Trotz ausgedünntem Lineup fuhr der EC-KAC am Dienstagabend im vorgezogenen Heimspiel gegen die Vienna Capitals neuerlich drei Punkte ein, die Rotjacken siegten ohne je in Rückstand gelegen zu haben mit 3:2.

Nach einem frühen Dougherty-Metalltreffer bestimmten die Rotjacken, beflügelt durch eine stark verteidigte, fünfminütige Unterzahlphase, das Spielgeschehen. Den Führungstreffer erzielte Obersteiner, der aus kurzer Distanz einen Abpraller verwertete. Im zweiten Abschnitt fing Gomboc einen Passversuch von Goalie Wraneschitz entlang der Bande ab und sendete aus der Entfernung ein, die Capitals verkürzten jedoch 0,3 Sekunden vor der zweiten Pause, als Franklin im Powerplay einen Heinrich-Schlenzer in die Maschen abfälschte. Knapp vor Halbzeit des Schlussdrittels sorgte Hartl sogar für den Ausgleich, er feuerte von hinter der roten Linie aus und Torhüter Dahm rutschte die Scheibe durch. Nur 63 Sekunden später entschied Klagenfurt die Partie aber zu seinen Gunsten: Nickl bewies im rechten Rückraum Übersicht und setzte Petersen in Szene, der vom langen Pfosten aus ins halbleere Gehäuse einschießen konnte.

Drittel 1

Die Rotjacken kamen gut aus der Kabine, Matt Fraser scheiterte nach wenigen Sekunden mit einem zu zentral angetragenen Handgelenksschuss aus dem hohen Slot, bevor Daniel Obersteiner über rechts Mathias From auf die Reise schickte: Der Däne wollte seinen Wraparound-Streich aus dem Derby wiederholen, aber Goalie Sebastian Wraneschitz war auf dem Posten (jeweils 1.). Auf der Gegenseite bekam Jack Dougherty die Scheibe aus der Tiefe an die rechten Hashmarks serviert und setzte diese an die Querlatte, ehe dem Wiener Keeper bei einem Sablattnig-Blueliner die Sicht verstellt war, er aber dennoch parieren konnte (jeweils 2.). In der vierten Minute fasste Maximilian Preiml nach einem Vergehen gegen Jérémy Grégoire, das die Referees erst nach Videostudium ahndeten, fünf Strafminuten und eine Spieldauerdisziplinarstrafe aus, das anschließende Penalty Killing der Rotjacken war (mit elf Befreiungen) allerdings exzellent. Die beste Chance dieser Phase hatten sogar die Klagenfurter: Johannes Bischofberger schlenzte von links aus, vom Schoner von Wraneschitz sprang der Puck zu Thomas Hundertpfund, der von Zane Franklin noch so gestört wurde, dass sein Einkehrversuch hauchdünn am Pfosten vorbei schlitterte (7.).

In der neunten Minute bot sich Brett Kemp die Chance im partiellen Breakaway, er zog über links zum Tor, Thimo Nickl hinderte ihn am Abschluss und die Schiedsrichter entschieden auf einen Penalty Shot, den Sebastian Dahm schließlich souverän mit den Pads parierte. In der nächsten Offensivsituation gingen die Rotjacken in Führung: Mathias From tanzte am linken Flügel Kemp aus und legte die Scheibe vor das Tor, Nick Petersen drückte den Puck am langen Pfosten an ebendiesen, aber Daniel Obersteiner stand goldrichtig und beförderte das Spielgerät aus kurzer Distanz und aus der Luft in die Maschen (12.). In der 18. Minute störte Obersteiner die Kreise der Wiener so, dass daraus ein Scheibengewinn resultierte, er inszenierte From am Torraum, dem der Puck aber wegsprang. In der Schlussphase des ersten Abschnitts konnten sich die Capitals in deren Offensivzone festsetzen: Brett Kemp wurde am rechten Anspielkreis für den Onetimer angespielt, Sebastian Dahm war jedoch sicher mit der Fanghand zur Stelle (19.).

Drittel 2

Kurz nach Wiederbeginn setzte Mathias From den Puck aus der Drehung knapp am Pfosten vorbei (21.), ehe sich Brett Kemp hinter die rot-weiße Verteidigung schlich und über den linken Flügel kommend alleine vor Sebastian Dahm auftauchte, der Keeper behielt im direkten Duell erneut die Oberhand (22.). Kurz darauf durften die Rotjacken erstmals in Überzahl ran, die einzige Möglichkeit ging dabei auf das Konto von Luka Gomboc, der die Scheibe nach Hundertpfund-Zuspiel aus der Tiefe an den linken Hashmarks direkt nahm, Sebastian Wraneschitz konnte mit dem Catcher parieren (22.). Gegen Drittelmitte kamen die Klagenfurter zu einer „Vier-auf-Zwei“-Konterchance, die nach From-Querpass von Nick Petersen abgeschlossen wurde, sein Schuss von der rechten Seite aus landete jedoch nur am Blocker des Torhüters (30.). In der 32. Minute konnte der Rekordmeister seine Führung ausbauen: Sebastian Wraneschitz versuchte von hinter seinem Kasten aus einen Pass durch die Rundung, am Weg des Pucks reagierte Luka Gomboc rasch, fing diesen ab und schoss von der linken Halfwall aus in das verwaiste Gehäuse ein.

