Rotjacken-Lauf geht auch in Wien weiter

Nachdem Carter Souch einen Lindner-Fernschuss an der langen Ecke vorbei abgefälscht hatte (2.), ging der EC-KAC aus seiner ersten Chance heraus in Führung: Johannes Dobrovolny passte von hinter dem Kasten aus vor den Torraum, wo Oliver Lam nicht ganz an den Puck kam, dieser wurde von Gazzola auf den Oberschenkel seines Mitspielers gechippt und blieb so vor dem Crease liegen, dass Dobrovolny keine Probleme hatte, seinen ersten Treffer im Profieishockey zu erzielen (4.). Die Capitals kamen zu einem „Vier-auf-Zwei“-Angriff, bei dem zwei Querpässe aber etwas ungenau gespielt wurden, sodass die Scheibe letztlich vor dem langen Pfosten vom Blatt Grégoires sprang (8.). Bei den Rotjacken zog Nick Petersen nach Nickl-Diagonalpass vom rechten Anspielpunkt aus ab, fand aber nur Goalie Evan Cowleys Beinschoner (10.), als Oliver Lam am linken Flügel auf den vertikal vorstoßenden David Maier durchsteckte und dieser mit der Rückhand abzog, war Wiens Schlussmann mit dem Blocker in der kurzen Ecke zur Stelle (11.). Einen „Zwei-gegen-Eins“-Angriff schloss Finn van Ee im zweiten Versuch nach Störung selbst ab, wieder fuhr Cowley den Pad aus (12.). Wiens Torchancen im ersten Abschnitt waren wenig zwingend: Jérémy Grégoire brachte aus der Halbdrehung am rechten Faceoff-Punkt zu wenig Richtung auf seinen Vorhandschuss (17.). Die letzte Gelegenheit im ersten Abschnitt hatten wieder die Gäste: van Ee spielte mit der Backhand von der Grundlinie aus zurück, Clemens Unterweger übernahm am hinteren Ende des linken Anspielkreises direkt, Evan Cowley packte im Nachfassen zu (20.).

Im in den zweiten Abschnitt mitgenommenen Caps-Powerplay tankte sich Simon Bourque mit einem Doppelhaken zentral durch und kam so zur Solo-Möglichkeit, die er mit einer Bewegung auf die Rückhand beschloss, diese wurde von Florian Vorauer aber gut gelesen, sodass er mit dem Schoner parieren konnte (21.). Als die Klagenfurter wieder zu fünft agierten, verdoppelten sie ihren Vorsprung: Finn van Ee eroberte an der eigenen blauen Linie den Puck, Matt Fraser machte sich über rechts auf die Reise, zog nach innen und aus dem Lauf ab, von Torhüter Cowleys Schulter aus sprang der Puck hoch und über die Linie (23.). Als Bourque einen „Zwei-gegen-Eins“-Angriff von rechts aus selbst abschloss, war Florian Vorauer auf dem Posten (25.), gegen den frei vor seinem Torraum aufgetauchten Zane Franklin und dessen flachen Rückhand-Versuch schloss der KAC-Goalie die Beine (27.). So ging auch der dritte Treffer des Abends auf das Konto der Rotjacken: Jan Muršak duellierte sich hinter dem Wiener Kasten mit zwei Gegenspielern, kickte die Scheibe zu Nick Petersen in die linke Rundung, der Kanadier passte dann von der Halfwall aus quer und Simeon Schwinger schickte seine Direktabnahme aus halblinker Position im hohen Slot mit Nachdruck in die Maschen (30.). Nur gut zwei Minuten später verkürzte Gelb-Schwarz aber im Powerplay: Linden Veys Schuss aus dem Zentrum wurde geblockt, der Puck sprang in der Luft nach halblinks und Simon Bourque bugsierte ihn mit einem Schwinger in Baseball-Manier in das halbleere Gehäuse (32.). Spät im zweiten Durchgang kamen auch die Kärntner zu ihrer ersten Überzahlgelegenheit. Dort agierte der EC-KAC gefällig, aber glücklos. Die beste Gelegenheit resultierte aus einer feinen Kombination über Mario Kempe und Nick Petersen, der von neben dem Kasten aus an die Hashmarks abtropfen ließ, von wo aus Matt Fraser seinen Onetimer nur hauchdünn über die Querlatte setzte (39.).

Das dritte Drittel eröffnete eine „Zwei-auf-Eins“-Möglichkeit der Gastgeber, bei der der finale Querpass am langen Pfosten bei Bourque landete, Florian Vorauer tauchte in der Grätsche ab und parierte in der kurzen Ecke herausragend (43.). Im zweiten Überzahlspiel der Klagenfurter rutschte ein Petersen-Rückhandpass am Torraum nur knapp beim einschussbereiten Jan Muršak vorbei (44.), danach wurden die Capitals wieder offensiv gefährlich: Gazzola drang mit einem Haken zentral in das Angriffsdrittel ein, schlenzte aber flach vorbei (46.), als Bourque von der rechten Halfwall diagonal nach innen zog, versperrte ihm neuerlich der prächtig aufgelegte KAC-Goalie den Weg (47.). Raphael Herburger stocherte einem Wiener an der defensiven blauen Linie den Puck weg und ging ins 40-Meter-Solo, seinen schlussendlichen Haken auf die Rückhand antizipierte Cowley gut und stellte seinen Beinschoner in die kurze Ecke (50.). Bei den Donaustädtern tankte sich Carter Souch aus halbrechter Position mit einem Haken in den Slot, von wo aus er aber von Florian Vorauer verneint wurde (52.). Als der Kanadier dann „Zwei-gegen-Eins“ ging, blockte Thimo Nickl seinen Abschluss stark (56.). Die Rotjacken kümmerten sich nun vorrangig und an der Grenze zur Passivität um die Defensive, Wien rannte mit sechs Feldspielern an: Einen Gazzola-Onetimer aus dem linken Rückraum fing Vorauer, der auch gegen Wallner vom Crease aus Sieger blieb (jeweils 58.). Simeon Schwinger setzte einen weiteren starken Block gegen Souch (59.) und der zwölfte Regulation-Sieg des EC-KAC gegen die Vienna Capitals war fixiert.