Mit einer tollen Vorstellung brachte das Future Team des EC-KAC am Samstagabend den AHL-Tabellenführer ins Wanken, die jungen Rotjacken unterlagen in Zell am See letztlich aber hauchdünn mit 2:3.

Drittel 1

Der Tabellenführer war in der Anfangsphase das aktivere Team und kam in Spielminute drei zu zwei guten Gelegenheiten: Nach einem Fernschuss von Mario Altmann sprang der Rebound vor den Kasten, Benedikt Wohlfahrt erreichte den Puck als erster, schlenzte ihn aus spitzem Winkel aber über die Querlatte. Dann kam Altmann zwischen den Hashmarks zum Abschluss, seinen Wristshot konnte Goalie Michael Sicher mit der Schulter parieren. Die jungen Rotjacken fanden in der Folge besser in die Partie, weil sie recht schnörkel- und risikolos agierten, Halbchancen der Pinzgauer durch Wohlfahrt (8./Deflection nach Altuhov-Fernschuss) und Wilenius (9./Onetimer von der blauen Linie aus) wirkten sich nicht auf den Spielstand aus. Dann wurde Zell am See wieder gefährlich:

Alexander Lahoda bediente von der rechten Halfwall aus Tyler Cuma, der in der Mitte seinen Gegenspieler mit einem Haken aussteigen ließ und sofort schlenzte, sein Versuch wurde von einem Klagenfurter noch über das Gehäuse abgelenkt (11.). Als ein rot-weißer Fehlpass am Torraum bei Adis Alagić landete, klärte Sicher mit einem guten Poke Check (11.). Im ersten Powerplay für das Future Team ergab sich eine dicke Gelegenheit für die Gäste: Ein abgefälschter Diagonalpass blieb im Nahbereich des Kastens hängen, Tobias Piuk brachte ihn im Fallen auf das Tor, vom Rücken seines Mitspielers Anže Šiftar aus sprang die Scheibe oben an die Querlatte und zurück in den Crease, wo sie Cuma wegwischen konnte (16.). Eine Egger-Direktabnahme blockte Lukas Dreier gut, aber schmerzhaft (17.), als Luc Slivnik via Bande steil geschickt wurde und auf Höhe des rechten Anspielkreises abzog, fuhr Max Zimmermann seinen Beinschoner aus und parierte (19.).

Drittel 2

Bei einem frühen „Zwei-auf-Eins“-Angriff der Hausherren im zweiten Abschnitt fing Michael Malle den Berger-Querpass ab (21.), auf der Gegenseite ging Maximilian Preiml am rechten Flügel tief und spielte dann den an den Torraum aufrückenden Oliver Lam an, der jedoch von Artner in Goalie Zimmermann gedrängt wurde (22.). Der erste Treffer des Abends fiel schließlich für den Tabellenführer: Leon Widhalm blockte im rechten Rückraum den Weg für Fredrik Widén frei, der die Scheibe diagonal und scharf an den langen Pfosten passte, wo sie Tobias Dinhopel in die Maschen abtropfen lassen konnte (24.). Die jungen Rotjacken blieben ihrem Konzept treu und kamen knapp fünf Minuten später zum Ausgleichstor: Tobias Piuk tippte den Puck im Fallen nach halblinks zu Jakob Lippitsch, der im tiefen „Zwei-gegen-Eins“ das Auge für Oliver Lam hatte, der von den rechten Hashmarks aus keine 24 Stunden nach seinem ersten Scorerpunkt in der Kampfmannschaft als Torschütze im Future Team in Erscheinung trat (29.).

Nejc Burgar schob die Scheibe von der offensiven blauen Linie aus steil zu Anže Šiftar, der freie Bahn hatte, das Spielgerät aber nicht erreichte (29.). Als Malle den Puck vor dem eigenen Kasten verlor, besserte er seinen Fehler mit einem starken Block gegen Ban aus (31.), dann erhöhte Zell am See die Schlagzahl: Tomi Wilenius bediente von der linken Halfwall aus Tobias Dinhopel, der den Puck an der ersten Stange mit der Vorhand verlängerte, Michael Sicher schloss die kurze Ecke (33.). Philip Putnik umkurvte den Kasten und schloss aus dem Nahbereich mit der Rückhand ab, Klagenfurts Schlussmann machte unten alles zu, als Nick Huard der verlängerten Torlinie entlangglitt und dann auf Fabio Artner querlegte, verpasste dieser am Crease die Scheibe (jeweils 36.). Der Kanadier kreuzte in der Schlussminute des zweiten Durchgangs am Torraum und wurde von Wilenius aus dem linken Rückraum ideal bedient, seine Deflection vermochte Michael Sicher, der sich breit machte, abzuwehren, Ožbe Šlibar blockierte Huard beim Rebound dessen Schläger gut (40.).