Auch die nächste Offensivaktion gehörte dem Team von Kirk Furey und David Fischer: Der als Stürmer aufgebotene David Maier zog über links kommend steil zum Tor, Wraneschitz machte zu, die Scheibe landete am rechten Pfosten bei Bischofberger, der gleich doppelt scheiterte, ehe Hundertpfund im Slot zum Schuss kam, der aber noch über das Tor abgelenkt wurde (35.). Bei numerischer Unterlegenheit kickte Sebastian Dahm einen Jasper-Handgelenksschuss vom rechten Anspielkreis aus mit dem Schoner weg, auf der Gegenseite zog Petersen vom linken Rückraum bis in das Zentrum, brachte dann jedoch nicht genügend Druck auf seinen Abschluss (39.). Ein spätes Überzahlspiel konnten die Wiener dann zum Anschlusstreffer nutzen: Dominique Heinrich zog aus der Distanz von halblinks aus ab und Zane Franklin lenkte direkt vor Sebastian Dahm mit der Hose in die Maschen ab – 0,3 Sekunden vor der Pausensirene (40.).

Drittel 3

In der 44. Minute bediente Jesper Jensen Aabo rechts Matt Fraser, der kurz abwartete und dann auf Johannes Bischofberger im hohen Slot weiterleitete, der Vorarlberger schlenzte scharf, Sebastian Wraneschitz rettete mit dem letzten Zacken seiner Schulter. Auch die nächste Angriffsaktion ging über den Flügelstürmer: Hinter dem Kasten wurde ihm viel Zeit gelassen, um dann an den Hashmarks Matt Fraser in Szene zu setzen, der Kanadier übernahm direkt, fand aber nur die Beinschoner des Goalies (48.). Kurz darauf hatten die Wiener die Chance auf den Ausgleich: Nach schönem Doppelpass zwischen Dominique Heinrich und Leon Wallner kam der Letztgenannte im Zentrum vor Dahm zum Schuss, der Torhüter konnte aber mit dem Blocker parieren (49.). In der nächsten Situation sah der Rotjacken-Keeper hingegen sehr unglücklich aus: Nikolaus Hartl zog aus der neutralen Zone ab und Dahm rutschte das Spielgerät zwischen Arm und Körper durch – 2:2 (49.).

Die Hausherren hatten allerdings nur 63 Sekunden später die passende Antwort parat und holten sich die Führung zurück: Thimo Nickl hatte im rechten Rückraum das Auge für den am linken Flügel völlig freien Nick Petersen und dieser knallte den Puck aus spitzem Winkel zum 3:2 in das weit offene Capitals-Tor (50.). Im Powerplay sicherte sich Nick Pastujov in der 57. Minute hinter dem Kasten die Scheibe und legte sie aus der Tiefe in den Slot für Matt Fraser, der ohne zu zögern abzog, doch Sebastian Wraneschitz war neuerlich auf dem Posten (57.). Zu einem letzten Push der Gäste kam es nicht mehr, zwei Strafen Wiens in der offensiven Zone binnen 27 Sekunden sorgten dafür, dass die Rotjacken die Uhr bei „Fünf-gegen-Drei“ ablaufen lassen und sich somit endgültig die nächsten drei Zähler sichern konnten. (NP)

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Unser Start war wirklich gut, wir gaben Wien wenig Zeit und Platz, spielten selbst einige Chancen heraus. Die Capitals verbrachten bis zur Fünf-Minuten-Strafe gegen uns nicht viel Zeit in unserer Zone. Unsere Spieler sollen hart spielen, leider passieren dabei auch unglückliche Dinge wie heute. Auch im zweiten Drittel waren wir spielbestimmend, wir hätten uns wohl mehr Tore verdient, doch ihr Goalie hat gut gespielt. Im dritten Durchgang passierte zunächst eigentlich nicht viel, erst gegen Ende wurde es interessanter, entscheidend war, dass wir uns nach dem Ausgleichstreffer schnell gesammelt haben und so fast direkt zurückschlagen konnten. Da hatten wir sicher etwas mehr Killerinstinkt, daher haben wir auch den Sieg eingefahren. Wir lernen in jedem Spiel, heute muss man aber sagen, dass in erster Linie die drei Punkte für unsere Mannschaft wichtig waren. Wir haben aktuell einen dicht gedrängten Spielplan, das Energielevel unseres Teams hat mir heute allerdings sehr gut gefallen.“

ICE Hockey League, 19. Runde (vorgezogen)
01. Oktober 2024 / 19:15 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 3.626 Zuschauer
ICE
EC-KAC
3
:
2
(1:0, 1:1, 1:1)
Vienna Capitals
Schiedsrichter
Piragić (CRO), Soós (HUN)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Jensen Aabo-Nickl, Unterweger-Preiml, Strong-Sablattnig, Klassek Fraser-Hundertpfund-Bischofberger, Gomboc-Pastujov-Maier, Petersen-Obersteiner-From, Schwinger-van Ee-Lam
Fehlende Spieler
Muršak, Peeters, Herburger, Hochegger (alle verletzt)
Torfolge
1:0 Daniel Obersteiner (11:54/Nick Petersen, Mathias From) 2:0 Luka Gomboc (31:32) 2:1 Zane Franklin (39:59/Dominique Heinrich, Willie Raskob/PP1) 2:2 Nikolaus Hartl (48:54/Willie Raskob) 3:2 Nick Petersen (49:57/Thimo Nickl, Mathias From)