Ohne je in Rückstand gelegen zu haben, setzte sich der EC-KAC am Samstagnachmittag im 362. Kärntner Derby der Geschichte durch. Mit dem 5:2-Erfolg gegen Villach bauten die Rotjacken ihre Tabellenführung aus.

Der Anfangsphase fehlten die konkreten Torszenen, gefährlich wurde es erst im ersten Powerplay der Gäste, in dem allerdings der EC-KAC zur besten Gelegenheit kam: Matt Fraser stocherte den Puck aus der eigenen Zone, ging über die rechte Seite steil und schnitt nach innen, blieb in letzter Konsequenz aber bedrängt an Goalie Joe Cannata hängen (6.). Die Führung für die Rotjacken resultierte aus einem von Muršak geblockten Chip-Versuch der Blau-Weißen in deren Offensivdrittel: Nick Petersen schob in der neutralen Zone seinen Körper vor jenen Dylan MacPhersons und ermöglichte so einen „Zwei-auf-Eins“-Angriff, seinen Querpass von links aus konnte sich Jan Muršak im Zentrum noch herrichten, ehe er aus dem Handgelenk einschoss (11.). Es folgte Villachs beste Phase im Startdrittel: Walls Schuss aus dem Rückraum wurde vor dem Tor knapp an diesem vorbei abgelenkt (11.), der über halbrechts frei zum Tor ziehende Nikita Scherbak scheiterte an Sebastian Dahm und die Wallenta-Deflection eines Vallant-Blueliners schlitterte hauchdünn flach am Kasten vorbei (jeweils 12.). Gebremst wurde die blau-weiße Druckphase abrupt vom zweiten KAC-Treffer: Jan Muršak zog über rechts diagonal zum Gehäuse, zwang Goalie Cannata mit einer Täuschung zur Bewegung und nutzte dies zu einem Warparound auf die Vorhand ins halbleere Tor (18.). Bei einem Villacher „Zwei-gegen-Eins“-Angriff zögerte Scherbak zu lange, als er dann diagonal nach vorne passte, lenkte David Maier die Scheibe in die Rundung ab (19.). In der Schlussminute des ersten Drittels schlenzte Petersen von der blauen Linie aus scharf, Simeon Schwinger fälschte vor dem Crease ab, der Puck detonierte aber nur am Beinschoner des VSV-Torhüters (20.).

Im zweiten Abschnitt scheiterten Tobias Sablattnig aus dem hohen Slot (22.) und Raphael Herburger aus kurzer Distanz (23.), der Vorarlberger war dann auch der Protagonist in einem vierminütigen Klagenfurter Überzahlspiel, als er zunächst einen Unterweger-Schuss knapp an der langen Stange vorbei abfälschte (25.) und dann einen Rebound auf Cannatas Schoner klopfte (26.). Weil Mathias From im Aufbau den Halt verlor, kassierten die Rotjacken ihren ersten Shorthanded-Gegentreffer der Saison: Maximilian Rebernig schoss vom rechten Flügel aus, der Abpraller sprang genau zu ihm zurück und er ließ ihn mit der Rückhand in die kurze Ecke abtropfen (27.). Nachdem der von Kempe im Zentrum ideal bediente From zu zentral abgeschlossen hatte (31.), sorgte die vierte Angriffsformation für den dritten KAC-Treffer: Daniel Obersteiner gewann das Offensivanspiel auf der rechten Seite, Johanes Dobrovolny schob den Puck zur blauen Linie zurück, wo Maximilian Preiml abzog. Die Scheibe sprang am Eis auf und schlug damit flach in der kurzen Ecke ein (35.). Dann passte Jan Muršak von der rechten Halfwall aus nach innen, Nick Petersen übernahm in halbrechter Position direkt, traf allerdings nur die Oberkante der Querlatte (35.). Im zweiten Villacher Überzahlspiel des Nachmittags befreiten sich die Rotjacken satte fünf Mal, dennoch hatten die Adler zwei dicke Gelegenheiten: Als ein Rebound an die linken Hashmaks zu Elias Wallenta sprang, setzte dieser die Scheibe nur um Zentimeter an der langen Kreuzecke vorbei (37.). Dann tippte Rebernig im Slot noch einmal nach halbrechts weiter, von wo aus der unbedrängte John Hughes abzog, Sebastian Dahm hatte die Seitwärtsbewegung mitgemacht, tauchte ab und packte ein spektakuläres Fanghand-Save aus (38.). Wieder bei „Fünf-gegen-Fünf“ fand Brett Ritchie von der verlängerten Torlinie aus den halblinks freien Alex Wall, dessen aussichtsreicher Vorhandschuss landete nur an der Stange (39.).

