Die Erfolgsserie der Rotjacken riss am Sonntagabend nach sechs Siegen hintereinander, sie mussten sich in einem packenden Heimspiel Olimpija Ljubljana im Shootout geschlagen geben.

Die erste konkrete Torchance der Partie war ein partielles Breakaway von Evan Polei über halbrechts, Tobias Sablattnig behinderte den Kanadier von hinten, dementsprechend folgte das erste Powerplay für die Gäste aus Slowenien. Dieses bekämpften die Rotjacken mit fünf Befreiungen stark, danach wurden sie selbst mit einer Doppelchance gefährlich: Nach feinem Petersen-Querpass durch die Box jagte Thimo Nickl eine Direktabnahme von rechts aus noch abgelenkt an den Außenpfosten, Goalie Lukáš Horák bekam gegen den aus der Rundung am Crease bedienten Jan Muršak rechtzeitig die Beine zusammen (jeweils 6.). Mit einem Querpass aus der rechten Ecke setzte Daniel Obersteiner vor dem Torraum Johannes Dobrovolny in Szene, der den Puck mit der Schlägerschaufel um Zentimeter am Kasten vorbei ablenkte (12.). Thimo Nickl passte aus dem rechten Rückraum scharf diagonal ins Zentrum, Simeon Schwinger fälschte mit seinem Stock knapp an der langen Ecke vorbei ab (14.). Ein ansatzloser Gregorc-Schuss von der blauen Linie konnte von Sebastian Dahm mit der Schulter gehalten werden, Ljubljana blieb in der Zone, der dänische Schlussmann stand aber auch gegen Maks Bukovec aus halblinker Position seinen Mann (16.). 57 Sekunden vor der ersten Pause ging der EC-KAC in Führung: Raphael Herburger fing in der neutralen Zone einen Ćosić-Steilpass ab, steckte mit der Rückhand in den Lauf von Thomas Hundertpfund durch, der bis an die Hashmarks skatete und dann mit der Vorhand hoch einschoss (20.).

Gleich in der Anfangsminute des zweiten Durchgangs glichen die Gäste den Spielstand aus: Evan Polei fing den Puck an der rechten Flanke der neutralen Zone ab, Marcel Mahkovec zog zunächst vor der blauen Linie nach innen, dann stieß er an einem Unterweger-Hip Check vorbei in den freien Raum rechts, schnitt diagonal zum Tor und schoss mit der Vorhand hoch in die lange Ecke ein (21.). Im zweiten Olimpija-Powerplay der Partie machte Sebastian Dahm die kurze Ecke gegen den von hinter dem Kasten nach vorne drängenden Mahkovec zu (24.), als Žiga Mehle einen Murray-Steilpass abfing und ein „Drei-gegen-Zwei“ einleitete, schloss er aus der Mitte selbst ab, der Puck zischte knapp über die Querlatte (25.). Es folgte der Premierentreffer in der win2day ICE Hockey League von David Waschnig: Der junge Eigenbauspieler bezwang den Ljubljana-Goalie mit einem Wraparound auf die Vorhand und brachte seine Mannschaft neuerlich in Führung (26.). Im ersten KAC-Powerplay jagte Nick Petersen den Puck aus halblinker Position nur an Horáks Maske (30.), später flog die Meyer-Deflection eines Fernschusses von Rožle Bohinc über das Ziel (34.). Olimpijas Schlussmann war mit dem Blocker gegen Petersen zur Stelle (34.), dann schlenzte Preiml aus dem Rückraum und von der Hose Dobrovolnys aus sprang die Scheibe um Zentimeter an der Stange vorbei (35.). Die große Chance zur erstmaligen Zwei-Tore-Führung bot sich Klagenfurt in der Schlussminute des zweiten Drittels, Raphael Herburgers aufgeknieter Onetimer aus spitzem Winkel von rechts landete aber nur am Metall (40.).