Drittel 3

Das dritte Drittel startete aufgrund eines Eismaschinendefekts mit einer knapp fünfzehnminütigen Verspätung, Nick Huard drehte sich von hinter dem Kasten aus um die Stange auf die Rückhandseite, Sicher hielt dicht (42.). Bei den jungen Rotjacken zog Burgar nach dem Zoneneintritt über rechts zur Mitte, seinen scharfen Schlenzer wehrte Zimmermann mit dem Blocker ab (44.). Als Ban aus dem linken Faceoff-Kreis schoss, landete der Rebound unmittelbar vor dem Kasten bei Alagić, der jedoch am Beinschoner Sichers hängenblieb (48.). Auf der Gegenseite fehlte einem „Zwei-gegen-Eins“-Setup das Tempo, Lam zielte von rechts aus flach an der langen Ecke vorbei (49.). Dann entschied der Leader die Begegnung innerhalb von 94 Sekunden zu seinen Gunsten: Tomi Wilenius bediente Nick Huard diagonal, dieser war eigentlich schon am Gehäuse vorbei, bremste jedoch abrupt und stopfte die Scheibe hinter Goalie Sicher in die kurze Ecke (50.). Dann scheiterte Huard von den linken Hashmarks aus, den Abpraller stocherte Piuk an den Schoner seines Torhüters, der Kanadier arbeitete nach und der Puck schlitterte unter Michael Sicher hindurch an die lange Stange, wo sie Fabio Artner über die Linie drückte (52.).

Die jungen Rotjacken steckten nicht auf und kamen zu einem fast zweiminütigen „Fünf-gegen-Drei“-Überzahlspiel, in dem Zells Goalie Max Zimmermann brillierte: Gegen Lukas Waschnig von den linken Hashmarks aus (53.) packte er ebenso den Catcher aus wie bei einem Thomas Klassek-Schuss aus dem hohen Slot (54.). Aussichtsreiche Versuche von Luc Slivnik, erneut Thomas Klassek (jeweils 54.) und Maximilian Preiml (55.) parierte der Wiener mit den Pads. Just als die Gastgeber wieder zu fünf am Eis standen, gelang den toll kämpfenden Klagenfurtern doch noch der Anschlusstreffer: Widén boxte am Torraum den Rebound eines Burgar-Schusses aus der Luft auf den Schlittschuh Lahodas und Preiml setzte die Scheibe aus dem Slot in die Maschen (57.). Damit war aus rot-weißer Sicht jedoch das Ende der Fahnenstange erreicht, die erste und zweite Hinausstellung gegen das Future Team in dieser Partie, jeweils verhängt in den finalen 90 Sekunden, verunmöglichten einen letzten Push. (HB)

Harri Laurila, Head Coach EC-KAC Future Team:

„Das Spiel war sehr eng, wir hatten unsere Möglichkeiten, stehen am Ende aber wieder mit leeren Händen da. Es ist sehr schwer zu verdauen, wenn man hart arbeitet, dann jedoch nicht belohnt wird. Nach der Partie am Donnerstag haben wir darüber gesprochen, wo und wie wir uns verbessern möchten, fast alle diese Punkte konnten wir heute umsetzen. Das zeigt, dass unser Entwicklungsprozess in die richtige Richtung geht. Wenn wir so weitermachen, wird dieser lange ersehnte Sieg kommen und auf ihn werden weitere folgen – noch sind wir nicht dort, aber unser Pfad ist der richtige.“

Alps Hockey League, 17. Saisonspiel
18. November 2023 / 19:30 Uhr
Ke Kelit Arena, Zell am See, AUT, 1.738 Zuschauer
AHL
EK Die Zeller Eisbären
3
:
2
(0:0, 1:1, 2:1)
EC-KAC Future Team
Schiedsrichter
Kainberger (AUT), Meixner (AUT)
Aufstellung EC-KAC Future Team
Sicher (Kropiunig) Böhs-T.Klassek, Šlibar-Malle, Wadel-Peiml, Walder-Laurila Slivnik-Burgar-Šiftar, Sunitsch-L.Waschnig-S.Klassek, Lam-Piuk-Lippitsch, Lamereiner-Dreier-M.Kramer
Fehlende Spieler
Müller, Pilloni, Smolnikar, Tavželj (alle verletzt), N.Kramer (krank)
Torfolge
1:0 Tobias Dinhopel (23:59/Fredrik Widén, Leon Widhalm) 1:1 Oliver Lam (28:36/Jakob Lippitsch, Tobias Piuk) 2:1 Nick Huard (49:57/Tomi Wilenius, Fabio Artner) 3:1 Fabio Artner (51:31/Nick Huard, Tomi Wilenius) 3:2 Maximilian Preiml (56:02/Nejc Burgar, Luc Slivnik)