Die hervorragend in ihre zweite ICE-Saison gestarteten Pioneers Vorarlberg sind am Freitag der nächste Gast der Rotjacken in der Heidi Horten-Arena, kac.at stellt den Klub aus dem "Ländle" im Detail vor.

Der Klub:

Die Pioneers Vorarlberg sind der mit Abstand jüngste der 13 Klubs in der win2day ICE Hockey League, gegründet im Jahr 2022 stehen sie erst am Beginn ihrer zweiten Saison. Heimat des Vereins ist mit Feldkirch allerdings einer der traditionsreichsten Eishockey-Standorte Österreichs. In der Montfortstadt wurde bereits ab den späten 1920er-Jahren Eishockey gespielt, in der höchsten Spielklasse des Landes debütierte man jedoch erst in der Saison 1953/54, als die damals regional gegliederte Nationalliga (für drei Jahre) um eine West-Gruppe erweitert wurde. Die Rückkehr in die dann bereits als Bundesliga (und auf Kunsteis) ausgetragene Meisterschaft erfolgte 1967 als EHC Feldkirch, der 1974 zur VEU Feldkirch wurde. Unter diesem Namen fuhr der Klub seine größten Erfolge ein: Bis zum Konkurs im Jahr 2000 war man durchgehend in der höchsten Spielklasse vertreten, zwischen 1982 und 1998 wanderte der Meistertitel neun Mal nach Vorarlberg, mit dem Gewinn der European Hockey League im Januar 1998 fuhr die VEU den größten Erfolg eines österreichischen Klubs auf internationaler Ebene ein.

Der im Jahr 2000 gegründete Nachfolgeverein wurde seither mehrfach umbenannt, das für fast zwei Jahrzehnte letzte Comeback als Erstliga-Standort gab der Klub als EC Feldkirch in den Jahren 2002 bis 2004. Danach waren die Nationalliga, später die internationale INL und ab 2016 die Alps Hockey League die Heimat der nunmehr wieder unter der Bezeichnung VEU Feldkirch firmierenden Organisation. Für die Rückkehr in die Erstklassigkeit wurde mit den Pioneers Vorarlberg im Jahr 2022 eine neue Marke geschaffen, die dahinterstehende unternehmerische Struktur, in der der Spielbetrieb abgewickelt wird, existiert allerdings bereits seit 2019 und geht ebenfalls auf die VEU Feldkirch zurück. Heimstätte des aktuell einzigen ICE-Klubs im westlichsten Bundesland Österreichs ist die traditionsreiche Vorarlberghalle, in der die Pioneers bislang jedoch nur bescheidenen Publikumszuspruch genießen: Die im Schnitt 1.438 Zuschauer pro Spiel in der Premierensaison waren der deutlich niedrigste Wert unter allen acht rot-weiß-roten Klubs im Bewerb, dieser konnte im neuen Spieljahr (derzeit 1.452) bislang nur marginal gesteigert werden.

Aktuelles:

Bisher legten die Pioneers Vorarlberg einen starken Start in ihre zweite Spielzeit in der Liga hin: Die Truppe von Head Coach Dylan Stanley hält nach neun bestrittenen Partien bei 15 Punkten, im Premierenjahr brauchte man noch 21 Begegnungen, um diesen Wert zu erreichen. Anders als 2022/23, als insgesamt nur vier von 24 Auswärtsspielen gewonnen werden konnten, schreiben die Pioneers heuer auch in der Fremde regelmäßig an, rund um den vergangenen Monatswechsel wurden in Ljubljana (7:1) und Graz (3:1) klare Siege eingefahren. Ihr letztes Ligaspiel haben die Vorarlberger jedoch verloren, am Sonntag mussten sie sich auf eigenem Eis dem HC Innsbruck mit 2:4 geschlagen geben. In dieser Begegnung traf man (wie schon in den vier vorangegangenen Partien) bei numerischem Vorteil, mit einer Effizienz von aktuell 28,9 Prozent verfügen die Pioneers derzeit über das treffsicherste Powerplay unter allen 13 Teams in der Liga. Überhaupt liegt der Aufschwung der Vorarlberger gegenüber dem Vorjahr wesentlich im gesteigerten Offensiv-Output begründet: Der Schnitt an pro Saisonspiel erzielten Treffern liegt heuer um 73,9 Prozent über jenem von 2022/23.

Spieler im Fokus:

Im Trikot der Pioneers Vorarlberg kommt auch der aktuelle Topscorer der win2day ICE Hockey League nach Klagenfurt: Steven Owre hat in den ersten neun Saisonspielen zehn Treffer erzielt und 15 Zähler gesammelt. Der Kanadier, der erst seine vierte Spielzeit als Profi absolviert, wechselte im Sommer aus der britischen EIHL in den Westen Österreichs. Mit aktuell jeweils vier Toren und fünf Assists ebenso sehr gut unterwegs sind zwei weitere Neuzugänge des Klubs aus Feldkirch: US-Stürmer Nick Pastujov und Routinier Daniel Woger, für den die Pioneers der bereits sechste Arbeitgeber in der Liga sind und der auf über 650 EBEL- bzw. ICE-Partien an Erfahrung bauen kann. Im Fokus des Interesses wird in Klagenfurt auch wieder Ex-KAC-Goalie David Madlener sein: Der Backup der rot-weißen Meistermannschaften von 2019 und 2021 hat seit seinem Abgang aus Klagenfurt vier seiner sechs Einsätze gegen die Rotjacken mit einem Sieg beendet und dabei nur 2,12 Gegentreffer kassiert sowie gleich 93,1 Prozent der auf ihn abgegebenen Torschüsse abgewehrt.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Der EC-KAC war in der Premierensaison der Pioneers Vorarlberg der einzige ICE-Klub, gegen den der Liganeuling eine positive Bilanz aus den direkten Begegnungen verbuchen konnte: Aus Klagenfurter Sicht standen aus den vier Duellen zwar 11:8 Tore, aber lediglich 5:7 Punkte zu Buche. Die Rotjacken scheiterten in den Konfrontationen mit den Montfortstädtern vor allem an ihrer miserablen Chancenverwertung, während nur 6,4 Prozent ihrer 157 Torschüsse in den Maschen landeten, waren es beim Gegner 11,4 Prozent der 70 Abschlüsse. Die Begegnungen mit den Pioneers Vorarlberg in der vergangenen Saison waren die ersten des EC-KAC mit einem in Feldkirch beheimateten Klub seit über 18 Jahren: Zwischen 1967 und 2004 hatte sich Österreichs Rekordmeister in insgesamt 216 Ligaspielen mit dem EHC, der VEU und dem EC Feldkirch duelliert, dabei waren 116 Siege Klagenfurts, deren 84 der Vorarlberger und 16 Unentschieden zu verzeichnen.