Auch den dritten Abschnitt eröffneten die Gäste mit einem Treffer in der ersten Minute: Blaž Gregorc brachte an der blauen Linie einen diagonalen Schusspass an, den Zach Boychuk vor der linken Stange aufs Tor abfälschte, Dahm parierte, der Kanadier verwertete jedoch seinen eigenen Rebound zum 2:2 (41.). Nach einer Horizontalbewegung von Mathias From verpassten Petersen und Muršak am Torraum (45.), als der Puck nach einem „Drei-auf-Zwei“ vor dem Crease liegenblieb, schlenzte ihn Nick Petersen aus der Drehung hauchdünn an der langen Ecke vorbei (48.). Gleiches galt für einen verdeckten und noch abgefälschten Crnović-Schuss aus dem Hinterhalt (49.), ehe die Rotjacken auch Ljubljanas drittes Überzahlspiel stark entschärften. Nach einer kleinlichen Hinausstellung gegen Jan Muršak waren die Grünen Drachen wieder mit einem Mann mehr am Eis, zum Torerfolg kamen jedoch zunächst die Rotjacken: Simeon Schwinger eroberte den Puck mit tollem Forecheck hinter dem gegnerischen Kasten, Daniel Obersteiner führte ihn flach zum Tor, wo er und Jordan Murray das Spielgerät noch nicht über die Linie drücken konnten, ehe Schwinger mit der Rückhand zum 3:2 einschob (55.). Keine Minute später, nur zwei Sekunden vor dem Ende der Phase numerischer Überlegenheit, schrieben die Slowenen doch noch im Powerplay an: Halbert fand aus der linken Rundung den an den rechten Hashmarks freien Marcel Mahkovec, der per Direktabnahme zum 3:3 vollendete (56.). In den Schlusssekunden der Partie, Klagenfurt agierte bei numerischem Vorteil, rettete Lukáš Horák seine Mannschaft gegen Nick Petersen und Clemens Unterweger in die Verlängerung (jeweils 60.).

Dort traf Raphael Herburger aus spitzem Winkel nur die Außenstange (61.), dann wurde mit Matt Fraser neuerlich ein KAC-Akteur in die Kühlbox geschickt: Nicolai Meyer schoss aus dem linken Anspielkreis, Sebastian Dahm riss im letzten Moment seinen Arm nach oben und parierte (64.). Die Rotjacken mussten zum zweiten Mal an diesem Wochenende in ein Penaltyschießen, zogen dort aber anders als am Freitag den Kürzeren: Jordan Murray traf die Stange, Jan Muršak und Raphael Herburger scheiterten an Horák. Zach Boychuks Treffer blieb der einzige im Shootout, die Slowenen sicherten sich in einer packenden Partie den Zusatzpunkt.

Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:

„Das war ein enttäuschendes Ende eines starken Spiels von uns. Unsere Mannschaft spielte hart, wirklich hart, da war sehr viel Intensität gegeben, die Partie hatte teilweise schon Playoff-Vibes. Wir hielten die Räume hinten eng, gaben nicht zu viele Chancen her, leider waren wir insgesamt aber zu undiszipliniert und verbrachten zu viel Zeit auf der Strafbank. Unser Penalty Killing war gut, die Units haben nur einen Fehler gemacht, die Misere im Powerplay geht hingegen weiter. Bisher haben wir uns heuer in Overtimes und Shootouts immer durchgesetzt, heute war das erstmals nicht der Fall. Das passiert im Eishockey. Vor uns liegt vor der Länderspielpause jetzt noch eine lange Woche, am Dienstag kehren wir auf das Eis zurück und bereiten uns darauf vor.“

ICE Hockey League, 14. Runde
26. Oktober 2025 / 17:30 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 4.257 Zuschauer
ICE
EC-KAC
3
:
4
(1:0, 1:1, 1:2) n.P.
Olimpija Ljubljana
Schiedsrichter
Ofner (AUT), Voican (AUT)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Jensen Aabo-Sablattnig, Unterweger-Nickl, Murray-Preiml From-Muršak-Petersen, Kempe-Hundertpfund-Herburger, Schwinger-van Ee-Fraser, Waschnig-Obersteiner-Dobrovolny
Fehlende Spieler
Maier, Gomboc, Hochegger (alle verletzt)
Torfolge
1:0 Thomas Hundertpfund (19:03/Raphael Herburger) 1:1 Marcel Mahkovec (20:59/Evan Polei) 2:1 David Waschnig (25:44/Johannes Dobrovolny, Tobias Sablattnig) 2:2 Zach Boychuk (40:46/Blaž Gregorc, Bine Mašič) 3:2 Simeon Schwinger (54:36/Jordan Murray, Daniel Obersteiner/SH1) 3:3 Marcel Mahkovec (55:25/Nathanael Halbert, Alex Petan/PP1) 3:4 Zach Boychuk (65:00/PS)