Der EC-KAC machte am Sonntagabend im 359. Kärntner Derby in den letzten zehn Minuten der regulären Spielzeit einen Zwei-Tore-Rückstand wett, qualifizierte sich so für die Playoffs und siegte letztlich im Penaltyschießen.

In Spielminute fünf kam der EC VSV zu zwei guten Gelegenheiten: Der an den linken Hashmarks freie Thomas Vallant scheiterte am Blocker von Sebastian Dahm, Alex Wall tankte sich mit einem Doppelhaken durch das Zentrum, setzte seinen Abschluss dann aber knapp an der langen Ecke vorbei. Aus kurzer Distanz scheiterte David Maier nach feinem Obersteiner-Zuspiel (6.), als Thomas Hundertpfund von der Grundlinie aus den am Torraum freien Raphael Herburger bediente, brachte dieser die Scheibe nicht unter Kontrolle (8.). Konter Villachs in den Formaten „Drei-auf-Zwei“ und „Zwei-gegen-Eins“ endeten bei Sebastian Dahm (13./Save gegen Rebernig) und Tobias Sablattnig (14./Querpass weggenommen), ein erstes Überzahlspiel der Gastgeber brachte nichts ein. Spät im ersten Abschnitt steckte Max Coatta diagonal auf den vor dem Kasten ungedeckten Nikita Scherbak durch, Sebastian Dahm packte einen starken Poke Check aus (18.), auf der Gegenseite traf der aus der Tiefe von Jan Muršak bediente Nick Petersen zwischen den Hashmarks den Puck nicht richtig (19.).

In der ersten Minute des Mitteldrittels kamen die Rotjacken zu zwei guten Möglichkeiten: Nick Pastujov setzte im Powerplay eine Direktabnahme aus dem Zentrum über das Ziel, Jan Muršak schlenzte aus dem rechten Anspielkreis an die Stange, wobei Matt Fraser beim Einkehrversuch des Rebounds noch der Schläger blockiert wurde. Bei einer Vallant-Direktabnahme griff Dahm sicher zu, Scherbak schaufelte die Scheibe nach gewonnenem Faceoff aus geringer Entfernung über die kurze Kreuzecke (jeweils 28.). Es folgen wieder Gelegenheiten für den EC-KAC: Bei einem etwas glücklich entstandenen „Zwei-gegen-Eins“ kam der Petersen-Pass in den Rücken von Muršak (32.), der Slowene legte im folgenden Angriff für Oliver Lam auf, der im Slot über den Flip-Pass wischte (33.). Ein partielles Hughes-Breakaway lief Clemens Unterweger stark ab (35.), in seinem zweiten Powerplay der Partie ging Villach dann in Führung: Kevin Hancock zog auf der rechten Seite flach zum Tor, seinen Querpass an den Torraum lenkte dort Chase Pearson in die Maschen ab (37.). Am Ende eines blau-weißen „Drei-auf-Eins“-Konters schloss Alex Wall aus der Mitte zu zentral auf das Tor ab (38.), auf Seiten der Rotjacken parierte Goalie Cannata Schüsse von Mathias From (39.) und Simeon Schwinger aus dem Slot (40.).

