Der EC-KAC startete gut in die Partie, nach Halbchancen von Nick Petersen (1.) und Mathias From (2.) kamen die Kärntner zu einem ersten Powerplay, in dem sie zwei dicke Gelegenheiten vorfanden: Als ein Jensen Aabo-Schlenzer Goalie Harvey durchrutschte, kratzte Enrico Miglioranzi das Spielgerät vor dem einkehrbereiten Jordan Murray von der Linie, bei einem Petersen-Wristshot aus dem Slot packte der HCB-Schlussmann mit der Fanghand zu (jeweils 5.). Nachdem Sebastian Dahm im „Eins-gegen-Eins“ mit Matt Bradley siegreich geblieben war (6.), gingen die Rotjacken in Führung: Jesper Jensen Aabo schoss aus dem rechten Rückraum, von Harveys Blocker aus stieg der Puck senkrecht auf, als er wieder aufs Eis zurückfiel, übernahm ihn Matt Fraser an den linken Hashmarks direkt (8.). Ein Offensivzonen-Foul der Klagenfurter brachte den Füchsen ihr erstes Powerplay, das sie nach knapp einer Minute auch in einen Torerfolg konvertieren konnten: Shane Gersich passte von der rechten Halfwall aus quer, Cole Schneider sendete aus dem linken Anspielkreis aus in die kurze Ecke ein, die frei war, weil Dahm mit Bradley (allerdings außerhalb des Torraums) kollidiert war (11.). Der EC-KAC stellte aber nur 37 Sekunden später seine Führung wieder her: Ein Gazley-Rückpass in der Offensivzone glitt zwischen den beiden Verteidigern hindurch, sodass sich ein 30-Meter-Solo für Nick Petersen ergab. Der rot-weiße Topscorer scheiterte an Harvey, weil Samuelsson beim Wegstochern des Abprallers von Simeon Schwinger gestört wurde, kam die Scheibe aber nur bis zu Petersen, der sie im halbleeren Kasten versenkte (12.). Ein Bradley-Zuspiel aus der rechten Rundung übernahm Brad McClure an den rechten Hashmarks direkt, Sebastian Dahm rettete mit der Schulter (13.), gegen Byce Misleys Schuss aus dem hohen Slot bei numerischer Unterlegenheit der Gastgeber fuhr der Däne seinen Beinschoner aus (17.). Im gleichen Powerplay hatten die Rotjacken zuvor über die Grundlinie kombiniert, Herburgers Direktabnahme aus kurzer Distanz zerschellte jedoch nur am Torhüter (15.). Zwei Gelegenheiten hatten die Gäste vor der ersten Pause noch, doch weder Hundertpfunds Deflection am Crease (18.) noch Frasers Überlistungsversuch von hinter dem Kasten aus (19.) landeten in den Maschen.
Den zweiten Abschnitt eröffnete ein Kempe-Turnover in der Offensive, der den Hausherren einen „Zwei-gegen-Null“-Konter eröffnete, bei dem der Puck allerdings sehr weit in die Tiefe rutschte, McClure brachte dennoch einen Querpass auf Pollock an, den Jensen Aabo nach Hechtsprung mit dem lagen Schläger wegspitzelte (22.). Der nächste Treffer ging daher wieder auf das Konto der Rotjacken, Jan Muršak ließ nach langer Rotation im linken Rückraum für Jordan Murray liegen und dessen Schlenzer segelte an Petersens Screen vorbei in die kurze Ecke (25.). Das zweite HCB-Powerplay des Abends brachte zwei gute Gelegenheiten: Gersich kam am kurzen Pfosten an den Rebound nach einem Bradley-Schuss, Sebastian Dahm schob aber im letzten Moment seinen Beinschoner dazwischen (27.), Dustin Gazleys Onetimer aus dem linken Anspielkreis landete nur an der Oberkante der Querlatte (28.). Als der einmal mehr sehr auffällige Matt Bradley im Konter seinen Gegenspieler außen überlief und nach innen schnitt, machte Klagenfurts Goalie die kurze Ecke zu (30.), danach meisterten seine Vorderleute die dritte Phase numerischer Unterlegenheit mit sechs Befreiungen bravourös. Nach langen Offensivsequenzen der Klagenfurter konterte Bolzano/Bozen „Zwei-gegen-Eins“, Sebastian Dahm parierte gegen Brad McClure in der kurzen Ecke mit der Schulter (38.). Auf der Gegenseite bediente Johannes Dobrovolny von hinter dem Gehäuse aus David Waschnig, der von den rechten Hashmarks aus allerdings verzog (38.).
