Gestützt auf den famosen Debütanten Val Usnik im Tor holte sich der EC-KAC am Sonntagabend im Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten Fehérvár AV19 immerhin einen Punkt, die Ungarn gewannen jedoch das Shootout.

In der Heimstätte des Tabellenzweiten entwickelte sich von Beginn an ein flottes Spiel, in dem es jedoch beide Teams zunächst gut verstanden, keine wirklich zwingenden Torchancen zuzulassen. Die große Chance zur Führung für Fehérvár AV19 vergab Brady Shaw, der seinen eigenen Rebound nach Solo nur noch einschieben musste, dabei jedoch von Goalie-Debütant Val Usnik sehenswert verneint wurde (17.). Im zweiten Drittel wischte auf Seiten der Klagenfurter Rok Tičar einen Abpraller nur an den Pfosten (24.), eine lange „Drei-gegen-Fünf“-Unterzahl überstanden die Rotjacken gekonnt. Nach lediglich 13 Sekunden im Schlussdrittel erwischte Anže Kuralt seinen Landsmann im KAC-Kasten mit einem Schlagschuss (41.), die Führung für die Ungarn hielt jedoch nur gut drei Minuten, ehe Rok Tičar nach einem Turnover der Gastgeber einsendete. Im weiteren Verlauf des dritten Abschnitts sowie in der Verlängerung fielen keine Treffer, wenngleich der EC-KAC in den Schlusssekunden der Overtime noch zu drei glänzenden Einschussgelegenheiten gekommen war. Über die Vergabe des Zusatzpunkts wurde somit im Penaltyschießen entschieden, dort traf Fehérvárs István Bartalis als einziger Schütze.

Drittel 1

Beide Teams waren in der Anfangsphase darum bemüht, den Gegner offensiv nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Die erste gute Gelegenheit hatten die Rotjacken, als Paul Postma von links aufs Tor schlenzte, Goalie Rasmus Tirronen prallen lassen musste, Manuel Ganahl und Daniel Obersteiner aber am Rebound gehindert wurden (4.). Als bei den Gastgebern Csanád Erdély über rechts flach zum Tor zog, brachte er keinen Schuss an, von hinter dem Kasten aus gelangte der Puck aber an den rechten Pfosten zu János Hári, dessen Versuch Torhüter Val Usnik mit den Pads vereitelte (7.). Als der Kapitän der Ungarn aus dem hohen Slot abzog, war Usnik mit dem Catcher zur Stelle, allerdings sprang die Scheibe gefährlich zurück ins Spielfeld, die Vorderleute des Slowenen vermochten zu klären (12.).

Dann glitt Lukas Haudum der blauen Linie entlang, sah und bediente den am rechten Flügel lauernden Rok Tičar, der sofort per Onetimer abzog, Tirronen in der kurzen Ecke aber nicht überraschen konnte (14.). In einem ersten Unterzahlspiel agierten die Rotjacken mit vier Befreiungen stark, dann folgte die größte Torchance im Startdrittel: Mit einem 40-Meter-Pass wurde Brady Shaw auf die Reise geschickt, Val Usnik parierte mit den Pads, der Puck sprang aber genau zum US-Amerikaner zurück, der nun, schon halb am Goalie vorbei, den leeren Kasten vor sich hatte, doch der Debütant im KAC-Tor fuhr im Hechtsprung seine Fanghand aus und fixierte die Scheibe vom Schläger des Gegners weg (17.).

Drittel 2

Nach nur wenigen Sekunden im zweiten Abschnitt kam es zum gleichen Duell, Shaw schoss aus dem Zentrum und im Fallen, Usnik fuhr den Schoner aus (21.). Weil Anže Kuralt Daniel Obersteiner in die Bande checkte, folgte das erste KAC-Powerplay, in dem Lukas Haudum von den linken Hashmarks aus hauchdünn an der kurzen Kreuzecke vorbeischoss (22.). Bei Even Strength ergab sich die Riesenchance für Klagenfurt: Kele Steffler deutete frei im Slot den Schuss an, passte dann aber diagonal zu Matt Fraser, der abfälschte, Tirronen machte sich breit und Rok Ticar schob den Abpraller aus kurzer Distanz und mit der Rückhand an den Pfosten (24.). Im nächsten Überzahlspiel war Fehérvárs Goalie mit den Pads bei einer Deflection von Manuel Geier und mit dem Catcher bei einem Wristshot von Lukas Haudum am Posten (jeweils 28.).

Als Manuel Ganahl einen Schumnig-Schlenzer gefährlich verlängerte, verfing sich der Puck in den zahlreichen Körpern am Torraum (29.). Bei einem Onetimer von Kuralt von zwischen den Hashmarks aus (31.) konnte sich Goalie Usnik ebenso auszeichnen wie bei einer Direktabnahme von István Bartalis aus spitzem Winkel während einer „Fünf-gegen-Drei“-Phase für die Ungarn (33.). Im Glück war der Torhüter, als ein unverändert bei doppeltem numerischem Vorteil abgegebener Petan-Schlenzer von seiner Schulter noch an die Querlatte sprang (34.). In der Schlussminute brillierte der KAC-Keeper dann wieder: Zunächst stoppte er einen Alleingang von Kuralt, als der Slowene noch im gleichen Angriff von Hári am langen Pfosten gefunden wurde, versperrte Usnik mit dem Pad die kurze Ecke (jeweils 40.).

