Ohne je in Rückstand gelegen zu haben, konnte der EC-KAC am Sonntagabend seinen vierten Auswärtssieg en suite einfahren: Die Rotjacken gewannen bei Fehérvár AV19 mit 3:2 nach Verlängerung.

Der EC-KAC konnte seine Serie an Auswärtssiegen am Sonntagabend am harten Pflaster Székesfehérvár verlängern: Den Rotjacken glückte beim Tabellenzweiten ein idealer Start, nach nur 51 Sekunden vollendete Johannes Bischofberger einen Sololauf mit dem Führungstreffer. Die Gastgeber hatten im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts mehr vom Spiel, folgerichtig glichen sie bei numerischer Überlegenheit auch aus (Shaw/18.). Nach einem Konter über Lukas Haudum brachte Matt Fraser die Klagenfurter im zweiten Durchgang wieder in Front (26.), keine drei Minuten später hatte Fehérvár AV19 das Score erneut egalisiert (Kuralt/29.). Danach fiel über 30 Spielminuten lang kein Treffer mehr, die Gastgeber kamen im letzten Drittel auch kaum mehr zu Torschüssen. Für die Entscheidung sorgte in der ersten Minute der Overtime schließlich Paul Postma, der zuvor schon zwei Torvorlagen geliefert hatte und mit einem Wristshot aus dem Slot endgültig zum Matchwinner wurde.

Drittel 1

Die Rotjacken erwischten einen Traumstart und gingen bereits im zweiten Shift der Partie, 51 Sekunden waren gespielt, in Führung: Von hinter dem eigenen Kasten aus spielte Paul Postma vertikal auf Thomas Hundertpfund, der in der neutralen Zone etwas verzögerte und dann ideal in den Lauf von Johannes Bischofberger legte, der nach seinem Solo Goalie Rasmus Tirronen tunneln konnte. Nachdem Alex Petan bei einem „Zwei-gegen-Eins“-Angriff zu weit nach außen abgedriftet war (3.), hatte der EC-KAC die nächste gute Gelegenheit, Thomas Koch blieb von halbrechts aus kurzer Distanz am Schoner des Fehérvár-Goalies hängen (4.). Nachdem ein Jacobs-Schuss neben das Gehäuse abgefälscht worden war (6.), kamen die Hausherren zu ihrem ersten Überzahlspiel: Csanád Erdélys Versuch von den Hashmarks aus wurde geblockt, beim Schlenzer von Brady Shaw von links packte Sebastian Dahm sicher zu, Bálint Magosi stocherte einen Abpraller an der Stange vorbei (jeweils 10.).

Es folgten einige Minuten ohne große Offensivszenen, dies änderte sich erst, als die Gastgeber ein zweites Mal im Powerplay agieren durften: Nach einem Nilsson-Schlenzer aus der Distanz kam die Scheibe am Crease zu liegen, Anže Kuralt wurde beim Einkehrversuch bearbeitet, Dahm versperrte am Rücken liegend den Weg ins Tor (18.). Die nächste Angriffswelle Fehérvárs war jedoch von Erfolg gekrönt: Magosi bediente von der rechten Halfwall aus den in den Slot eingelaufenen Shaw, der aus dem Handgelenk einsendete (18.). Die letzte Gelegenheit im Startabschnitt gehörte dem EC-KAC: Am Ende eines druckvollen Offensivzonen-Shifts setzte Nick Petersen seine Direktabnahme von halblinks jedoch über den Kasten (20.).

Drittel 2

Auch im zweiten Drittel hätte Johannes Bischofberger um ein Haar das Scoring eröffnet: Er kam in Unterzahl zur Solochance, legte den Puck vor Tirronen noch an diesem vorbei, schob ihn dann aber mit der Rückhand neben die Stange (22.). Die neuerliche Führung für den EC-KAC resultierte aus einem schön vorgetragenen Konter: Postma schickte auf der rechten Seite Haudum steil, dieser glitt bis zur verlängerten Torlinie und spielte dann mit der Backhand quer auf Matt Fraser, der aus kurzer Distanz einschoss (26.). Ein grober Aufbaufehler der Rotjacken eröffnete Fehérvár AV19 eine gute Möglichkeit: Henrik Nilsson fand aus dem hohen Slot aber nur die Fanghand von Dahm (28.). Gleich im nächsten Angriff glichen die Gastgeber aus: Anže Kuralt, der den Puck in der eigenen Zone erhalten hatte, nutzte die sich ihm bietenden freien Räume auf halblinks und bezwang den KAC-Goalie letztlich mit einem Handgelenksschuss in die kurze Ecke (29.).

