Vier Gegentore im Mittelabschnitt waren am Donnerstagabend eine zu große Bürde für den EC-KAC, die Rotjacken unterlagen dem HC Slovan Bratislava mit 1:5.

Die Rotjacken, mit vier Debütanten im Lineup, sahen sich bereits früh mit einer ersten Unterzahlsituation konfrontiert, während der sich Goalie Jakob Holzer (der seinen ersten Karrierestart in einem Spiel der Kampfmannschaft erhielt) gleich zwei Mal auszeichnen konnte: Bei einem Net-Drive von William Rapuzzi, der über links flach an den Torraum zog, blockierte er den Puck mit seinen Schonern (5.), eine Direktabnahme vom hinteren Ende des linken Faceoff-Kreises aus, abgegeben von Patrik Maier, parierte er mit dem Stock (7.). Zu Drittelmitte kamen auch die Klagenfurter zu ersten Gelegenheiten: Matt Fraser brachte knapp vor dem Kasten zu wenig Druck auf den Rebound nach einem Postma-Schlenzer (9.), einen Onetimer von Thomas Koch von der blauen Linie aus bändigte Torhüter Samuel Hlavaj mit den Pads (10.). Eine zweite Phase numerischer Unterlegenheit überstand der EC-KAC mit vier Befreiungen bravourös, dann folgte die beste Möglichkeit der Rotjacken im Startabschnitt: Paul Postma setzte den am linken Flügel zum Tor ziehenden Johannes Bischofberger in Szene, seinen Schuss musste Hlavaj prallen lassen, doch Samuel Witting schaufelte den Rebound aus kurzer Distanz über die Querlatte (16.). Nach einem Fernschuss von Lorenz Lindner blieb der Puck am Torraum liegen, aber weder Tičar noch Bischofberger waren in Bedrängnis mit ihren Rückhandversuchen erfolgreich (17.). Der erste Treffer der Begegnung ging somit auf das Konto der Slowaken: Nach schneller Überbrückung der neutralen Zone brachte Rastislav Gašpar den Puck vom linken Flügel aus ins Zentrum, wo Tomáš Matoušek freie Bahn hatte. Mit einem scharfen Schuss aus dem Handgelenk, abgegeben aus bester Position zwischen den Hashmarks, sorgte er über Holzers Blocker hinweg für die Slovan-Führung (19.).

Im zweiten Abschnitt stockte der Spielfluss, innerhalb von nur 74 Sekunden kam es zu insgesamt fünf aufeinanderfolgenden Hinausstellungen. Am Ende dieser Phase hatten die Rotjacken den numerischen Vorteil auf ihrer Seite und nutzten diesen auch zum Ausgleichstreffer: Einen feinen Querpass Kochs durch die Box übernahm Rok Tičar am rechten Anspielpunkt direkt, das scharfe Zuspiel kehrte der am langen Pfosten stehende Nick Petersen ein (27.). Mit einem Doppelschlag zur Spielmitte stellte der HC Slovan Bratislava die Weichen aber auf Sieg: Milan Kytnár ließ hinter dem Tor seinen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung aussteigen, legte ins Zentrum zurück, wo sich Tomáš Matoušek behaupten und nach Haken auf die Vorhand flach einschieben konnte (31.). Direkt vom Faceoff weg drang Andrew Yogan über halblinks in die Angriffszone ein, knapp nach der blauen Linie ließ er einen gezogenen Wristshot los, der, da noch abgefälscht, Jakob Holzer überraschte – nur acht Sekunden lagen zwischen den beiden Treffern (31.). Die Klagenfurter waren um eine rasche Antwort bemüht, doch als Matt Fraser von der rechten Halfwall aus abzog, brachte Rok Tičar den Abpraller in zwei Versuchen nicht über die Linie (32.). Aus einem zu ungestümen Störungsversuch der Rotjacken ergab sich wenig später ein „Drei-gegen-Eins“-Konter der Slowaken, Paul Postma nahm den Passweg weg, Daniil Fominykh nutzte dies aus, glitt von Rechtsaußen in die Mitte und sendete von den rechten Hashmarks aus ein (36.). Gegen Joona Jääskeläinen aus spitzem Winkel vom linken Flügel aus parierte Jakob Holzer (37.), noch stärker agierte er, als er sich dem am Torraum völlig freien Rastislav Gašpar gegenübersah und dessen Abschluss mit dem Blocker über den Kasten drehen konnte (38.). Exakt 18 Sekunden vor der zweiten Pausensirene musste der KAC-Goalie jedoch noch einmal hinter sich greifen: Von hinter dem Tor aus bedient, hatte Milan Kytnár keine großen Probleme, aus kurzer Distanz per Onetimer einzusenden (40.).