Drittel 3

Im neuerlichen Duell der beiden Landsmänner hatte 13 Sekunden nach Wiederbeginn dann aber der Stürmer Fehérvárs das bessere Ende für sich: Im Powerplay drang Josh Atkinson zentral in die Angriffszone ein und legte an den rechten Faceoff-Punkt zu Anže Kuralt ab, sein Schlagschuss rutschte Val Usnik unter dem Arm durch (41.). Nur gut drei Minuten später konnten die Rotjacken das Score aber wieder ausgleichen: Nachdem Hári über einen Pass gewischt hatte, fing Matt Fraser das Spielgerät innerhalb der blauen Linie ab und steckte es sofort auf Rok Tičar durch, der aus dem Handgelenk unter das Tordach einsendete (44.). Im Konter zog Alex Petan aus dem Zentrum mit der Rückhand ab, Usnik parierte den flachen Schuss mit den Beinschonern (47.), im wenig später folgenden Überzahlspiel war eine Direktabnahme von rechts, die Andrew Sarauer aber abriss, die einzige Gelegenheit (50.).

Als Colin Jacobs von der rechten Halfwall aus scharf zur Mitte spielte, fälschte János Hári am langen Pfosten vorbei ab (52.), István Bartalis tippte den Puck nach Erdélys Net-Drive an der kurzen Stange vorbei (54.). Im letzten Fehérvár-Powerplay des Abends blockte Kele Steffler einen gefährlichen Petan-Schuss (56.), bei Fernschüssen von Campbell (56.) und Erdély (58.) überzeugte Val Usnik einmal mehr mit seiner Fanghand. In der Schlussminute hielt der 20-jährige den rot-weißen Punktgewinn fest, als Bartalis frei vor ihm auftauchte und mit der Rückhand halbhoch schoss, der Goalie aber noch seine linke Schulter hochziehen konnte (60.).

Verlängerung / Penaltyschießen

In der fällig gewordenen Overtime passierte lange wenig Zwingendes, in der letzten halben Minute vergaben die Klagenfurter aber innerhalb weniger Sekunden gleich drei Sitzer: Zunächst tippte Rok Tičar den Puck im Fallen mit der Rückhand um Zentimeter am Kasten vorbei, dann schoss Lukas Haudum einen Rebound nach Postma-Versuch aus spitzem Winkel ins Außennetz, als er die Scheibe zurück vor das Gehäuse brachte, wartete Tičar den Rettungsversuch von Abwehrspieler und Goalie ab, schlenzte dann aber nur an den Pfosten (jeweils 65.). Somit kam es zum Penaltyschießen, in dem Manuel Ganahl der Haken auf die Rückhand misslang und Rok Tičar (Beinschuss verfing sich noch in den Pads) sowie Matt Fraser (nach Vorhandhaken ans Lattenkreuz) großes Pech hatten. Auf Seiten der Hausherren traf István Bartalis, der zweite Punkt blieb also in Ungarn. (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Ich denke, das war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften. Mit unserer Vorstellung bin ich sehr zufrieden, unser Kampfgeist und unsere Hingabe waren sehr gut, kein Vergleich zum Freitag. Unser junger Goalie hat großartig gespielt und dazu beigetragen, dass die heutige insgesamt eine exzellente Eishockeypartie war. Meines Erachtens hätten beide Teams dieses Spiel gewinnen können, wir waren sehr aktiv, physisch stets präsent, so wollen wir auftreten.“

bet-at-home ICE Hockey League, 43. Spieltag
30.01.2022 / 17.30 Uhr
Fehérvár AV19 – EC-KAC 2:1 n.P. (0:0,0:0,1:1)
Ifjabb Ocskay Gábor Jégcsarnok Székesfehérvár, 1.489 Zuschauer
Schiedsrichter: Hlavaty (AUT), Siegel (AUT)

Aufstellung EC-KAC:
Usnik (Vorauer) | Strong-Schumnig, Unterweger-Postma, Steffler-Vallant, Tavželj | Fraser-Tičar-Haudum, Ganahl-Hundertpfund-Obersteiner, S.Geier-M.Geier-Kraus, Würschl-S.Witting-Maier, Hochegger

Es fehlten:
Dahm (Nationalteam), Holzer, Petersen, Koch, Sticha, Bischofberger (alle verletzt)

Torfolge:
1:0 Anže Kuralt (40:13/Josh Atkinson, Alex Petan/PP1)
1:1 Rok Tičar (43:24/Matt Fraser)
2:1 István Bartalis (65:00/PS)