Zum Start in das letzte Wochenende der Regular Season treten die Rotjacken am Freitagabend bei den Graz99ers an, die sich in dieser Begegnung ihr Ticket für die Pre-Playoffs sichern könnten.

Aktuelles:

Die Graz99ers liegen aktuell auf dem zehnten Tabellenplatz der win2day ICE Hockey League und wollen diesen zur Teilnahme an den Pre-Playoffs berechtigenden Rang am finalen Wochenende des Grunddurchgangs gegen den HC Pustertal verteidigen. Dazu ist es für die Steirer notwendig, in den beiden Heimspielen gegen den EC-KAC und die Pioneers Vorarlberg zumindest gleich viele Punkte einzufahren, wie die derzeitig elftplatzierten Südtiroler in ihren Begegnungen beim EC VSV und gegen den HK Olimpija Ljubljana. Die Grundlage für das Gelingen dieses Unterfangens legten die 99ers am vergangenen Wochenende mit Regulation-Siegen beim HC Innsbruck (4:2) und gegen den EC Salzburg (6:2). Trotz der beiden trefferreichen jüngsten Begegnungen liegt die Problemzone der Grazer in der aktuellen Spielzeit in der Offensive: 2,17 erzielte Tore pro Saisonspiel sind der zweitniedrigste Wert unter allen 13 ICE-Teams. Die Ausbeute stellt sich auch im historischen Kontext als eher bescheiden dar, verzeichneten die 99ers doch in nur einem ihrer bislang 22 Spieljahre in Österreichs höchster Spielklasse – 2015/16 mit 2,15 Treffern pro Partie – weniger Torerfolge. In der vergangenen Spielzeit belegten die Schwarz-Orangen in der Abschlusstabelle des Grunddurchgangs den (nun angestrebten) zehnten Rang, ehe sie in den Pre-Playoffs mit zwei Overtime-Niederlagen gegen den HC Orli Znojmo die Segel streichen mussten.

Spieler im Fokus:

Angesichts der Abwesenheit ihrer beiden nach Scorerpunkten pro Saisonspiel stärksten Angreifer Niklas Olausson (kurz vor Transferschluss zurück nach Schweden) und Andrew Yogan (seit Mitte Januar mit einer Oberkörperverletzung out) ruhen die offensiven Hoffnungen der 99ers wesentlich auf Viktor Granholm: Der Norweger ist in Absolutwerten der unangefochtene Punktekönig im Kader der Steirer, aus 45 Partien stehen für ihn 38 Zähler zu Buche. Von den drei Saisontreffern seiner Mannschaft gegen den EC-KAC erzielte der 25-Jährige einen selbst, die beiden anderen bereitete er vor. Beim sonntägigen Heimsieg gegen Titelverteidiger Salzburg, als aus 17 Grazer Torschüssen sechs Treffer resultierten, überzeugte im Angriff auch Michael Schiechl: Der Routinier verbuchte gegen seinen Ex-Klub gleich vier Scorerpunkte, also gleich viele, wie in seinen 20 vorangegangenen Ligaspielen insgesamt. In der Abwehr überzeugte gegen die Roten Bullen der langjährige KAC-Crack Michael Kernberger, der mit 22:29 Minuten auf die höchste Time-on-Ice aller 99ers-Verteidiger kam. Der Klagenfurter kann unter allen im aktuellen Kader stehenden Akteuren der Steirer mit +6 auch auf die beste Plus/Minus-Saisonbilanz verweisen. Wichtigster Baustein der Defensivabteilung des Tabellenzehnten ist Torhüter Christian Engstrand, der in sechs Karriereeinsätzen für Graz gegen die Rotjacken starke 92,5 Prozent der auf ihn abgegebenen Schüsse parieren konnte (Gegentorschnitt: 2,30), aber dennoch in jeder der jüngsten vier Begegnungen als Verlierer vom Eis ging.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Die Graz99ers und der EC-KAC duellieren sich seit dem Jahr 2000 in der höchsten Liga des Landes, die historische Bilanz aus den bislang 141 Konfrontationen fällt sehr eindeutig zu Gunsten des Rekordmeisters aus: 93 Partien, also 66,0 Prozent der gegeneinander ausgetragenen Spiele, entschieden die Rotjacken für sich. Das nunmehrige Merkur Eisstadion war für die Klagenfurter in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls ein guter Boden: Bei 14 seiner letzten 17 Auftritte dort verließ Rot-Weiß die Murstadt mit zumindest einem Zähler im Gepäck. Seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 verbuchte der EC-KAC in keiner Liga-Spielstätte (mit Ausnahme der eigenen) mehr Siege als im „Bunker“, wo er bereits 43 Mal das bessere Ende für sich hatte. Die drei Begegnungen in der bisherigen Spielzeit gingen ebenfalls alle an die Rotjacken, mit 3:2 nach Penaltyschießen, 3:1 und 1:0 fielen die Ergebnisse jedoch allesamt sehr knapp aus. Bemerkenswert ist, dass sämtliche drei 99ers-Saisontreffer gegen die Kärntner bei numerischem Vorteil erzielt wurden, in insgesamt 148:29 Minuten bei Even Strength kamen die Steirer noch zu keinem Torerfolg.

KAC-G99 (23.12.2022)KAC-G99 (23.12.2022)

Das letzte Duell:

Der EC-KAC und die Graz99ers standen sich zuletzt am 23. Dezember in Klagenfurt gegenüber, vor 3.904 Fans in der Heidi Horten-Arena setzten sich die Gastgeber knapp mit 1:0 durch. Für den entscheidenden Treffer sorgte in der 45. Minute und nach einem Net Drive über den rechten Flügel diagonal zum Kasten Matt Fraser. Den zweiten Assist zum Game Winning Goal lieferte Goalie Sebastian Dahm, der gegen seinen Ex-Klub an diesem Abend zudem eines seiner bislang drei Shutouts in der laufenden Saison verbuchte. Trotz der marginalen Differenz auf der Anzeigetafel hatte der Rekordmeister insgesamt mehr vom Spiel, bei Even Strength standen 36 KAC-Torschüssen nur deren 13 der Gäste gegenüber. Obwohl sich das Verhältnis an kontrollierten Eintritten in die Offensivzone (45 bzw. 37) nahezu ausgeglichen präsentierte, verstanden es die Gastgeber besser, sich auch im Angriffsdrittel festzusetzen: 11:38 Minuten an rot-weißem Puckbesitz in der Zone standen nur deren 7:20 der Steirer gegenüber. Insgesamt schaffte es der EC-KAC, Graz auf drei Shots on Goal aus dem Slot zu minimieren, was bisherigem Saisonbestwert entspricht.

Spielbericht: „Fraser-Goldtor bringt drei Punkte“ (kac.at, 23.12.2022)