Faceoff heraus gelang Salzburg aber der Anschlusstreffer: Mario Huber querte hinter dem Gehäuse und war dann per Wraparound auf die Vorhand erfolgreich (30.). Als die Roten Bullen „Drei-auf-Zwei“ konterten, legte Connor Corcoran den Puck noch einmal zurück auf den zwischen den Hashmarks völlig freien Troy Bourke, der sofort abzog, Klagenfurts Schlussmann brachte sich schnell in Position und wehrte stark ab (33.). Das vierte Klagenfurter Überzahlspiel des Abends avancierte dann zum ersten, in dem der EC-KAC auch anschreiben konnte: Mathias From schlenzte von der blauen Linie aus vorbei an Freund und Feind sowie durch Tolvanens Beine zum 3:1 in die Maschen (34.). Der Salzburger Goalie wehrte einen aufgeknieten Hundertpfund-Onetimer mit dem Blocker ab (34.), dann halbierten seine Vorderleute ihren Rückstand: Weil ein Klagenfurter ohne Stock agieren musste, presste der Titelverteidiger die Hausherren in das Defensivdrittel, letztlich landete der Wristshot von Lucas Thaler vom linken Flügel aus halbhoch in der kurzen Ecke, Florian Vorauer war die Sicht verstellt (36.). 83 Sekunden später glichen die Gäste aus: Michael Raffl schlenzte aus der Entfernung vor den Kasten, Brandon Coe stoppte den Puck und schob ihn vom Torraum aus zum 3:3 über die Linie (37.). Die letzte Gelegenheit im packenden zweiten Abschnitt fanden die Rotjacken vor, als Finn van Ee zwischen zwei Gegenspielern hindurchschlüpfte und steil ging, Atte Tolvanen machte sich am Ende des partiellen Breakaways des KAC-Stürmers erfolgreich breit (39.).

Der dritte Durchgang wurde von einem Salzburger Überzahlspiel eröffnet, in dem die Klagenfurter fünf Clearings verbuchten und Vorauer gegen St. Denis siegreich blieb (42.). Als die Kärntner wieder volle Mannstärke erreicht hatten, ging Mathias From „Coast-to-Coast“, sein abschließender Vorhandschuss verfing sich aber in Tolvanens Pads (44.). Der Goalie war nach Torumrundung Unterwegers auch gegen Schwinger zur Stelle (45.) und zeichnete sich dann gegen Mario Kempe aus, der aus spitzem Winkel einen Onetimer nach Diagonalzuspiel Froms abgefeuert hatte (49.). Im fünften KAC-Powerplay zog Matt Fraser am Torraum den Puck an sich, lupfte ihn dann aber nur an die Schulter des Schlussmanns (50.). Florian Vorauer hielt die Rotjacken gegen den frei vor ihm aufgetauchten Nash Nienhuis, der flach mit der Rückhand abschloss, im Spiel (53.), ehe Klagenfurt zu seinem sechsten Powerplay der Partie kam. Dieses spielte sich zur Gänze und mit auf beiden Seiten unverändertem Personal in Salzburgs Zone ab, die beste Gelegenheit war eine Schwinger-Direktabnahme von den linken Hashmarks aus, die hauchdünn an der Stange vorbeisegelte (56.). Weil ein Baltram-Schlenzer aus der Distanz knapp neben dem Gehäuse landete (57.), ging das hochklassige Spiel in die Verlängerung.

Dort hatten die Gäste aus der Mozartstadt die besseren Gelegenheiten, Brandon Coe lupfte das Spielgerät nach Net Drive über rechts mit der Rückhand aber über die Querlatte (62.). Es folgten verrückte Sekunden: Michael Raffl wurde beim Solo von Florian Vorauer verneint (63.), dann kam Simeon Schwinger zum Breakaway, an dessen Ende er den Goalie schon verladen hatte, die Scheibe dann aber am Tor vorbei legte. Es ging umgehend in die andere Richtung: Raffl chippte in den Lauf von Coe, der nun zur Entscheidung traf: Am Ende seines Alleingangs zog er den Puck noch auf die Vorhand und schoss ein (64.).

Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:

„Neuerlich ein gutes Spiel von uns. Hingabe, Intensität, Tempo, Härte, Zweikampfverhalten – alles hat gepasst und die ganze Truppe hat mitgezogen. Ich liebe es, wie wir gespielt haben und wie sich unsere Mannschaft als starke Einheit präsentiert. Hätte Salzburg im zweiten Drittel drei Mal treffen sollen? Nein. Haben wir 18 Scoring Chances generiert? Ja. Hatten wir im letzten Abschnitt die Chance, die Partie in unseren Powerplays für uns zu entscheiden? Ja. Aber so ist der Sport, manchmal spielt man gut, verdient einen Sieg, er gelingt aber nicht. Das große Bild ist aber sehr positiv: Der Prozess stimmt, unser Team hat sich viel Vertrauen erarbeitet und erspielt. Wir sind heute nicht glücklich, denn wir sind Wettkampfsportler und wollen gewinnen, aber der Fokus unserer Mannschaft ist ein guter, bald bekommen wir außerdem wieder ein paar Spieler zurück in unsere Mannschaft. Wir gehen jetzt konzentriert in die sechs Ligaspiele bis zum nächsten Break.“

ICE Hockey League, 22. Runde
23. November 2025 / 17:30 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 4.188 Zuschauer
ICE
EC-KAC
3
:
4
(0:0, 3:3, 0:0) n.V.
EC Salzburg
Schiedsrichter
Fichtner (AUT), M.Nikolić (AUT)
Aufstellung EC-KAC
Vorauer (Dahm) Sablattnig-Unterweger, Jensen Aabo-Preiml, Simovic-Nickl Schwinger-Muršak-Fraser, Herburger-Hundertpfund-van Ee, Waschnig-Kempe-From, Dobrovolny-Obersteiner-Hochegger
Fehlende Spieler
Maier, Murray, Petersen, Gomboc (alle verletzt), Lam (U20)
Torfolge
1:0 Raphael Herburger (23:19/Finn van Ee, Tobias Sablattnig) 2:0 Simeon Schwinger (25:13/Daniel Obersteiner/SH1) 2:1 Mario Huber (29:04/Luca Auer) 3:1 Mathias From (33:36/Clemens Unterweger, Mario Kempe/PP1) 3:2 Lucas Thaler (35:23/Troy Bourke, Nash Nienhuis) 3:3 Brandon Coe (36:46/Michael Raffl, Dennis Robertson) 3:4 Brandon Coe (63:21/Michael Raffl, Tyler Lewington)