Mit einer insgesamt guten Defensivleistung kam der EC-KAC am Dienstagabend zu seinem vierten Auswärtserfolg in Wien hintereinander, die Rotjacken feierten einen 2:0-Shutout-Sieg.

Die Rotjacken zeigten in den ersten beiden Abschnitten sehr kompaktes und effektives Defensiveishockey, die Torchancen der Gastgeber bis zur zweiten Pause ergaben sich nahezu durch die Bank in Powerplaysituationen. Doch auch diese vermochten die Klagenfurter gekonnt zu verteidigen, nach 60 Minuten standen für sie nicht weniger als acht schadlos überstandene Unterzahlsequenzen zu Buche. Seinen ersten Treffer der Partie erzielte der EC-KAC unmittelbar nach einem Penalty Killing, Matt Fraser schloss einen „Zwei-gegen-Eins“-Konter selbst und erfolgreich ab (19.). Bei numerischer Unterlegenheit verdoppelte Rot-Weiß kurz nach Wiederbeginn seinen Vorsprung, nach idealer Vorarbeit seines Bruders Manuel sendete Stefan Geier unters Tordach ein (22.). Im eigenen Powerplay, das durchaus gefällig aufgezogen wurde, vergaben die Gäste zahlreiche gute Einschussgelegenheiten, damit hadern mussten sie letztlich aber nicht, weil sie sich auch im dritten Abschnitt, als Wien offensiv besser zur Geltung kam, gut verteidigten – so auch bei einer finalen, 86-sekündigen „Drei-gegen-Sechs“-Unterzahl.

Drittel 1

Konkrete Torchancen ergaben sich erst im Zuge eines ersten Powerplays für die Capitals: James Sheppard blieb beim Einkehr-Versuch eines Rebounds aus kurzer Distanz aber an Sebastian Dahm hängen (4.), Matt Bradley setzte eine Direktabnahme vom linken Flügel aus an der langen Ecke vorbei (5.). Die Rotjacken hatten ihre ersten aussichtsreichen Gelegenheiten ebenfalls bei numerischem Vorteil: Paul Postma schickte mit einem Steilpass Matt Fraser auf die Reise, der sein Solo jedoch über den Kasten abschloss, Rok Tičar traf mit einem Onetimer vom rechten Faceoff-Kreis aus nur die Stange (jeweils 8.). Bei Even Strength fehlte dem Spiel dann etwas die Struktur, gefährlich wurde es im nächsten KAC-Powerplay, das ohne eine Unterbrechung verlief: Thomas Hundertpfund und Manuel Ganahl verzogen aus der Halbdistanz, ein satter Blueliner von Clemens Unterweger segelte knapp am Pfosten vorbei (jeweils 15.).

Gleiches galt für einen von Goalie Kickert falsch berechneten Tičar-Schlagschuss von links, den nur Haaresbreite vom Metallkontakt trennte (17.). Direkt mit Ablauf des zweiten Wien-Powerplays (Dahm parierte mit den Pads gegen Wall und Sheppard/jeweils 18.) ging der EC-KAC in Führung: Matt Fraser blockte zunächst im hohen Slot, Schumnig und Haudum setzten sich im Kampf um den abprallenden Puck an der Bande durch, sodass sich für den Kanadier die „Zwei-gegen-Eins“-Gelegenheit mit dem von der Strafbank zurückkehrenden David Maier ergab: Fraser entschied sich vom rechten Faceoff-Punkt aus für den eigenen Abschluss und sendete hoch in die lange Ecke ein (19.).

Drittel 2

Ein frühes Überzahlspiel für Wien in Durchgang zwei nutzten die Rotjacken: Nach bravouröser Scheibenbehauptung durch die halbe Angriffszone brachte Manuel Geier den Puck von der rechten Halfwall aus an den Torraum, wo sein Zwillingsbruder völlig frei stand: Nach einer Finte lupfte Stefan Geier die Scheibe mit der Rückhand unter das Tordach (22.). Um ein Haar wäre Klagenfurt ein weiteres Shorthanded Goal gelungen, Steven Strong schloss einen „Zwei-gegen-Eins“-Angriff von links aber so ab, dass David Kickert noch mit der Fanghand parieren konnte (22.). Der Caps-Torhüter behielt dann auch bei einem von Maier schön ermöglichten Hochegger-Onetimer die Oberhand (25.). Im folgenden KAC-Powerplay schrammten die Rotjacken mehrfach nur sehr knapp an Treffer Nummer drei vorbei: Manuel Geier stocherte einen Rebound nach Haudum-Schuss knapp am Pfosten vorbei (27.), ebenso nur marginal neben das Ziel verlängerte er wenig später einen Tičar-Diagonalpass (28.).

