Die Rotjacken legten in Budapest einen sehr dürftigen Start in ihr zweifellos schwächstes Drittel der bisherigen Bewerbsspielsaison hin, nach nur 61 Sekunden sahen sie sich folgerichtig auch bereits mit einem Rückstand konfrontiert: Nach einer rot-weißen Nachlässigkeit hinter dem eigenen Kasten schob sich István Sofron vor den Torraum und legte quer, Topi Rönni drückte den Puck auf Florian Vorauers Schoner, der Ex-KAC-Stürmer kehrte den Rebound aus kurzer Distanz ein (2.). Die Gastgeber hätten ihren Vorsprung in der Folge gut und gerne ausbauen können: Im Konterangriff brachte eine Verzögerung rechts auf der linken Seite Rasmus Bengtsson völlig frei in Abschlussposition (3.), der Rotjacken-Goalie rettete ebenso mit dem Beinschoner wie gegen den im nächsten Vorstoß neuerlich ungedeckt vor ihm auftauchenden Sofron (4.). Erst mit einem stark gekillten Unterzahlspiel (fünf Clearings) kam der EC-KAC in eine Art Spielrhythmus, die goldene Chance auf den Ausgleich ergab sich in Minute 15, als Raphael Herburger im „Zwei-auf-Null“-Konter noch auf Mathias From querlegte, dieser aber am nach starker Seitwärtsbewegung abgetauchten Goalie Bence Bálizs scheiterte. In einem zweiten Überzahlspiel für Ferencváros ergab sich nur eine konkrete Möglichkeit: Nach Trépanier-Querpass zog im linken Anspielkreis Rönni bei freier Bahn ab, Florian Vorauer parierte und ein Ungar wischte in Baseball-Manier über den weit wegspritzenden Abpraller (18.).
Nach einem Petersen-Diagonalpass aus der rechten Rundung wurde Luka Gomboc zwischen den Hashmarks noch am Abschluss gehindert (21.), im ersten KAC-Powerplay des Abends scheiterten Kempe aus der Distanz und Petersen mit einer Deflection (jeweils 23.). Als der von der Strafbank zurückgekehrte Gergely Tóth mit einem famosen 40-Meter-Steilpass von Tyler Coulter bedient wurde, ließ er sich die Solo-Chance nicht entgehen und verdoppelte den Vorsprung der Hausherren (26.). Bei den Rotjacken versandete ein „Vier-auf-Zwei“-Angriff (26.), dann kamen die Klagenfurter aber auf die Anzeigetafel: Mathias From kurvte aus der Tiefe über die Grundlinie und schlenzte auf die kurze Ecke, den vom Pad abprallenden Puck stocherte Mario Kempe im Fallen über die Linie (28.). Florian Vorauer konnte sich gegen Maxime Trépanier auszeichnen (29.), dann drückte der EC-KAC im Powerplay auf den Ausgleich: Fraser klopfte einen Abpraller aus der Nahdistanz über die Querlatte (30.), Kempe wischte am Crease über einen Querpass und Gomboc setzte eine aufgekniete Direktabnahme knapp über das Ziel (jeweils 32.). Der Slowene sorgte dann aber für den Ausgleich, als Nick Petersen die Scheibe im Getümmel im rechten Rückraum in den hohen Slot schob, Luka Gomboc ließ mit einem Haken auf die Vorhand Lindgren aussteigen und bezwang dann von zwischen den Hashmarks aus auch Torhüter Balizs (39.). Raphael Herburgers Kunstschuss durch die eigenen Beine wurde im letzten Moment noch geblockt, auf der Gegenseite fuhr Vorauer mit der Schlusssirene den Schoner gegen Sofron aus (jeweils 40.).
Im dritten Durchgang fälschte Brady Shaw einen Lindgren-Schlenzer durch den Verkehr hindurch an der langen Stange vorbei (44.), ehe die Partie nach zwei Ausschlüssen gegen Ferencváros zu Gunsten der Rotjacken kippte: Bei „Fünf-gegen-Drei“ bugsierte neuerlich Luka Gomboc den Puck aus der Nahdistanz in die Maschen (46.), 26 Sekunden später spielten die Klagenfurter einen rasch vorgetragenen Gegenstoß bei einfacher numerischer Überlegenheit sauber zu Ende, Mathias From verwertete Herburgers Querpass von den rechten Hashmarks aus (47.). Der Däne legte gleich in seinem nächsten Shift nach: Als alles mit einem Abseitspfiff rechnete, der Puck aber, wie das anschließende Video Review belegte, die rot-weiße Offensivzone dank Frasers langem Schläger nie verlassen hatte, schnappte sich From die Scheibe, driftete diagonal bis vor den Torraum und sendete schließlich aus der Drehung ein (50.). Bei Trépaniers Schuss direkt nach einem Faceoff war Florian Vorauer auf dem Posten (50.), Topi Rönni schnitt über halbrechts vor das Gehäuse, hebelte das Spielgerät mit der Vorhand jedoch über die lange Kreuzecke (51.). Nach Waschnigs Torumrundung scheiterte Finn van Ee im Fallen vom Crease aus (52.), der nächste KAC-Versuch landete wieder in den Maschen: Mario Kempe hatte links den Pass zu From im hohen Slot im Sinn, die Scheibe wurde vom Dänen aber nur abgelenkt und Thimo Nickl setzte sie vom hinteren Ende des rechten Faceoff-Kreises aus mit einem mächtigen Schlagschuss ins Tor (53.). Weil Florian Vorauer Brady Shaw stoppte (54.), blieb auch das nächste Überzahlspiel der Magyaren ohne Treffer, auf Seiten Klagenfurts vergab Thomas Hundertpfund noch einen Sitzer, als er die Scheibe am Ende eines 40-Meter-Solos über die Querlatte lupfte (56.).
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Wir sind langsam gestartet, der Gegner hatte mehr Energie und wir brachten dieses Level zunächst nicht auf, agierten zu entspannt. Nach einem klärenden Gespräch in der ersten Pause zeigte unsere Mannschaft eine gute Reaktion, auch wenn wir dann zwei Treffer zurücklagen, übernahmen wir die Kontrolle über das Spiel. Diese Comeback-Mentalität hat mir gefallen, wir spielten danach jenes Eishockey, das wir uns vorstellen. Gute drei Punkte und ein schöner Sieg, insbesondere für Florian Vorauer.“