Im dritten Durchgang kamen zunächst die Rotjacken zu den besseren Gelegenheiten: Eine Direktabnahme vom rechten Anspielpunkt aus setzte Thomas Koch im Powerplay zu zentral auf den Schlussmann (42.), als Samuel Witting im Slot einen diagonalen Aufbaupass abfing, platzierte er seinen Abschluss nicht präzise genug (44.). Auf Seiten der Slowaken stocherte Jakub Sukeľ einen Abpraller aus der Nahdistanz knapp am Kasten vorbei (45.). Bei einem fein vorgetragenen Unterzahl-Konter fand Paul Postma am langen Pfosten Thomas Koch, der allerdings an Hlavajs Schoner hängenblieb (47.). Jakob Holzer parierte einen von Maier abgefälschten Rapuzzi-Schlenzer (49.), später war der KAC-Goalie etwas im Glück, als ihn nach einem Fehler seiner Vorderleute Gašpar tunneln konnte, die Scheibe aber am Gehäuse vorbeischlitterte (55.). In der Schlussphase kam der EC-KAC noch zu guten Chancen, jedoch keinem weiteren Torerfolg: Nach Vallant-Steilpass war Johannes Bischofberger im Solo auf und davon, er setzte einen Haken auf die Rückhand, doch Keeper Hlavaj schloss die Beine (58.). Als ein Schlagschuss von Maximilian Preiml vom Goalie am Kasten vorbeigewehrt wurde, versuchte Tičar, ihn von hinter dem Tor aus zu überraschen, scheiterte mit dem Versuch jedoch (60.).

Das dem Turniermodus entsprechend ausgetragene Penaltyschießen im Anschluss an jede Begegnung entschieden die Rotjacken für sich. Rok Tičar tanzte Hlavaj aus und lupfte den Puck unters Tordach, Dennis Sticha knallte das Spielgerät mit der Vorhand trocken in die fanghandseitige Kreuzecke. Bei Slovan Bratislava vergaben alle fünf Schützen, Jakob Holzer konnte vier dieser Versuche parieren. (HB)

HC Slovan Bratislava – EC-KAC 5:1 (1:0,4:1,0:0)
Zimný štadión Michalovce, Slowakei

Tor EC-KAC:
Nick Petersen (28./PP1) – VIDEO

Aufstellung EC-KAC:

Holzer (Vorauer) // Postma-Würschl, Steffler-Vallant, Maier-Preiml, Tialler-Lindner // Bischofberger-Tičar-Petersen, Fraser-Koch-S.Witting, M.Geier-Obersteiner-S.Geier, M.Witting-Kapel-Sticha

Petri Matikainen, Head Coach EC-KAC:

„Unser Auftaktdrittel war energiegeladen und für ein erstes Testspiel schon sehr ordentlich. Der Doppelschlag mitten im zweiten Abschnitt hat unser Team dann ganz aus dem Konzept gebracht, wir waren bis zur Pause ein wenig von der Rolle und haben unsere Struktur verloren. Im Schlussabschnitt konnten wir uns dann wieder festigen und damit steigern. Insgesamt waren wir dem Gegner unterlegen, Slovan hat sich den Sieg verdient, aber dass er so klar ausgefallen ist, war vornehmlich unseren chaotischen Sequenzen im zweiten Drittel geschuldet. Für die vielen jungen Kräfte in unserem Team wird das ein toughes Turnier, das haben sie heute gesehen, sie werden hier sehr viel lernen.“

Das Team des EC-KAC legt in der Slowakei nun einen Trainingstag ein, ihren nächsten Einsatz beim Eastern Cup 2021 haben die Rotjacken am Samstag, wenn sie im zweiten Turnierspiel auf die Gastgeber des HK Dukla Michalovce treffen. Spielbeginn ist um 16.00 Uhr.