Stefan Geier klopfte den Abpraller nach Unterweger-Schuss von zwischen den Hashmarks aus über das Gehäuse (28.). Weil Sheppard wenig später erneut ein Offensivfoul beging, blieben die Gäste am Drücker: Kickert rettete zwei Mal gegen Matt Fraser, der es zunächst mit einer Direktabnahme und dann mit einem flachen Wristshot auf die lange Ecke versucht hatte (jeweils 30.). Die Hausherren waren unverändert vornehmlich im Überzahlspiel gefährlich, Patrick Antal scheiterte aber zunächst am Blocker von Dahm (32.) und verzog dann von den linken Hashmarks aus (33.). Ein Missverständnis in der KAC-Hintermannschaft brachte Sekunden vor der Pause nahezu die Capitals auf das Scoreboard: Nikolaus Hartl verzögerte zwischen den Hashmarks und driftete nach links, als er den Puck mit der Rückhand aufs halbleere Tor brachte, eilte Thomas Vallant herbei und fing die Scheibe ab (40.).

Drittel 3

Im dritten Abschnitt schlenzte Paul Postma von rechts, Rok Tičar fälschte im Fallen ab, der Puck glitt aber an der langen Stange vorbei (42.). Wieder vermochten die Vienna Capitals erst bei numerischem Vorteil nachhaltigen Druck zu erzeugen, ein noch abgefälschter Fernschuss von Matt Prapavessis segelte jedoch am Kasten vorbei (49.), Alex Wall verzog aus der Halbdistanz (50.). Im sechsten Überzahlspiel Wiens fand Nicolai Meyer den am langen Pfosten lauernden Patrick Antal, der allerdings über die Scheibe wischte, als der Caps-Eigenbauspieler aus der Drehung abzog (jeweils 51.), war Sebastian Dahm ebenso am Posten wie bei einem Rebound von Luke Moncada (52.).

Einen von der Hintertorbande zurückspringenden Dump-In von Steven Strong brachte Niki Kraus nicht im Tor unter, als der gebürtige Wiener im gleichen Angriff einen Schlenzer des Verteidigers ablenkte, streifte der Puck nur Kickerts Beinschoner (jeweils 54.). Prapavessis verfehlte bei freier Bahn von halbrechts das Gehäuse (57.), dann wanderten hintereinander zwei Rotjacken in die Kühlbox, sodass sich in der absoluten Schlussphase bei gezogenem Goalie der Heimischen eine im Eishockey sehr seltene „Sechs-gegen-Drei“-Möglichkeit für die Capitals ergab. Diese meisterten Thomas Hundertpfund, Manuel Geier und Steven Strong jedoch mit Bravour und als Sheppard einen Wall-Schuss auf den Kasten verlängerte, brachte Dahm seinen linken Beinschoner so in den Weg, dass sein 15. Liga-Shutout im KAC-Trikot fixiert war (60.). (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Wir hatten jetzt eine längere Pause, da weiß man nie so richtig, wie gut man in Schuss ist. Aber ich denke, wir haben diese Aufgabe gut gelöst: Die taktische Disziplin war da, die Defensive stand sicher, wir haben auch in der Offensive viel produziert. Es war eine geschlossene Teamleistung, zu der alle beigetragen haben, im Endeffekt haben wir ziemlich genau das umgesetzt, worüber wir am Vormittag am Eis und in der Kabine gesprochen haben. Wenn es etwas zu bekritteln gibt, dann dass wir zu viele Strafen genommen und unsere eigenen Powerplay-Gelegenheiten nicht genutzt haben, wenngleich wir in den Überzahlsituationen insbesondere im zweiten Drittel sehr gute Chancen herausgespielt haben. Insgesamt ein Erfolg des gesamten Teams, über den wir Trainer uns sehr freuen.“

bet-at-home ICE Hockey League, 18. Spieltag (Nachtrag)
18.01.2022 / 19.15 Uhr
Vienna Capitals – EC-KAC 0:2 (0:1,0:1,0:0)
Steffl Arena Wien, 1.000 Zuschauer
Schiedsrichter: Hronský (SVK), Siegel (AUT)

Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Usnik) | Strong-Schumnig, Unterweger-Postma, Steffler-Vallant, Tavželj | Haudum-Tičar-Fraser, Ganahl-Hundertpfund-S.Witting, S.Geier-M.Geier-Kraus, Hochegger-Würschl-Maier

Es fehlten:
Petersen, Koch, Sticha, Bischofberger (alle verletzt), Holzer, Obersteiner (beide krank)

Torfolge:
0:1 Matt Fraser (18:57/Lukas Haudum)
0:2 Stefan Geier (21:20/Manuel Geier/SH1)