In der Endphase eines bisher starken Grunddurchgangs von Fehérvár AV19 gastieren die Ungarn am Freitagabend noch einmal in Klagenfurt, kac.at stellt den aktuellen Tabellendritten ausführlich vor.

Aktuelles:

Fehérvár AV19 war seit einem „Auswärtsdoppel“ in Graz am Donnerstag und Freitag der vergangenen Woche nicht mehr im Einsatz, in der Steiermark mussten sich die Ungarn in beiden Begegnungen geschlagen geben (1:3 und 1:4). Auch davor hatte es für die Mannschaft von Head Coach Kevin Constantine zwei Niederlagen in der Fremde gesetzt, sowohl in Villach (3:5) als auch in Znojmo (2:5) war man ohne Zähler geblieben. Abgefedert wurde die längste punktelose Phase Székesfehérvárs in der laufenden Saison mit der Strafverifizierung der für vergangenen Sonntag geplanten Heimpartie gegen den HCB Südtirol, der sich selbst als „unfit to play“ erklärt hatte. Aktuell liegen die Magyaren auf dem dritten Tabellenplatz, zwar schmolz der Abstand zum „Strich“, der am Ende des Grunddurchgangs die ersten Sechs vom Rest des Feldes trennen und ein Viertelfinalticket bedeuten wird, in den vergangenen Wochen merklich zusammen, das noch ausständige Programm spricht aber deutlich für Fehérvár AV19, tritt man in der letzten Woche der Regular Season doch noch gegen jene drei Teams an, die außerhalb der Pre-Playoff-Plätze auf den letzten drei Rängen des Rankings liegen.

Spieler im Fokus:

Die Ungarn hatten in den vergangenen Wochen ein veritables Problem im Spiel bei numerischem Nachteil, in den sechs bislang ausgetragenen Partien im Monat Februar sank die Erfolgsquote im Penalty Killing auf dramatische 57,1 Prozent. Dementsprechend kommt Altstar Andrew Sarauer, der in Unterzahl die meiste Time-on-Ice wegarbeitet, eine entscheidende Rolle zu, will Fehérvár AV19 seine Schwächephase in diesen Spielsituationen überwinden. Im Fokus stehen wird am Freitag auch Goalie Rasmus Tirronen, der bei seinen drei Saisonstarts gegen den EC-KAC jeweils stark aufspielte (93,2 Prozent gehaltene Schüsse). Der Finne kam Mitte Januar bärenstark aus seiner Verletzungspause zurück, kassierte bei fünf Einsätzen am Stück nur jeweils einen Gegentreffer, sah seine Save Percentage in den jüngsten vier Spielen aber auf 84,5 Prozent abstürzen. Als weiterhin sehr produktiv präsentiert sich bei den Ungarn Offensivverteidiger Josh Atkinson, der in elf seiner letzten 13 Partien anschreiben konnte, ligaweit wird sein Punkteschnitt pro Spiel von 0,92 unter allen Defendern lediglich von Salzburgs T. J. Brennan (0,98) überboten.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Nach sechs direkten Duellen in der IEL-Saison 1999/2000, die allesamt an den EC-KAC gingen, stehen sich der EC-KAC und Fehérvár AV19 seit dem Einstieg der Ungarn in die damalige EBEL im Jahr 2007 kontinuierlich gegenüber. In diesem Zeitraum kam es zu 75 Konfrontationen, wobei die Klagenfurter die Nase in der Bilanz mit 41 zu 34 Siegen vorne haben. Auch in der laufenden Spielzeit konnten die Rotjacken zwei von drei Begegnungen für sich entscheiden und zudem im dritten, im Shootout verlorenen Duell punkten. Bei Auswärtsspielen in der Stadthalle lahmte Fehérvárs Offensive zuletzt etwas, bei den jüngsten sechs Auftritten gelangen insgesamt nur sechs Treffer, jede der letzten vier Partien in Klagenfurt ging an die Gastgeber. Insgesamt konnten sich die Ungarn in nur acht von 37 Auswärtsbegegnungen in regulärer Spielzeit durchsetzen, ein weiteres Mal nach Verlängerung.

Das letzte Duell:

Fehérvár AV19 und der EC-KAC standen sich vor knapp drei Wochen letztmals gegenüber, die Ungarn setzten sich am 30. Januar auf eigenem Eis mit 2:1 nach Penaltyschießen durch. Aus dem ersten Angriff im dritten Abschnitt heraus brachte Anže Kuralt die Gastgeber in Führung, sein Landsmann Rok Tičar glich wenig später aus. Die zwischen den beiden Treffern liegenden 3:11 Minuten waren die einzigen (von insgesamt 185:38 absolvierten), in denen die Rotjacken in der laufenden Spielzeit gegen Székesfehérvár in Rückstand lagen. Bei den Klagenfurtern gab in dieser Begegnung Val Usnik ein formidables Debüt in der Kampfmannschaft, er parierte 45 von 46 Schüssen auf sein Tor, darunter – Höchstwert eines KAC-Goalies in der laufenden Saison – 25 Abschlüsse aus dem Slot. Im Penaltyschießen musste sich der junge Slowene jedoch István Bartalis geschlagen geben, der als einziger Schütze verwandeln und seinem Team somit den Extrapunkt sichern konnte. Insgesamt lieferten sich die beiden Mannschaften ein ansehnliches Eishockeyspiel auf gehobenem Niveau, in dem die Ungarn jedoch auf deutlich größere Anteile beim Scheibenbesitz kamen: Ihre 58,7 Prozent Puckkontrolle bei Even Strength wurden im Verlauf der heurigen Spielzeit nur von einem KAC-Gegner (Salzburg im letzten Spiel vor dem Novemberbreak) überboten. Auffällig war, dass Fehérvár AV19 in dieser Begegnung die Eiszeiten speziell in der Abwehr deutlich polarisierte: Während die vier Import-Defender allesamt zwischen 20 und knapp 23 Minuten lang am Eis standen, gruppierten sich die Verteidiger auf den Positionen fünf bis sieben im Lineup allesamt rund um die 10-Minuten-Marke.

 

Spielbericht: „Rotjacken bringen einen Zähler aus Ungarn mit“ (kac.at, 30.01.2022)