Am Übergang vom zweiten zum dritten Abschnitt überstanden die Rotjacken fast vier Minuten hintereinander bei numerischem Nachteil unbeschadet, Thimo Nickl blockte gegen Bradley stark (42.). Ihr eigenes Powerplay nutzten die Klagenfurter zur Vorentscheidung: Clemens Unterweger schlenzte von der blauen Linie aus, die Abfälschversuche von Schwinger und Petersen misslangen hauchdünn, doch Jason Seed lenkte den Puck so ab, dass er in den Maschen landete (44.). Dann chippte Jan Muršak die Scheibe via Bande an die offensive blaue Linie, wo sich eine “Zwei-gegen-Eins“-Gelegenheit ergab: Simeon Schwinger passte nicht, sondern verlud Seed mit einem Haken nach innen und stellte per Wristshot unter Harveys Blocker hindurch auf 1:5 (47.). Als ein KAC-Verteidiger das Gleichgewicht verlor, öffnete sich für Matt Bradley zentral die sprichwörtliche Autobahn, er wurde nach Haken auf die Rückhand von Sebastian Dahm verneint, der auch den zweiten Versuch von Valentine aus dem hohen Slot parierte (49.). Daniel Mantenuto verzog von den Hashmarks aus (51.), weil er dabei behindert wurde, kam der HCB Südtirol zum nächsten Überzahlspiel, das jedoch keine gefährlichen Szenen brachte. Cristiano DiGiacinto schritt von der rechten Seite der neutralen Zone aus bis in den halblinken Slot und schlenzte, Klagenfurts Goalie fing die Scheibe (54.). Nach dem Ende ihres siebten Powerplays sorgten die Füchse mit einem Doppelschlag noch einmal für Spannung: Zunächst fiel das Spielgerät nach Valentine-Kracher hinter Dahm aufs Eis und Dustin Gazley kehrte ein (57.), dann steckte Bryce Misley steil auf Michele Marchetti durch, der sein Solo aus halblinker Position hoch in die kurze Ecke erfolgreich abschloss (58.). Die Gastgeber erweiterten ihr achtes Überzahlspiel des Abends mit einem zusätzlichen Feldspieler auf ein „Sechs-gegen-Vier“, wirklich nahe kamen sie dem gejagten Anschlusstreffer jedoch nicht mehr, der EC-KAC feierte seinen sechsten Auswärtssieg in Folge.
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Ich bin mit der Vorstellung unserer gesamten Mannschaft heute sehr zufrieden, natürlich haben wir ein paar Gegentore kassiert, aber der HCB Südtirol ist eine starke Mannschaft. Es liefen heute einige Dinge gegen uns, aber wir haben uns da durchgekämpft und an einem Ort, an dem es nie einfach ist, viele Strafen gekillt. Insgesamt waren wir heute das bessere Team, das kann man wohl nicht bestreiten. Wir haben in der eigenen Zone gut gekämpft, hatten in Sebastian Dahm einen starken Goalie und haben die Erkenntnisse aus dem Pre-Scouting auch gut umgesetzt. Wie gesagt, viel Gegenwind, aber die Jungs standen ihren Mann und zeigten jenen Einsatz, der uns schon in den letzten acht Runden viele knappe Siege gebracht hat.“


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