Im ersten von drei Spielen innerhalb von nur vier Tagen empfängt der EC-KAC am Samstagnachmittag den EC VSV in der Heidi Horten-Arena. ORF1 überträgt das Kärntner Derby im großen Stil live.

Der EC-KAC (20 Siege, neun Niederlagen) eröffnet das intensive Feiertagsprogramm in der win2day ICE Hockey League mit sechs Begegnungen in den kommenden zehn Tagen am Samstag, dem 27. Dezember 2025, mit dem Heimspiel gegen den EC VSV (zwölf Siege, 15 Niederlagen). Das 362. Kärntner Derby wird von ORF1 live übertragen und beginnt daher schon um 14.30 Uhr.

TICKETS

Die Heidi Horten-Arena ist am Samstag zum sechsten Mal in der laufenden Saison ausverkauft, sämtliche Tickets waren am ersten Vorverkaufstag binnen weniger Minuten vergriffen. Mögliche bis Spielbeginn von Dauerkartenbesitzer/innen für den Zweitmarkt freigegebene Plätze können im Online-Ticketshop des EC-KAC bezogen werden. An der Tageskartenkassa am Haupteingang sind keine Tickets erhältlich, sie dient nur als Abholort für hinterlegte Karten.

BERICHTERSTATTUNG

Zum ersten Mal seit den 1990er-Jahren wird ein Kärntner Derby wieder in einem der öffentlich-rechtlichen Hauptprogramme übertragen, das Heimspiel der Rotjacken am Samstag ist auf ORF1 zu sehen. Sendungsbeginn ist um 14.10 Uhr, der dazugehörige Livestream wird auf ORF On ausgestrahlt. Der unkommentierte Feed der Übertragung ist (ohne Geoblocking) auf Sporteurope.TV verfügbar. Radio Kärnten (online konsumierbar via sound.orf.at) berichtet im Nachmittagsprogramm ebenfalls über das Lokalduell.

Die Ausgangssituation:

Der EC-KAC absolvierte vor der kurzen Weihnachtspause eine eindrucksvolle Neun-Punkte-Woche (bei 16:5 Toren), deren Abschluss ein ungefährdeter 5:0-Auswärtssieg beim Ferencvárosi TC bildete. Die Rotjacken haben damit sieben ihrer letzten acht Ligaspiele gewonnen und führen die Tabelle der win2day ICE Hockey League sowohl in absoluter (61 Zähler) als auch in relativer (2,10 Punkte pro Saisonspiel) Betrachtung an. Gegen ihren ersten Verfolger, die Graz99ers, beendeten die Klagenfurter Ende September letztmals ein Heimspiel ohne Zählbares, seither punkteten sie in elf Partien in der Heidi Horten-Arena hintereinander, acht davon wurden gewonnen. Mit 3,59 erzielten Treffern (aus dem Spiel heraus) pro Begegnung ist der EC-KAC aktuell die Nummer zwei ligaweit, der Gegentorschnitt von 2,41 ist der drittbeste im Vergleich. Das über weite Strecken der bisherigen Saison holprige Powerplay verbesserte sich in den vergangenen Wochen massiv, aus den fünf jüngsten Ligaspielen steht eine Erfolgsquote von 38,9 Prozent im Spiel bei numerischem Vorteil zu Buche. Nach den dreien vom Sonntag in Budapest werden Klagenfurts insgesamt 23 Überzahltreffer in der laufenden Spielzeit ligaweit aktuell nur noch von Olimpija Ljubljana (31) übertroffen.

Der EC VSV nimmt in der Tabelle der win2day ICE Hockey League (mit Stand vom Freitagnachmittag) den achten Rang ein, gereiht nach dem aufgrund der unterschiedlichen Anzahl absolvierter Partien aussagekräftigeren Punkteschnitt liegt er auf Position sieben. Die Draustädter standen im bisherigen Saisonverlauf bereits wesentlich besser da, rutschten seit Mitte November aber in eine Ergebniskrise: Acht der letzten zehn Spiele gingen verloren, am vergangenen Wochenende blieben die Adler gegen Budapest und in Innsbruck gänzlich ohne Punkt. Villach hat in der laufenden Saison damit bereits 18 Zähler gegen Teams, die aktuell außerhalb der Top-Sechs liegen abgegeben. Soll in den verbleibenden 21 Begegnungen im Grunddurchgang noch der Sprung auf einen Rang, der die vorzeitige Playoff-Qualifikation bedeuten würde, gelingen, muss der EC VSV aber auch seit Output gegen die Spitzenteams steigern, bislang wurden nur 15 von 39 möglichen Punkten in Duellen mit Mannschaften aus den Gegenwärtigen Top-Sechs eingefahren. Unterdurchschnittlich erfolgreich präsentierte sich Blau-Weiß bislang im Penalty Killing: Bei numerischer Unterlegenheit kassierte man im Schnitt alle 6:28 Minuten einen Gegentreffer, was aktuell dem zweitschwächsten Wert in der ICE entspricht.

