In ihrem dritten Auswärtsspiel in Serie treten die Rotjacken am Freitag beim HC Pustertal an, der in seinem ersten Jahr in der Liga zu gefallen weiß. Hier das kac.at-Portrait der Wölfe.

Aktuelles:

Der HC Pustertal musste zuletzt – erstmals seit Ende November wieder – zwei Niederlagen am Stück hinnehmen, auf ein 0:3 gegen den HK Olimpija Ljubljana am Freitag folgte am Dienstag ein 3:6 beim HC Innsbruck. Dennoch sind die Wölfe eines der stärksten Teams der zweiten Grunddurchgangshälfte: Nur der überlegene Tabellenführer Salzburg hat in seinen letzten 20 Partien mehr Punkte geholt als der Liganeuling. Im Ranking rutschte der HCP aufgrund der beiden jüngsten Verluste wieder auf den elften Rang ab, allerdings trennt ihn weniger als ein Zehntelpunkt von Platz sieben. Ob es die Südtiroler in ihrem ersten Jahr in der ICE Hockey League in die Pre-Playoffs oder sogar noch unter die Top-Sechs schaffen, wird sich in den zehn verbleibenden Partien der Regular Season entscheiden, in denen jeweils noch ein Hin-/Rückspiel-„Doppel“ gegen Villach und Klagenfurt sowie insbesondere drei Begegnungen mit dem direkten Konkurrenten HC Orli Znojmo am Programm stehen. Die Begegnung mit dem EC-KAC bildet für den Klub aus Brunico/Bruneck den Auftakt zu einer Serie an drei Heimspielen hintereinander.

Spieler im Fokus:

Mit Emil Kristensen, der wie KAC-Goalie Sebastian Dahm das Nationalteam Dänemarks bei den Olympischen Winterspielen verstärkt, fehlt dem HC Pustertal in den kommenden Wochen ein Schlüsselspieler in der Defensive. Sein temporärer Ersatz, der U24-Import Vili Laitinen aus Finnland, bestreitet gegen die Rotjacken sein erstes Heimspiel für den Klub. Im Tor der Wölfe steht mit Dauerbrenner Tomas Sholl (heuer bislang 2291:21 Minuten am Eis, Höchstwert aller Goalies in der Liga) ein Keeper, der in seiner ersten Saison in der Liga bislang einen exzellenten Eindruck hinterließ und der vom HC Pustertal auch bereits vorzeitig für die kommende Spielzeit erneut unter Vertrag genommen wurde. Die auffälligsten Akteure im Angriff der Südtiroler sind Spielmacher und Führungskraft Johan Harju, der mit 30 Zählern (zwölf Tore, 18 Assists) auch teaminterner Topscorer ist, sowie der agile Flügelstürmer Jakob Stukel, dessen 14 Saisontore bereits die Begehrlichkeiten einiger Ligakonkurrenten geweckt haben. Der schussfreudigste Spieler im HCP-Kader war im bisherigen Verlauf der Spielzeit allerdings ein Verteidiger: Shane Hanna ist einer von nur vier Abwehrspielern in der ICE, die bereits auf eine zweistellige Anzahl an Saisontoren verweisen können.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Der EC-KAC und der HC Pustertal bestritten bislang erst zwei ICE Hockey League-Partien gegeneinander, dabei setzte sich jeweils die Auswärtsmannschaft durch: Die Rotjacken siegten Mitte Oktober in Brunico/Bruneck mit 4:1, die Wölfe setzten sich Mitte Dezember in Klagenfurt mit 3:1 durch. Bewerbsspiele zwischen den beiden Klubs gab es davor nur in den Jahren von 1992 bis 1998 in der Alpenliga respektive im Europäischen Ligacup, nach einem 6:6 im ersten Aufeinandertreffen der Geschichte entschieden die Kärntner jede der folgenden sieben Begegnungen für sich. Die historische Bilanz in Punktspielen gestaltet sich also deutlich zum Vorteil des EC-KAC, der mit acht zu eins Siegen bei einem Unentschieden sowie einem Torverhältnis von 81:20 in Front liegt.

Das letzte Duell:

Das letzte Aufeinandertreffen zwischen den beiden Klubs war eines der Lockdown-Heimspiele der Rotjacken vor leeren Rängen, am 12. Dezember siegte der HC Pustertal in der Stadthalle mit 3:1. Zwar gingen die Klagenfurter im Zuge einer „Fünf-gegen-Drei“-Überzahl durch Thomas Koch in Führung (29.), ein Doppelschlag innerhalb von 129 Sekunden noch im Mitteldrittel brachte jedoch die Gästeführung, die letztlich (ergänzt um einen Empty Net-Treffer in der Schlussminute) auch den Auswärtssieg der Südtiroler bedeutete. Der EC-KAC scheiterte in dieser Begegnung vornehmlich an seiner mangelhaften Effizienz, 16 Abschlüsse aus dem Slot resultierten in nur einem Treffer, während die Wölfe zwei ihrer sechs Torschüsse aus diesem gefährlichsten Bereich des Spielfeldes verwerten konnten. Auch das an sich gut angelegte Powerplay – 75,1 Prozent der Zeit bei numerischem Vorteil verbrachte Rot-Weiß in der Angriffszone, was einem Wert, der in den 14 Ligaspielen seither nur ein Mal übertroffen wurde, entsprach – erwies sich als zu wenig durchschlagskräftig, vier „Fünf-gegen-Vier“-Möglichkeiten blieben ungenutzt. Pustertals Head Coach Raimo Helminen brachte in dieser Begegnung zwar alle 20 Skater im Lineup auch zu Shifts auf Eis, insbesondere in der Abwehr verdichtete er die Frequenzen aber deutlich, das Import-Quartett Caruso, Kristensen, Hanna und Wilcox kam jeweils auf Time-on-Ice-Werte zwischen 19:37 und 26:28 Minuten, die drei einheimischen Verteidiger Hofer, Althuber und Glira standen zusammengerechnet nur 24:45 Minuten lang am Eis. Bestimmender Mann im Angriff war Erstlinien-Mittelstürmer Johan Harju, der am Faceoff-Punkt auf eine famose Erfolgsquote von 68,2 Prozent kam.

 

Spielbericht: „Heimniederlage für harmlose Rotjacken“ (kac.at, 12.12.2021)