Stehende Ovationen und die durch die Stadthalle rollende "La Ola"-Welle: Der EC-KAC startete am Freitagabend mit einem klaren 5:0-Erfolg gegen deutlich ersatzgeschwächte Vienna Capitals in die neue ICE-Spielzeit.

Trotz streckenweiser Ineffektivität vor dem gegnerischen Tor konnte der EC-KAC am Freitagabend mit einem deutlichen Heimsieg in die neue Saison der bet-at-home ICE Hockey League starten. Der Titelverteidiger fertigte die Vienna Capitals, die auf zahlreiche Stammkräfte verzichten mussten, mit 5:0 ab und steht nach Runde eins an der Tabellenspitze. Die Treffer der Klagenfurter erzielten Matt Fraser (2), Dennis Sticha, Stefan Geier und Manuel Ganahl.

Drittel 1

Bereits nach wenigen Sekunden kamen die Wiener zu ihrer ersten Chance über Corey Tropp, der am Crease aus der Drehung abschloss, aber an Sebastian Dahm scheiterte. Auf der Gegenseite wurde Thomas Hundertpfund aus der Tiefe am linken Anspielpunkt positioniert bedient, blieb aber an der kurzen Ecke erfolglos (1.). In der vierten Minute brachte Tropp Steven Strong zu Fall, doch der Defender leitete die Scheibe auf dem Bauch liegend noch zu Manuel Geier im Slot weiter, der knapp verzog. Es folgte ein herausragendes Überzahlspiel der Rotjacken: Rok Tičar setzte mit einem Querpass Thomas Koch am linken Faceoff-Kreis in Szene, David Kickert machte die kurze Ecke zu und parierte mit dem Blocker. Der Capitals-Schlussmann stellte sich anschließend noch einem Onetimer von Nick Petersen in den Weg (5.), Matt Fraser legte den Puck aus dem Slot knapp am Pfosten vorbei (6.).

Nach einem Block kam Sascha Bauer zur Solochance, wurde aber noch von Tičar eingeholt und gehakt. Danach folgte je eine weitere Hinausstellung auf beiden Seiten, trotz des vielen Platzes am Eis ergaben sich aber keine nachhaltig gefährlichen Gelegenheiten, Brody Sutter traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (10.). Als wieder „Fünf-gegen-Fünf“ gespielt wurde, folgte das erste KAC-Tor der neuen Liga-Saison: Steven Strong schlenzte aus der Distanz, Matt Fraser tippte den Puck durch Kickerts Beine hindurch in die lange Ecke (12.). In der 14. Minute zog Manuel Ganahl über den rechten Flügel zum Tor und kam auch zum Abschluss, doch der Keeper rettete mit der Kufe, bevor Sebastian Dahm einen verdeckten Wrister von Dominic Hackl aus dem Zentrum parierte (17.). Der Wiener sorgte auch für den Schlusspunkt des ersten Abschnitts, als er über rechts kommend zum Gehäuse zog und den Puck mit der Rückhand auf ebendieses brachte, doch der Torhüter der Klagenfurter lenkte den Puck mit dem Blocker über die Querlatte (20.).

Drittel 2

In der ersten Aktion des Mitteldrittels sicherte sich Thomas Hundertpfund die Scheibe in der Angriffszone und hatte anschließend das Auge für Johannes Bischofberger, der am langen Pfosten lauerte, kurz verzögerte und den Puck dann an die Stange knallte (21.). Für die Wiener war es in der 23. Minute Sascha Bauer, der nach Preiser-Zuspiel von hinter dem Kasten aus am Torraum zum Abschluss kam, Sebastian Dahm war auf dem Posten und ließ auch keinen Rebound zu. Anschließend verdoppelte der EC-KAC seinen Vorsprung: Bischofberger brachte einen Wristshot von Rechtsaußen an, Hackl fing die Scheibe direkt vor dem Torraum aus der Luft und wollte klären, doch Dennis Sticha machte ihm einen Strich durch die Rechnung und knallte das Spielgerät aus kurzer Distanz in die Maschen (26.). Nur wenige Augenblicke später kamen die Klagenfurter zu einem schnellen Vorstoß über Rok Tičar, der von der linken Seite aus quer auf Nick Petersen spielte, dessen Schuss David Kickert jedoch mit dem Blocker parieren konnte (27.).

