3:4-Niederlage in Südtirol

Nach nur wenigen Sekunden ergab sich die erste Top-Chance für den HCB Südtirol: Mike Halmo ging auf halblinks steil und spielte im „Zwei-gegen-Eins“ an den langen Pfosten zu Brad McClure, der den Puck aber am halbleeren Tor vorbei ablenkte (1.). Im nächsten Angriff traf Christian Thomas einen Abpraller am Torraum positioniert nicht richtig (1.), wenig später folgte die erste Hinausstellung gegen die Rotjacken. Im Powerplay der Füchse kam ein satter Distanzschuss via Bande auf der anderen Seite des Kastens wieder vor das halbleere Tor zu Dustin Gazley, Sebastian Dahm rettete mit einer eingesprungenen Grätsche (5.). Just als Kele Steffler von der Strafbank zurückkam, schlugen die Hausherren zu: Cole Hults bediente von der blauen Linie aus seinen Bruder Mitch Hults in der Tiefe, dessen Direktabnahme aus recht spitzem Winkel touchierte am Weg in die Maschen den Körper Dahms (6.). Die erste gute KAC-Möglichkeit ergab sich in Minute neun: Bei Manuel Ganahls Abschluss aus dem hohen Slot gab Goalie Sam Harvey den Rebound her, Thomas Vallant brachte die Scheibe aus kurzer Distanz aber nicht über den Schlussmann der Italiener.

Dafür stoppte der Verteidiger in seinem nächsten Wechsel einen „Zwei-gegen-Eins“-Angriff des HCB gut (11.), quasi im Gegenzug kamen die Rotjacken zum Ausgleich: Über rechts ins Angriffsdrittel eingedrungen, brachte Jesper Jensen Aabo den Pass auf Linksaußen zu Thomas Koch an, der den Puck an den Torraum retournierte, wo ihn der Däne über die Linie drücken konnte (12.). Gut zwei Minuten später gingen die Füchse aber wieder in Führung: Als McClure von hinter dem Tor aus in den Slot zog, schoss er über den Kasten, Mike Halmo brachte die Scheibe zum Kanadier zurück, der aus fast identer Position im zweiten Versuch unter die Querlatte einsendete (14.). Die letzte Möglichkeit im Startdrittel hatten die Gäste aus Kärnten: Nachdem Thomas Vallant geschlenzt hatte, blieb der Puck kurz einkehrbereit vor dem halbleeren Gehäuse am Torraum liegen, Matt Fraser wurde jedoch im letzten Moment der Schläger blockiert (20.).

Die defensiv im ersten Durchgang fahrig wirkenden Rotjacken konsolidierten sich im zweiten Abschnitt, waren an diesem Abend aber insgesamt nicht vom Glück verfolgt. Einen Jensen Aabo-Wristshot verlängerte Rok Tičar im Slot, die Scheibe zischte knapp an der langen Stange vorbei (24.). Effizienter agierten hingegen die Gastgeber: Als „Vier-gegen-Vier“ gespielt wurde, brachte Enrico Miglioranzi den Puck aus dem hohen Slot mit der Rückhand in Richtung Kasten, auch wenn dem Verteidiger wohl nur bedingt die Absicht, einen Schuss aufs Tor anzubringen, unterstellt werden konnte, schlug die Scheibe neben der Fanghand von Sebastian Dahm ein, weil sie vom Schaft des Schlägers von Matt Fraser abgefälscht worden war (29.). Die besseren Chancen hatten in der mittleren Periode unverändert die Rotjacken: Haudum verzog am Ende eines „Drei-gegen-Zwei“-Vorstoßes von den rechten Hashmarks aus (30.), als Ganahl im Konter auf Postma ablegte und dessen Puck via Goalie Harvey in Richtung Stange tropfte, verpasste Lessio das Einkehren (31.).

Wenig später sprang ein Abpraller weit hin den hohen Slot zu Jensen Aabo zurück, der aus dem Handgelenk abzog, doch die Scheibe wurde von einem HCB-Verteidiger am Gehäuse vorbei abgefälscht (32.). Der nächste Treffer gelang somit wieder den Italienern: Ein Schnittpuck an der offensiven blauen Linie der Rotjacken wurde vom groß aufspielenden Mitch Hults an sich genommen, der US-Amerikaner ging sofort steil und bediente im „Zwei-gegen-Eins“ Christian Thomas, der aus halbrechter Position zum 4:1 einschoss (34.). Dann wieder der EC-KAC: Torhüter Harvey konnte einen abgerissenen Strong-Schuss nicht arretieren, Fabian Hochegger versuchte die Scheibe aus kürzester Distanz mit der Rückhand über die Linie zu drücken, doch der Füchse-Schlussmann brachte im letzten Moment seinen Stock dazwischen und kratzte das Spielgerät von der Linie (36.).

Früh im dritten Abschnitt kam Klagenfurt zu seinem ersten Powerplay des Abends: Manuel Ganahls Direktabnahme aus dem Zentrum flog hauchdünn neben den Kasten (41.), den Abpraller nach Jensen Aabos Schuss verpassten am Torraum Hundertpfund und Fraser (42.). Danach blieb es auf beiden Seiten bei Halbchancen, die Mehrzahl davon hatten die Rotjacken, die schließlich in ihrem zweiten Überzahlspiel wieder nachhaltig gefährlich wurden. Zunächst hatte Lukas Haudum bei drei Direktabnahmen vom rechten Faceoff-Kreis aus innerhalb von Sekunden Pech (Stoockhand-Abwehr, Block und Schlägerbruch/49.), dann verringerte Paul Postma den rot-weißen Rückstand, als er von der blauen Linie aus per Wristshot einsendete (50.). Gleich im nächsten Angriff konnte Sam Harvey bei einem Hundertpfund-Versuch aus der Nahdistanz gerade noch die Beinschoner schließen (51.), HCB-Trainer Glen Hanlon reagierte auf die nun gut entfaltete KAC-Offensive mit einem Timeout.

Den Spielfluss der Rotjacken brach dann eine Hinausstellung gegen Fraser: Sebastian Dahm rettete bei einer Gazley-Deflection vom Torraum aus und war danach im Glück, als Halmo einen Querpass an den langen Pfosten direkt übernahm, dabei jedoch nur die Außenstange traf (jeweils 53.). Die Rotjacken überstanden die Strafzeit (nach zuvor spielübergreifend drei Unterzahl-Situationen, die jeweils direkt oder mit ihrem Ende in einem Gegentreffer gemündet hatten) unbeschadet und bäumten sich mit dann sechs Feldspielern ein letztes Mal auf: Nachdem Rok Tičar zunächst einen Rebound noch knapp verpasste, fand er Sekunden später den an den rechten Hashmarks freien Lucas Lessio, der unter dem Arm Harveys hindurch zum Anschlusstreffer einsendete (59.). Der EC-KAC zog seinen Goalie erneut, zum Ausgleich reichte es in den finalen 95 Sekunden der Partie jedoch nicht mehr. (HB)