In ihrem letzten Heimspiel der Regular Season treffen die Rotjacken am Dienstagabend auf den in der Tabelle unmittelbar vor ihnen liegenden HC Orli Znojmo, kac.at stellt die Südmähren im Detail vor.

Aktuelles:

Der HC Orli Znojmo kommt mit reichlich Selbstvertrauen nach Klagenfurt: In sechs der letzten acht Spiele wurde gepunktet, zuletzt feierte man am Sonntag einen 8:0-Kantersieg beim HK Olimpija Ljubljana. Allerdings steht dieser deutliche Erfolg im Kontrast zur Auswärtsperformance der Adler über weite Strecken des Grunddurchgangs: Aus 22 Partien in der Fremde stehen lediglich sieben Siege zu Buche, nur Tabellenschlusslicht Linz hat in Spielen fernab der Heimat weniger Zähler eingefahren als Znojmo. Die Südmähren konnten im gesamten Saisonverlauf nur ein einziges Auswärtsspiel gegen eines der Teams auf den ersten acht Rängen der aktuellen Tabelle gewinnen. Das Team von Glen Hanlon (2003 bis 2007 Head Coach der Washington Capitals in der NHL) verfügt allerdings über die zweitbeste Offensive der Liga: 3,59 erzielte Treffer pro Spiel werden aktuell nur vom EC VSV (3,75) übertroffen. Im Powerplay stehen die Adler überhaupt auf Platz eins in der ICE: Mit 35 Toren sind sie das einzige Team, das mehr Überzahltreffer als der EC-KAC erzielt hat, hinsichtlich der Erfolgsquote (26,1 gegenüber 18,5 Prozent) liegen die beiden Teams allerdings weit voneinander entfernt. In der Tabelle nehmen die Tschechen aktuell unmittelbar vor den Rotjacken Rang sieben ein.

Spieler im Fokus:

Znojmo überzeugte zuletzt durch mannschaftliche Geschlossenheit: Beim 8:0-Kantersieg in Ljubljana am Sonntag trugen sich 16 der 19 aufgebotenen Feldspieler – darunter alle zwölf Stürmer – in die Scorerwertung ein. Hinsichtlich der Offensivpower angeführt werden die Tschechen von Radek Prokeš und Anthony Luciani, die in der Punkteliste der ICE Hockey League mit jeweils 51 Zählern den ersten und zweiten Rang einnehmen. Der Tscheche hat in seiner ersten Saison in der Liga zudem bereits 25 Treffer erzielt und wird in dieser Kategorie aktuell nur von Salzburgs Peter Schneider überboten. Mit Filip Ahl verfügen die Adler über einen weiteren höchst gefährlichen Angreifer, der massige Schwede dürfte den EC-KAC zu seinen Lieblingsgegnern zählen: In bislang sechs Karrierespielen für Bratislava und Znojmo verbuchte er gegen Klagenfurt satte neun Scorerpunkte. In der Abwehr vertrauen die Tschechen mehrheitlich auf einheimische Kräfte, aus diesem Kreis ragt am ehesten Adam Sedlák, der seit 2018 beim Klub spielt, heraus. Noch wesentlich prägender für das Spiel der Südmähren ist allerdings sein Linienkollege Ryan Culkin: Der Kanadier, entscheidender Faktor im Powerplay, hält bereits bei 36 Scorerpunkten und ist damit die Nummer drei unter allen Verteidigern in der Liga.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Mit Ausnahme einer pandemiebedingten Pausensaison (2020/21) stehen sich der EC-KAC und der HC Orli Znojmo seit dem Ligaeinstieg der Tschechen im Jahr 2011 kontinuierlich gegenüber, zwei Mal (2015 und 2017, jeweils im Viertelfinale) traf man einander auch in den Playoffs. Insgesamt wurden bislang 48 direkte Duelle gegeneinander ausgetragen, mit 33 zu 15 Siegen spricht die historische Bilanz ganz klar für die Klagenfurter. Auf eigenem Eis haben die Rotjacken die Adler neun Mal en suite bezwungen, fünf dieser Siege wurden sogar eingefahren, ohne dabei einen Gegentreffer zu kassieren. Znojmos letzter Sieg in der Stadthalle datiert vom 2. Dezember 2016, insgesamt konnten sich die Tschechen bei 23 Auftritten in der Kärntner Landeshauptstadt nur vier Mal in regulärer Spielzeit und ein Mal nach Verlängerung durchsetzen. Als sehr gegensätzlich erwies sich in der jüngeren Vergangenheit jedoch die rot-weiße Auswärtsbilanz in Südmähren, sechs der letzten sieben Partien dort gingen verloren. Damit ergibt sich in diesem Duell insgesamt eine starke Heimtendenz: Seit Beginn der Saison 2017/18 setzte sich in der Konfrontation zwischen Klagenfurt und Znojmo in 13 von 15 Fällen die gastgebende Mannschaft durch.

Das letzte Duell:

Die letzte Begegnung zwischen dem EC-KAC und dem HC Orli Znojmo datiert vom 5. Dezember, damals setzten sich die Adler auf eigenem Eis mit 3:2 nach Penaltyschießen durch. Den frühen rot-weißen Führungstreffer durch Niki Kraus egalisierte Radek Prokeš, als Znojmos Topscorer zu Beginn des zweiten Durchgangs seinen Doppelpack schnürte, antwortete Matt Fraser mit dem Ausgleich. Danach fiel über knapp 41 Spielminuten hinweg kein Treffer mehr, erst der zehnte Versuch im Shootout brachte die Entscheidung (für die Routinier Tomáš Svoboda verantwortlich zeichnete). Die beiden Teams begegneten sich in dieser Paarung weitestgehend auf Augenhöhe: Nach regulärer Spielzeit standen jeweils 26 Torschüsse zu Buche, die Rotjacken waren am Faceoff-Punkt (54,1 Prozent) und hinsichtlich des Puckbesitzes (52,3 Prozent bei Even Strength) einen Tick erfolgreicher. Beide Mannschaften konnten jeweils 6:00 Minuten an numerischem Vorteil nicht in einen Treffer verwandeln. Die Tschechen verstanden es allerdings besser, in die gefährliche Zone vorzudringen (21:9 Torschussversuche und 11:6 Torschüsse aus dem Slot), sowie Schüsse von der blauen Linie aus auch auf den Kasten zu bringen: 64,3 Prozent ihrer Versuche aus der Distanz gingen tatsächlich auf das Tor, bei den Klagenfurtern lag dieser Wert lediglich bei 35,7 Prozent.

 

Spielbericht: „Punkt gewonnen, aber Spiel verloren“ (kac.at, 05.12.2021)