Ein Turnover Klagenfurts in der eigenen Zone brachte die erste Großchance für den EC VSV im dritten Abschnitt: Kevin Hancock passte vor dem halbleeren Gehäuse noch einmal quer, doch Maximilian Rebernig schob den Puck aus kurzer Distanz vorbei (42.). Bei einem „Drei-gegen-Zwei“-Konter blieb Pearson an Maier hängen, Villach aber im Scheibenbesitz: Der Kanadier passte im Rückraum quer und Philipp Lindner pfefferte eine starke Direktabnahme vom rechten Flügel aus via Innenstange in die lange Ecke (44.). Nachdem Raphael Herburger an der Pad-Spitze von Joe Cannata hängengeblieben war (44.), verteidigten sich die Rotjacken gegen das dritte Adler-Powerplay des Abends stark, danach wehrte Sebastian Dahm einen Richter-Schuss von halblinks aus mit der Schulter ab (49.). Finn van Ee holte gegen van Nes Klagenfurts zweite Phase numerischer Überlegenheit heraus und die rot-weiße Powerplay-Formation klickte: Nick Petersen passte quer durch die Box und an den rechten Hashmarks verwertete Matt Fraser sicher (51.). Nun drückte der EC-KAC: Von Schwinger bedient, zielte Fabian Hochegger bei einer Direktabnahme an den rechten Hashmarks zu ungenau, ein Schlenzer von David Maier wurde von Vallant an die Stange abgelenkt (jeweils 52.). Gut zwei Minuten vor dem Ende ließ sich Patrick Holway zu einem Cross Check gegen den KAC-Kapitän hinreißen, wieder bestrafte der Rekordmeister die Draustädter im Powerplay: 84 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit hämmerte Nick Petersen den Puck vom hinteren Ende des linken Anspielkreises aus zum Ausgleich in die lange Ecke (59.). Mit dem Punktgewinn fixierte Rot-Weiß als erstes Team im Bewerb die Teilnahme an den Playoffs 2025.

Der Klagenfurter Topscorer fasste nur vier Sekunden nach Beginn der Verlängerung eine Strafe aus, die Rotjacken verteidigten das „Drei-gegen-Vier“ heroisch, exemplarisch dafür Muršaks famoser Block gegen Scherbak (62.). Auch bei einem späten „Drei-auf-Zwei“-Konter der Gastgeber blockierte die KAC-Hintermannschaft gegen Dylan MacPherson stark, im direkten Gegenzug brachte Clemens Unterweger den Puck am langen Pfosten nach From-Pass nur ins Außennetz (jeweils 65.). Die Entscheidung fiel daher im Penaltyschießen, in dem Jan Muršak den einzigen und damit ausschlaggebenden Treffer erzielte. Obersteiner und From bzw. Scherbak, Hancock und Pearson vergaben, wobei der Letztgenannte mit seinem Stangenschuss Pech hatte.

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Wir hatten unsere Chancen, aber Cannata hat sehr gut gespielt. Dass wir am Ende doch einen Weg gefunden haben, dieses Spiel zu gewinnen, spricht für den Charakter unserer Mannschaft. Es war uns klar, dass Villach heute eine starke Leistung bringen und vor allem mit Druck aus der Kabine kommen wird. Umso wichtiger war es, dass wir geduldig geblieben sind. Die Gruppe, die heuer wieder das KAC-Trikot trägt, ist speziell, niemand gibt auf, alle glauben an ihre Mitspieler. Das war der zweite für das emotionale Gefüge unserer Mannschaft sehr wichtige Sieg an diesem Wochenende, jeder Spieler hat sich die Pause, in die wir jetzt gehen, voll verdient. Die nominell vierte Linie hat uns heute viel Energie gebracht, die Führungsspieler sind vorangegangen und haben die Partie ausgeglichen und dann entschieden. Das zeigt die ganze Palette und unterstreicht, dass wirklich jeder einzelne Spieler heute seinen Teil zum Erfolg beigetragen hat.“

ICE Hockey League, 48. Runde
02. Feber 2025 / 17:30 Uhr
Stadthalle, Villach, AUT, 3.465 Zuschauer
ICE
EC VSV
2
:
3
(0:0, 1:0, 1:2) n.P.
EC-KAC
Schiedsrichter
Hronský (SVK), M.Nikolić (AUT)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Unterweger-Nickl, Jensen Aabo-Maier, Sablattnig-Strong, Preiml Fraser-Muršak-Petersen, Herburger-Hundertpfund-From, Obersteiner-Pastujov-Schwinger, Lam-van Ee-Hochegger, Waschnig
Fehlende Spieler
Bischofberger, Gomboc (beide verletzt), Peeters (angeschlagen)
Torfolge
1:0 Chase Pearson (36:03/Kevin Hancock, John Hughes/PP1) 2:0 Philipp Lindner (43:14/Chase Pearson, Nikita Scherbak) 2:1 Matt Fraser (50:45/Nick Petersen, Jan Muršak/PP1) 2:2 Nick Petersen (58:36/Clemens Unterweger, Jan Muršak/PP1) 2:3 Jan Muršak (65:00/PS)