Dritter Auswärtsgegner des EC-KAC in der neuen Saison 2022/23 in der win2day ICE Hockey League sind am Freitag die Vienna Capitals, kac.at stellt den Klub aus der Bundeshauptstadt näher vor.

Der Klub:

Die Vienna Capitals starteten in der Vorwoche in die 22. Saison ihres Bestehens, nur vier der aktuellen Standorte (Klagenfurt, Villach, Graz und Linz) sind länger und ohne Unterbruch in der Liga vertreten als Wien. In all diesen Jahren agierte der Hauptstadt-Klub durchaus erfolgreich, in nur einer Saison (2003/04) verpasste man die Playoffs, in jeder der jüngsten sieben Spielzeiten platzierte man sich am Ende des Grunddurchgangs unter den Top-Vier. So auch in der vergangenen Saison, als den Capitals am Ende des Viertelfinal-Picks als Vierter jedoch keine Wahl mehr blieb und ihnen der EC-KAC als Gegner zugeteilt wurde. Wien vermochte den damaligen Titelverteidiger trotz zahlreicher Ausfälle in ein siebtes Spiel zu zwingen und dort im Schlussabschnitt auch zu besiegen, im Halbfinale gegen den späteren Meister Salzburg blieb man hingegen ohne gewonnene Partie.

Die größte Herausforderung in der jüngeren Vergangenheit war es für die Donaustädter primär, ihre teils namhaften Abgänge zu kompensieren: In drei der letzten vier Sommer-Übertrittszeiten verlor der Klub seinen jeweiligen Topscorer aus der vorangegangenen Saison (2019 Chris DeSousa, 2021 Ty Loney und heuer Nicolai Meyer), zudem stellte sich eine Abwanderung von in Wien geborenen Spielern, die den Klub über teils mehrere Jahre hinweg repräsentiert hatten, in Richtung Salzburg ein (Benjamin Nissner, Peter Schneider, Ali Wukovits, zuletzt David Kickert). Dennoch gehören die Vienna Capitals seit einigen Jahren zu jenen Klubs in der Liga, bei denen österreichische Akteure die größten Spielanteile erhalten, auch aktuell stehen in Kagran – wie beim EC-KAC – lediglich acht Importspieler unter Vertrag.

Aktuelles:

Nach einer eher durchwachsenen Pre-Season – nur zwei Siege und 13 erzielte Treffer in sieben Testspielen – lieferten die Vienna Capitals zum Ligastart eine gute Vorstellung ab, bei Titelverteidiger Salzburg unterlagen die Wiener am vergangenen Freitag nur knapp mit 1:2. Nach zwei torlosen Spielabschnitten gingen die Bullen im Powerplay in Führung, Nikolaus Hartl sorgte für den Ausgleich, der ehemalige Caps-Spieler Peter Schneider stellte 14 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit jedoch den Sieg Salzburgs sicher. Die Truppe von Head Coach Dave Barr war dem amtierenden Meister insgesamt allerdings weitestgehend ebenbürtig: Beide Teams verbuchten 25 Torschüsse, die Bullen hatten die Nase in Even Strength-Situationen sowohl beim Scheibenbesitz (23:08 gegenüber 19:03 Minuten) als auch bei der Offensivzonen-Zeit (12:30 respektive 11:22 Minute) nur knapp vorne. Ihr erstes Heimspiel der neuen ICE-Saison stellen die Wiener am Freitag ganz ins Zeichen von Philippe Lakos, der im Sommer nach 896 Ligaspieleinsätzen als Verteidiger in die Position des Teammanagers wechselte und vor dem Spiel gegen die Rotjacken nun in den Spieler-Ruhestand verabschiedet wird.

Spieler im Fokus:

Wiens bisher einzigen Saisontreffer erzielte mit Nikolaus Hartl ein Stürmer, der in den beiden vergangenen Spielzeiten in eine Scoring-Rolle im Team der Capitals hineingewachsen war: Der gebürtige Zeller verbuchte in den beiden jüngsten Saisonen mit 36 Toren mehr Erfolgserlebnisse als in seinen vorangegangenen sieben Jahren beim Klub zusammen (32). Ebenfalls im Fokus des Interesses stehen wird in dieser Begegnung Niklas Würschl, der im Sommer von Klagenfurt nach Wien wechselte und am Freitag erstmals überhaupt gegen seinen Stammverein auflaufen wird. Der 23-Jährige hat sich bereits gut in der Bundeshauptstadt eingelebt, beim Ligastart kam er (mit 17:34 Minuten) auf die vierthöchste Time-on-Ice aller Caps-Verteidiger. Von seinen acht aktuell besetzten Importplätzen im Kader hat Wien vier mit Neuzugängen bestückt, aus dem Vorjahr noch dabei sind Goalie Stefan Stéen, Abwehrchef Alex Wall und die Stürmer Matt Bradley und James Sheppard. Die beiden kanadischen Angreifer entschieden das letztjährige Spiel sieben im Viertelfinale gegen den EC-KAC, ihre beiden Treffer im Schlussdrittel verwandelten ein 1:2-Defizit aus Caps-Sicht noch in einen 3:2-Erfolg, der den Aufstieg ins Halbfinale sicherstellte.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Seit dem Einstieg der Vienna Capitals in Österreichs höchste Spielklasse im Jahr 2001 traf der Hauptstadt-Klub bislang exakt 150 Mal auf den EC-KAC. In der historischen Bilanz haben die Rotjacken die Nase mit 80 gegenüber 70 Siegen (bei 459 zu 447 Toren) die Nase leicht vorne, völlig ausgeglichen – jeweils 38 Siege – ist hingegen das Fazit aus den bisher 76 Begegnungen auf Wiener Eis. Die Steffl Arena war für die Klagenfurter in der jüngeren Vergangenheit kein schlechter Boden, sieben der letzten neun Auftritte dort konnten sie erfolgreich gestalten. Duellieren sich die Capitals und der EC-KAC in Kagran, war das in den vergangenen Jahren in der Regel ein Garant für ein knappes Resultat: In zwölf der letzten 15 in Wien ausgetragenen Partien trennte die beiden Teams am Ende nur ein Treffer.