Das dritte Kärntner Derby der Saison 2023/24 geht am Sonntagabend in Villach über die Bühne, kac.at stellt die Gastgeber vom EC VSV genauer vor.

Aktuelles:

Der stark in die Saison gestartete EC VSV, der im Verlauf seiner ersten 17 Ligaspiele lediglich drei Mal ohne Punkt blieb, musste in den vergangenen Wochen einige Federn lassen: Ausgehend von einer 2:4-Niederlage in Klagenfurt konnten die Adler nur zwei ihrer jüngsten neun Partien für sich entscheiden. Der Klub entschied sich daher Ende November dazu, Head Coach Rob Daum, den mit einer Winning Percentage von 57,1 Prozent erfolgreichsten VSV-Trainer seit Ron Kennedy (Ende seiner letzten Amtszeit im Frühjahr 2002), vom Dienst freizustellen. Die sportliche Verantwortung liegt nunmehr beim ehemaligen KAC-Stürmer Marcel Rodman, dem bisherigen Assistant Coach. Auch unter dem Slowenen konnte Blau-Weiß seine durchwachsene Auswärtsbilanz noch nicht verbessern, erst am Freitag unterlag man bei den Pioneers Vorarlberg mit 2:3. Wesentlich besser läuft es für die Draustädter hingegen auf eigenem Eis: Am vergangenen Sonntag gelang ihnen ein 4:3-Heimsieg gegen Titelverteidiger Salzburg, insgesamte holte der EC VSV 31 seiner 44 Punkte in der laufenden Spielzeit in der Stadthalle, nur Fehérvár AV19 Anfang Oktober und der HK Olimpija Ljubljana Ende November verließen Villach bislang als Sieger.

Spieler im Fokus:

Überragender VSV-Akteur in den bisherigen Saisonduellen mit dem Rekordmeister war John Hughes: Der Evergreen war an sämtlichen sechs Derbytreffern der Adler in der laufenden Spielzeit als Schütze (zwei Tore) oder Vorlagengeber (vier Assists) beteiligt. Erst im letzten Heimspiel knackte der 35-Jährige die magische Marke von 1.000 Scorerpunkten in Österreichs höchster Spielklasse, in der er heuer seine 15. Saison bestreitet. Mit fünf Zählern, davon vier Torvorlagen, glänzte gegen Klagenfurt auch Sommer-Neuzugang Kevin Hancock: Der kanadische Mittelstürmer liegt auch in der teaminternen Punktewertung der Adler auf Rang zwei, im letzten Spiel gegen den EC-KAC verbuchte er die höchste Time-on-Ice aller Angreifer der Blau-Weißen (21:49 Minuten) und dominierte am Faceoff-Punkt (Erfolgsquote: 64,0 Prozent). In der Abwehr hat Dylan MacPherson gut in die Rolle des im letztjährigen Grunddurchgang stark aufspielenden und nach der Spielzeit nach Deutschland abgewanderten Nicolas Mattinen gefunden: Der 25-jährige Rechtsschütze präsentiert in seiner fünften Profi-Saison, seiner ersten in Europa, eine gute Balance zwischen defensiven und offensiven Aspekten. Bei der Auswärtsniederlage in Vorarlberg am Freitag feuerte er neun Torschussversuche und fünf Shots on Goal ab, die Durchschnittswerte seiner 16 eingesetzten Feldspieler-Kollegen lagen in diesen Kategorien bei 3,4 bzw. 2,1 – Zeugnis der aktiven Rolle, die MacPherson in Villachs Angriffsspiel einnimmt.

Bilanz gegen den EC-KAC:

In Bewerbsspielen standen sich die beiden Kärntner Traditionsklubs bislang 353 Mal gegenüber, wobei die Klagenfurter 187 Duelle für sich entscheiden konnten, während Villach 147 Siege verbuchte (19 Unentschieden bis zum Jahr 2000). In der jüngeren Vergangenheit fanden die Adler allerdings kaum Mittel und Wege, um gegen den Rekordmeister zum Erfolg zu kommen: Seit einer Serie von sechs VSV-Siegen hintereinander zwischen Dezember 2013 und Oktober 2015 konnten die Draustädter von 45 ausgetragenen Konfrontationen nie zwei in Folge gewinnen. Insgesamt standen in diesem Zeitraum 33 rot-weißen Siegen lediglich deren zwölf Villachs gegenüber. Der EC-KAC konnte die saisonale Derby-Bilanz in jeder der jüngsten sieben Spielzeiten für sich entscheiden, acht seiner zehn Erfolge während dieser Phase holte der EC VSV auf eigenem Eis. In den beiden Lokalduellen in der aktuellen Saison präsentierte sich Blau-Weiß insbesondere im Powerplay als brandgefährlich: Vier ihrer sechs Treffer erzielten die Adler bei numerischem Vorteil, 44,4 Prozent von Villachs Überzahlgelegenheiten endeten mit einem Torerfolg.

KAC-VSV (05.11.2023)KAC-VSV (05.11.2023)

Das letzte Duell:

Das letzte Aufeinandertreffen zwischen dem EC-KAC und dem EC VSV ging am 5. November, dem letzten Spieltag vor dem ersten International Break der Saison, in Klagenfurt über die Bühne, die Gastgeber setzten sich dabei mit 4:2 durch. Villach machte in den Minuten rund um die zweite Drittelpause einen Zwei-Tore-Rückstand mit zwei Treffern im Powerplay wett. Niki Kraus ließ das Pendel in Minute 54 zu Gunsten der Rotjacken ausschlagen, Manuel Ganahl sorgte mit einem Empty Netter für den Endstand. Der Rekordmeister belohnte sich in dieser Begegnung für eine gute Offensivleistung selbst: 45 Klagenfurter Torschüssen standen nur deren 20 Villachs gegenüber, sämtliche vier KAC-Treffer fielen bei Even Strength (38:16 Shots) und wurden vom Slot aus erzielt (18:9 Abschlüsse aus dem Zentrum). Der EC-KAC musste in dieser Begegnung auf sechs Stammkräfte im Sturm verzichten und war daher gezwungen, sein Lineup auf 18 Skater zu limitieren. Daraus resultierten größere Spielanteile für einzelne Cracks, so verbuchte Jesper Jensen Aabo (24:51 Minuten) die sechsthöchste Time-on-Ice eines KAC-Spielers in der laufenden Saison.

Spielbericht: „Famose Rotjacken siegen im Derby“ (kac.at, 05.11.2023)