Die Geschichte:

Duelle zwischen dem EC-KAC und dem EC VSV sind die traditionsreichsten im österreichischen Eishockey, am 6. Januar jährt sich der Tag der ersten freundschaftlichen Begegnung zum 99. Mal. In Bewerbsspielen standen sich die beiden Kärntner Klubs (seit 1950) bislang 361 Mal gegenüber, wobei die historische Bilanz mit 193 gegenüber 149 Siegen (bei 19 Unentschieden) recht deutlich zu Gunsten des Rekordmeisters ausfällt. Auch die jüngere Vergangenheit ist von einem klaren rot-weißen Trend gekennzeichnet, zehn der letzten 13 Aufeinandertreffen endeten mit einem Sieg für den Klub aus der Landeshauptstadt, der zudem auch in jeder der letzten neun Spielzeiten die Derby-Saisonbilanz für sich entscheiden konnte. Auf heimischem Eis traten die Rotjacken gegen den EC VSV zuletzt dominant auf, 22 der jüngsten 24 Heimspiele gegen den Lokalrivalen endeten mit einem KAC-Sieg (obwohl die Adler in 13 dieser Duelle zwischenzeitlich in Führung lagen). Seit dem letzten blau-weißen Erfolg in Klagenfurt im März 2023 siegte Rot-Weiß zu Hause sechs Mal hintereinander und bilanzierte dabei mit 18:0 Punkten und 30:8 Toren.

Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Klubs datiert vom 30. November, als der EC-KAC vor eigenem Publikum einen 0:1-Rückstand nach 40 Minuten noch in einen 4:1-Erfolg verwandelte. Speziell Stürmer Mathias From mit einem Hattrick und Sebastian Dahm mit 21 Saves drückten dieser Begegnung ihren Stempel auf. Rückblickend war der Turnaround im Schlussabschnitt auch Sinnbild für die Entwicklung der beiden Mannschaften seither: Vor diesem erst 27 Tage zurückliegenden Duell trennten die beiden Kärntner Traditionsvereine in der Tabelle nur sieben Zähler, mittlerweile sind es bereits 22.

Personelles:

Der in der Woche vor den Weihnachtsfeiertagen mit recht kurzem Lineup angetretene EC-KAC darf sich für das intensive Programm am Ende des Kalenderjahres mit drei Spielen innerhalb von vier Tagen über eine leichte Entspannung der personellen Situation freuen: Die zuletzt erkrankten Stürmer Daniel Obersteiner und Johannes Dobrovolny stehen dem Trainerstab ebenso wieder zur Verfügung wie Jan Muršak. Der Slowene hatte sich im Heimspiel gegen Salzburg vor rund einem Monat eine Unterkörperverletzung zugezogen, seine Ausfalldauer wurde zuletzt aber von einer Erkrankung verlängert. Alle drei genannten Offensivkräfte kehrten am Donnerstag vollumfänglich in das Mannschaftstraining zurück. Verzichten müssen die Rotjacken gegen Villach auf das Trio der Langzeitverletzten (bestehend aus Jordan Murray, Thomas Hundertpfund und Luka Gomboc) und mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf Jesper Jensen Aabo. Der Däne verletzte sich im Training am Freitag, eine Diagnose wird sich erst aus weiterführenden Untersuchungen ergeben.

Pre-Game-Kommentar:

„Uns fehlten vor den Feiertagen leider viele Spieler aufgrund gesundheitlicher Probleme, wir haben trotzdem als Mannschaft zusammengehalten und versucht, die Ausfälle über das Kollektiv abzufedern. Wir hatten eine super Woche und haben neun von neun möglichen Punkten geholt. Unser Ziel für diesen Zwischenspurt vor Weihnachten war eine gute Performance, das haben wir in jedem Fall erreicht und uns damit selbst ein Geschenk gemacht.“

„Die beiden bisherigen Derbys waren jeweils ein großer Schlagabtausch. Es gab Chancen auf beiden Seiten, beide Spiele waren recht ausgeglichen und am Ende hat sich sowohl in Villach als auch in Klagenfurt die Heimmannschaft durchgesetzt. Wir streben am Samstag nach Fehlerminimierung, wenig Zeit in der Defensivzone und Leistungskonstanz über die volle Dauer der Partie. Es geht darum, beim Gameplan zu bleiben und genauso weiterzumachen, wie vor Weihnachten. Der VSV ist heuer eine hart spielende Mannschaft, die versucht, ihr Spiel recht einfach zu halten und geradlinig zum Tor zu gehen.“

„Man sieht bei uns, dass es sich bezahlt macht, wenn sich der Stamm der Mannschaft über Jahre nicht komplett ändert. Ich durfte vor eineinhalb Jahren zu diesem Team stoßen, die Jungs haben mir die Möglichkeit und den Raum gegeben, in der Gruppe und auch am Spielfeld zu wachsen und mich weiterzuentwickeln. Es ist auch von außen zu sehen, dass wir eine Einheit sind, dass wir gemeinsam Spaß und Erfolgshunger haben und dadurch auch immer füreinander kämpfen.“