Dann zog Armin Preiser mit einem Haken zur Mitte, blieb mit seinem scharfen Handgelenksschuss aber an Sebastian Dahm hängen (29.). Binnen knapp drei Minuten zogen die Rotjacken wenig später auf 4:0 davon. Mit viel Verkehr vor dem Kasten ließ Thomas Vallant einen Schlenzer von der blauen Linie aus los, der zuerst von Matt Neals Handschuh und anschließend auch der Kelle von Stefan Geier abgelenkt wurde und in der kurzen Ecke einschlug (32.). Dann legte Lukas Haudum im Konter mit der Rückhand quer auf Matt Fraser, der über den Schoner von David Kickert hinweg in die Maschen abtropfen ließ (35.). In der Folge hatte Rot-Weiß mehrfach die Möglichkeit auf den fünften Treffer: Nick Petersen setzte sich mit einem tollen Move gegen Bernhard Posch durch, knallte den Puck dann aber alleine vor Kickert an die Stange (36.), Manuel Ganahl beförderte die Scheibe in der 40. Minute durch den Torraum hindurch zum am langen Pfosten lauernden Rok Tičar, der unter Bedrängnis jedoch nicht einschieben konnte.

Drittel 3

Die erste Möglichkeit des Schlussdrittels gehörte ebenso dem Titelverteidiger: Tičar spielte im Slot steil auf Petersen, der vor dem Wiener Kasten querte, aber den Puck gleich zwei Mal nicht über Kickerts Pad hinweg in die Maschen lupfen konnte (43.). Bei numerischer Überlegenheit vergab Matt Fraser aus zentraler Position, Thomas Koch scheiterte mit einem Snapshot vom linken Anspielpunkt aus und ein Onetimer von Rok Tičar wurde geblockt (jeweils 45.). Das Publikum goutierte die gefälligen Angriffsaktionen der Klagenfurter mit stehenden Ovationen, wenig später rollte die „La Ola“-Welle durch die Stadthalle. In den folgenden Minuten vergaben die Rotjacken zahlreiche feine Gelegenheiten: Fraser klopfte einen Querpass in bester Position am Gehäuse vorbei (46.), Schumnigs Versuch von halblinks wurde geblockt (48.), Haudum traf von Koch bedient aus kurzer Distanz nur die Beinschoner des tapferen Torhüters der Gäste (50.).

In der 52. Minute erhöhten Klagenfurter dann aber auf 5:0, als Nick Petersen mit Tempo über den rechten Flügel ins Angriffsdrittel stürmte, seinen Gegenspieler vernaschte und schließlich mit seinem Querpass auch die Schlägerschaufel von Manuel Ganahl fand, der den Puck schön unter der Latte platzierte. Auch Chancen auf den sechsten Treffer hatte Rot-Weiß: Haudum scheiterte in halblinker Position frei vor Kickert (54.), Petersen ließ innerhalb von zehn Sekunden zwei „Sitzer“ aus (56.) und der nach Sticha-Scheibeneroberung in Szene gesetzte Hundertpfund scheiterte ebenfalls am Wiener Schlussmann (57.). Die stimmungsvolle Verabschiedung der KAC-Mannschaft auf seiner Ehrenrunde durch das Publikum verhinderte all das natürlich nicht. (NB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Wir hatten heute eine feine Harmonie in unserem Spiel, alle Angriffsformationen, die sechs, später sieben Verteidiger und der Goalie haben gemeinschaftlich funktioniert – und zwar sowohl offensiv als auch defensiv. Unsere Balance war sehr gut, um ehrlich zu sein, war ich sogar ein wenig überrascht, in welchem Ausmaß diese Ausgewogenheit gegeben war. Zweifellos ein guter Start in die Liga-Saison, aber das hat nichts zu bedeuten, schon vor zwei Jahren begannen wir toll, ließen dann aber nach. Das wollen wir heuer verhindern, daher ist das morgige Spiel genauso wichtig, da werden wir versuchen, auf der Welle weiterzureiten.“

bet-at-home ICE Hockey League, 1. Spieltag
17.09.2021 / 19.35 Uhr
EC-KAC – Vienna Capitals 5:0 (1:0,3:0,1:0)
Stadthalle Klagenfurt, 3.290 Zuschauer
Schiedsrichter: Bulovec (SLO), Trilar (SLO)

Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Holzer) | Unterweger-Bruggisser, Strong-Schumnig, Steffler-Vallant, Tialler | Fraser-Koch-Haudum, Ganahl-Tičar-Petersen, Bischofberger-Hundertpfund-Sticha, M.Geier-Obersteiner-S.Geier, S.Witting

Es fehlte:
Postma (angeschlagen)

Torfolge:
1:0 Matt Fraser (11:47/Steven Strong, Lukas Haudum)
2:0 Dennis Sticha (25:13/Johannes Bischofberger, Clemens Unterweger)
3:0 Stefan Geier (31:14/Thomas Vallant, Manuel Geier)
4:0 Matt Fraser (34:11/Lukas Haudum, Thomas Koch)
5:0 Manuel Ganahl (51:53/Nick Petersen, Rok Tičar)