Im dritten Durchgang parierte Dahm einen Hancock-Schuss von rechts aus mit der Maske (42.), im Gegenzug erhöhte der EC-KAC das Score: Raphael Herburger scheiterte knapp, blieb aber im Puckbesitz, er drehte von hinter dem Kasten an die Grundlinie aus, passte dann quer an den Torraum und Matt Fraser hielt seine Schlägerschaufel zum 4:1 hin (42.). Jan Muršak fälschte einen mächtigen Schwinger-Schlagschuss um Zentimeter am Tor vorbei ab (43.), ehe der EC VSV sein drittes Powerplay der Partie in den Treffer zum 4:2 konvertierte: Maximilian Rebernig lenkte einen Hancock-Pass auf Dahms Schoner ab, Philipp Lindner drückte den Abpraller aus halbrechter Nahdistanz über die Linie (47.). Jegliche Comeback-Ambitionen der Gäste unterbanden die Rotjacken mit einem eigenen Powerplay-Tor: Daniel Obersteiner gewann erneut ein Anspiel in der Angriffszone, über Hochegger und Sablattnig kam der Puck in den rechten Rückraum zu David Maier. Dieser glitt bis an das hintere Ende des Faceoff-Kreises und schlenzte das Spielgerät dann präzise in die lange Kreuzecke (50.). Die Entscheidung war damit gefallen, die Klagenfurter schonten Kräfte für die Auswärtspartie in Wien am Sonntagabend, Villach kam kaum noch zu aussichtsreichen Chancen. Joe Cannata wehrte gegen den direkt vor ihm im Slot angespielten Nick Petersen stark mit der Fanghand ab (54.), Sebastian Dahm verneinte Mark Katic bei dessen Rückhand-Schuss nach rot-weißem Turnover (56.). Begleitet von den stehenden Ovationen des Publikums fuhr der Rekordmeister seinen siebten Heimsieg in einem Kärntner Derby in Folge ein.

Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:

„Die Anfangsphase war eng, beide Teams waren gut in ihren Positionen und ermöglichten dem Gegenüber nicht viele Gelegenheiten. Schon davor war es bei der Starting Six-Präsentation emotional, Nick Petersen und Sebastian Dahm, die schon so viel für diesen Klub getan haben, erhielten nach ihren Meilensteinen im letzten Spiel eine verdiente und tolle Würdigung vom Publikum. Es war auch schön, Jan Muršak zurück auf dem Scoreboard zu haben, gleich mit einem Doppelpack im ersten Drittel. Der Start in den zweiten Abschnitt war okay, unser Powerplay aber nicht, da bekam Villach mit seinem Shorthander das Momentum. Mir hat aber unsere Geduld gefallen, mit der wir in unserer guten Struktur geblieben sind, das war taktisch diszipliniert. Es haben die Backchecks gepasst, auch die Abstände. Wichtig war, dass wir weiter am Drücker geblieben sind und uns nicht auf das Verwalten des Vorsprungs zurückgezogen haben, denn das liegt unserer Mannschaft nicht. Wir müssen weiter durchziehen, das haben wir gemacht, mit einem insgesamt guten Auftritt vor tollen Fans. Jetzt heißt es aber, sofort einen neuen Fokus zu setzen und für die morgige Partie in Wien bereit zu sein.“

ICE Hockey League, 32. Runde
27. Dezember 2025 / 14:30 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 4.402 Zuschauer
ICE
EC-KAC
5
:
2
(2:0, 1:1, 2:1)
EC VSV
Schiedsrichter
Ofner (AUT), Sternat (AUT)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Teves-Nickl, Unterweger-Preiml, Sablattnig-Maier Schwinger-Muršak-Petersen, Waschnig-Kempe-From, Fraser-van Ee-Herburger, Dobrovolny-Obersteiner-Hochegger, Lam
Fehlende Spieler
Jensen Aabo, Murray, Hundertpfund, Gomboc (alle verletzt)
Torfolge
1:0 Jan Muršak (10:38/Nick Petersen, Simeon Schwinger) 2:0 Jan Muršak (17:20/Simeon Schwinger, Thimo Nickl) 2:1 Maximilian Rebernig (26:07/SH1) 3:1 Maximilian Preiml (34:06/Johannes Dobrovolny, Daniel Obersteiner) 4:1 Matt Fraser (41:37/Raphael Herburger, Finn van Ee) 4:2 Philipp Lindner (46:20/Maximilian Rebernig, Kevin Hancock/PP1) 5:2 David Maier (49:18/Tobias Sablattnig, Fabian Hochegger/PP1)