Nach einer vom HC Pustertal dominierten Anfangsphase präsentierte sich der EC-KAC als die effizientere der beiden Mannschaften: Petersen kehrte im Powerplay einen Rebound ein und vollendete später nach gegnerischem Turnover. Dazwischen hatten Maier per sattem Schlagschuss aus dem Slot für die Rotjacken und Sill aus kurzer Distanz für die Wölfe getroffen. Erst im zweiten Abschnitt fand Klagenfurt besser in seinen Rhythmus, Haudum aus dem rechten Faceoff-Kreis und neuerlich Petersen, nun nach toller Kombination über Ganahl und Muršak, schraubten das Score nach oben. Im dritten Abschnitt passierte insgesamt recht wenig, die gut 300 mitgereisten KAC-Fans wurden am Ende aber noch mit zwei Treffern beschenkt: Schwinger kickte einen Rebound über die Linie und Bischofberger schloss einmal mehr ein Breakaway erfolgreich ab.
Drittel 1
Der HC Pustertal bestimmte die Anfangsphase der Begegnung: Rick Schofield hatte am linken Faceoff-Punkt freie Bahn, hebelte den Puck aber über die lange Kreuzecke (1.), als Dante Hannoun am linken Flügel tief ging und dann mit der Rückhand an den langen Pfosten passte, verpasste dort Alex Petan nur knapp (3.). Ivan Deluca fing in der eigenen Zone einen KAC-Pass ab und kam so zum partiellen Breakaway, an dessen Ende er von halblinks vor den Kasten zog, Steven Strong störte von hinten und Sebastian Dahm klärte mit einem Poke Check (5.). Als Strong im Defensivdrittel über den Puck wischte, eröffnete sich für Matthias Mantinger in halblinker Position der direkte Weg zum Kasten, er scheiterte aber am Klagenfurter Schlussmann (7.). Langsam, aber sicher kamen auch die Rotjacken in die Gänge: Als Manuel Ganahl aus dem rechten Rückraum vor das Gehäuse passte, hatte dort Jan Muršak das Auge für den besser postierten Thomas Vallant, der jedoch aus kurzer Distanz zu zentral auf Goalie Andreas Bernard abschloss (8.). Im ersten Powerplay realisierte der EC-KAC nach nur 16 Sekunden den Führungstreffer: Muršak schlenzte vom rechten Faceoff-Punkt aus, der Rebound, den Bernard hergab, landete direkt vor Nick Petersen, der sich mit der Scheibe nach außen drehte und sie am Beinschoner des Torhüters vorbei über die Linie schob (9.).
Nur eine gute halbe Minute später verdoppelte Klagenfurt seinen Vorsprung: Thomas Hundertpfund wischte bei einem Onetimer-Versuch zwischen den Hashmarks über den Puck, dieser rutschte dadurch zwei Meter nach hinten zu David Maier, der ihn kompromisslos in die Maschen hämmerte (10.). Der HC Pustertal kam aber recht rasch zum verdienten Anschlusstreffer: Daniel Catenacci verzögerte hinter dem Gehäuse und passte dann ideal an den Torraum zu Zach Sill, der aus kurzer Distanz einschoss (12.). Nach einem Hundertpfund-Steilpass aus der eigenen Zone zimmerte Niki Kraus den Puck vom linken Flügel aus nur an Bernards Schulter (13.), Simeon Schwinger schoss von den linken Hashmarks aus an der langen Ecke vorbei (15.), dann schrieben die Klagenfurter wieder an: Ein Sill-Querpass sprang vom Schlittschuh Muršaks genau in den Lauf von Nick Petersen, der alleine auf den Kasten zustürmte und – obwohl er am Ende von zwei Gegenspielern in die Zange genommen wurde – den Puck noch am Goalie vorbei flach über die Linie zu drücken konnte (15.). Der EC-KAC agierte im Startdrittel aber unverändert fahrig in der eigenen Zone, als der Puck mehrfach abgefälscht vor den Kasten sprang, lupfte ihn Wyatt Ege mit der Rückhand hauchdünn über die lange Kreuzecke (16.).