Als Thomas Hundertpfund sich auf halbrechts zwischen gleich drei Gegenspielern durchschob, chippte er den anschließenden Schuss an der langen Stange vorbei (30.). Es folgte eine zerfahrene Phase mit gleich zwei Doppelausschlüssen nach Kontakt mit dem gegnerischen Torhüter (Vallant/34., Kuralt/35.), erst in den letzten Minuten des Mitteldrittels erhielt die Partie wieder mehr Struktur. Rok Tičar setzte zum Solo an, spielte spät aber noch auf den mitgelaufenen Manuel Ganahl, der aus vollem Lauf nur die Querlatte traf (37.). Am Ende von Klagenfurts erstem Powerplay der Partie legte auf Seiten Fehérvárs Andrew Sarauer den Abschluss eines „Zwei-gegen-Eins“-Angriffs nur um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (40.).

Drittel 3

Im dritten Abschnitt hatten die Klagenfurter die erste gute Gelegenheit: Thomas Hundertpfund traf aus spitzem Winkel bei einem Onetimer den Puck jedoch nicht richtig (43.). Im KAC-Powerplay kam Székesfehérvár zur goldenen Möglichkeit in Form eines „Zwei-gegen-Null“-Konters (Hári/Erdély), bei dem der zurückeilende Tičar aber mit einem beherzten Hechtsprung und langen Schläger den finalen Querpass abfangen konnte (43.). Es blieb die letzte nennenswerte Offensivaktion der Gastgeber in dieser Begegnung, danach kamen nur noch die Rotjacken zu Torchancen:

Der am Torraum vertikal angespielte Hundertpfund umkurvte Tirronen, der Puck verfing sich aber im bereits am Boden liegenden Schlussmann (49.). Einen aussichtsreichen Unterweger-Schlagschuss aus dem hohen Slot konnte ein ungarischer Abwehrspieler noch mit dem Schlittschuh blocken (51.) und der von Hundertpfund bediente Bischofberger scheiterte aus kurzer Distanz an Tirronen (53.).

Verlängerung/Penaltyschießen

Die fällig gewordene Overtime dauerte nur 39 Sekunden und fand ein sehenswertes Ende: In Ermangelung einer Anspielstation passte Rok Tičar den Puck von der verlängerten Torlinie im Angriffsdrittel aus zurück zu Goalie Sebastian Dahm. Dieser verzögerte kurz, spielte sie dann zum mittlerweile an der eigenen blauen Linie lauernden Slowenen, der nun über halblinks wieder in die Offensivzone eindrang und mit dem nachstoßenden Paul Postma kreuzte: Der Kanadier sendete das Spielgerät mit einem scharfen Schlenzer aus dem hohen Slot in die Maschen und entschied die Partie somit zu Gunsten des EC-KAC.

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Wir haben gemessen an den Umständen ein exzellentes Spiel gemacht, denn die heutige war eine der schwierigsten Partien in der bisherigen Saison. Ich denke, wir haben uns im Verlauf der knapp 61 Minuten kontinuierlich gesteigert, auch unsere Probleme in zweiten Abschnitten, die wir in den letzten Wochen hatten, waren heute nicht so stark ausgeprägt. Der dritte Durchgang gehörte ganz uns, da haben wir unsere Angriffe so aufgezogen, wie wir uns das vorstellen, und ließen gleichzeitig hinten wenig zu. Es war eine körperlich intensive Partie, die wir mit einer starken Team-Leistung zu unseren Gunsten entscheiden konnten.“

bet-at-home ICE Hockey League, 12. Spieltag
24.10.2021 / 17.30 Uhr
Fehérvár AV19 – EC-KAC 2:3 n.V. (1:1,1:1,0:0)
Ifjabb Ocskay Gábor Jégcsarnok Székesfehérvár, 1.832 Zuschauer
Schiedsrichter: Groznik (SLO), Piragić (CRO)

Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Holzer) | Strong-Schumnig, Steffler-Postma, Unterweger-Vallant | Fraser-Koch-Haudum, Ganahl-Tičar-Petersen, Bischofberger-Hundertpfund-S.Witting, S.Geier-Obersteiner-M.Geier

Es fehlten:
Sticha, Hochegger (verletzt)

Torfolge:
0:1 Johannes Bischofberger (00:51/Thomas Hundertpfund, Paul Postma)
1:1 Brady Shaw (17:44/Bálint Magosi, Andrew Sarauer/PP1)
1:2 Matt Fraser (25:05/Lukas Haudum, Paul Postma)
2:2 Anže Kuralt (28:03/János Hári, Bence Szabó)
2:3 Paul Postma (60:39/Rok Tičar, Sebastian Dahm)