Drittel 2
Im zweiten Abschnitt scheiterte Steven Strong aus halbrechter Position im hohen Slot an Andreas Bernard und dessen Fanghand, Matt Fraser zog einen Wristshot von links aus hoch über die kurze Ecke (jeweils 21.). Beim HC Pustertal legte Schofield den Puck von links dem Crease entlang, Messner wischte beim Einkehrversuch ins halbleere Gehäuse über das Spielgerät, sofort konterten die Rotjacken: Lukas Haudum zog von zwischen den Hashmarks aus ab, traf des Keepers Schulter und schlenzte seinen eigenen Rebound nur ins Außennetz (jeweils 22.). Dann kehrte für einige Minuten relative Ruhe ein, ehe der EC-KAC das Spiel endgültig in seine Richtung lenkte: Tobias Sablattnig scheiterte aus dem linken Faceoff-Kreis noch an der Pad-Spitze des Goalies, Klagenfurt blieb aber in der Angriffszone. Der aus der rechten Rundung rotierende Herburger setzte Haudum in Szene und dieser jagte die Scheibe vom rechten Anspielpunkt aus in die Maschen (27.). Der zweite rot-weiße Doppelschlag des Abends war diesmal durch 54 Sekunden getrennt: Manuel Ganahl ließ nach dem Zoneneintritt über die linke Seite für Jan Muršak liegen, dieser ging steil und legte zum idealen Zeitpunkt auf Petersen quer, der vom langen Pfosten aus seinen Hattrick komplettierte (27.). Nach weiteren Gelegenheiten für Unterweger und Sablattnig sah sich HCP-Trainer Kasper Vuorinen dazu gezwungen, sein Timeout zu nehmen, den rot-weißen Sturmlauf vermochte dies allerdings nicht zu stoppen:
Vom Faceoff weg jagte Haudum den Puck hauchdünn über die Querlatte (29.), ein Sablattnig-Schuss von halblinks aus wurde abgefälscht und tropfte auf die Kreuzecklatte (30.). In ihrem zweiten Powerplay des Abends ließen die Klagenfurter die Scheibe insbesondere gegen Ende hin toll zirkulieren, vergaßen dabei aber auf den Abschluss, die nächste konkrete Gelegenheit hatten somit die Wölfe, bei denen ein Flip-Pass von Jason Akeson an der langen Stange bei Rick Schofield landete, dem sich jedoch Sebastian Dahm erfolgreich in den Weg stellte (35.). Der Routinier blieb wenig später erneut am dänischen Goalie hängen, als ein Abpraller genau bei ihm am Torraum gelandet war (36.). Dann feuerte Clemens Unterweger einen satten Schlagschuss von links aus ab, Manuel Ganahl hielt am Weg des Pucks die Schlägerschaufel hin, Andreas Bernard vermochte seine Beinschoner im letzten Moment zu schließen (36.). Ihr erstes Unterzahlspiel des Abends überstanden die Rot-Weißen mit vier Befreiungen problemlos, die letzte große Gelegenheit im Mitteldrittel fand Lukas Haudum vor, der aus der linken Ecke kommend bis an die rechten Hashmarks durch den Slot kreuzte, dann aber am nachdrückenden Bernard hängenblieb (39.).
Drittel 3
Auch ein in den Schlussabschnitt mitgenommenes Powerplay brachte den Südtirolern wenig Konkretes, einen Net Drive von Ivan Deluca bei Even Strength stoppte Dahm in der kurzen Ecke (43.). Eine Scheibeneroberung von Finn van Ee in der neutralen Zone ermöglichte Niki Kraus den diagonalen Antritt zum Kasten, er versuchte, den Puck zu seinem Mittelstürmer zu retournieren, dem jedoch das Arbeitsgerät blockiert wurde (48.). Als Thomas Vallant abzog und erneut Manuel Ganahl ablenkte, zischte der Puck zwischen dem halbleeren Tor und dem außen einkehrbereiten Petersen hindurch (48.), dann ergab sich eine Großchance für den HC Pustertal: Raphael Andergassen passte von der linken Rundung aus an den Crease, Arvin Atwal scheiterte, Ivan Deluca stocherte den Abpraller unter Dahms Pads hindurch an die kurze Stange (49.). Dante Hannoun fing das Spielgerät in der neutralen Zone aus der Luft und ging steil, hebelte es dann aber mit der Rückhand über den Kasten (51.).
Es folgte eine feine Kombination von Herburger rechts über Haudum links zu Unterweger mittig, dessen Versuch wurde jedoch geblockt (57.). Danach ließen die Rotjacken ihren dritten Doppelschlag des Abends – nun innerhalb von 62 Sekunden – folgen: Zunächst bediente Lukas Haudum von hinter dem Tor aus Clemens Unterweger an den linken Hashmarks, seine Direktabnahme spritzte abgefälscht den Torraum entlang und Simeon Schwinger kickte die Scheibe über die Linie. Weil diese Aktion knapp außerhalb des blauen Untergrunds passierte, erkannten die Referees den Treffer nach kurzem Videostudium auch an (57.). Dann zwang Maier Ege in der KAC-Zone zu einem Turnover in die Eisen von Johannes Bischofberger, der flinke Stürmer enteilte allen und vollendete sein Solo mit der Vorhand via Innenstange zum 1:7-Endstand, der von den gut 300 mitgereisten Fans der Rotjacken frenetisch bejubelt wurde (58.). (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Der HC Pustertal ist super in das Spiel gestartet, in dieser Phase bekamen wir einige große und wichtige Saves von Sebastian Dahm. Danach waren wir sehr effizient, auch im Powerplay, sodass wir zur ersten Pause mit 3:1 führten. Allerdings hätte der Zwischenstand auch umgekehrt lauten können. Ab Drittel zwei haben wir dann besser zu unserem Spiel gefunden, wir haben in der Kabine darüber gesprochen, wo wir Adaptierungen vornehmen müssen, und die Umsetzung ist uns dann auch gut gelungen. Wir schafften es, in der neutralen Zone sauberer zu agieren, dadurch entfielen die vielen Konter, die der Gegner zu Beginn noch hatte – zumindest größtenteils. Die Jungs können heute sehr stolz auf sich sein, weniger aufgrund des Ergebnisses, sondern mehr ob unserer Reaktion auf ein nicht ideales Startdrittel. Es tut gut, zu sehen, dass wir reagieren können, dass wir uns in Aufgaben verbeißen können – das wird heuer noch wichtig.“