Die im ersten Drittel drückend überlegenen Rotjacken gaben das sonntägige Heimspiel gegen den Ferencvárosi TC fast noch aus der Hand, ehe Nick Petersen 25 Sekunden vor dem Ende mit einer Einzelaktion den 3:2-Sieg fixierte.

Die Begegnung wurde von einem Schreckmoment eröffnet: Ein (nach Video-Review auch als regelkonform bewerteter) Open Ice-Hit von Jesper Jensen Aabo knockte nach nur 20 Sekunden Topi Rönni aus, der Finne musste von den Sanitätern in der Liegeposition vom Eis gebracht werden. Danach entwickelte sich ein eher verhaltenes Spiel, in dem die Rotjacken fast durchgehend in der Offensivzone agierten. Nach Halbchancen von Schwinger, Unterweger (jeweils 2.) und Petersen (4.) gingen die Hausherren in Minute acht in Führung: Raphael Herburger steckte den Puck von der Grundlinie aus zurück an den Crease, Thomas Hundertpfund scheiterte noch an Goalie Kristóf Nagy, doch Simeon Schwinger chippte den Rebound einhändig in die kurze Kreuzecke (8.). Weil die Ungarn die Challenge wählten und dabei nicht Recht bekamen, durfte sich der EC-KAC im Powerplay versuchen, dieses nutzte er gleich zu seinem zweiten Treffer: Clemens Unterweger schoss aus dem linken Rückraum, der Puck landete an der Schulter des Torhüters, Luka Gomboc kehrte den Abpraller ein (9.). Danach verfehlte Nick Petersen das Ziel mit einem Onetimer knapp (12.), ein partielles Breakaway von Jussi Tammela stoppte Matt Fraser mit starker Arbeit nach hinten (12.). Thomas Hundertpfund, der zuvor seinen 500. (und 501.) Ligaspiel-Scorerpunkt im KAC-Trikot verbucht hatte, lupfte den Puck freistehend vom Crease aus über die Querlatte (14.), als Thimo Nickl vom Slot aus nach rechts driftete, warf sich noch ein Gegenspieler in die sonst freie Schussbahn (18.).

Früh im zweiten Durchgang bediente Finn van Ee den am Torraum lauernden Matt Fraser, der jedoch doppelt am ungarischen Schlussmann scheiterte (23.), nach einem Blueliner von Jensen Aabo blieb David Waschnig beim Rebound aus kurzer Distanz erfolglos (24.). Nick Petersen passte aus dem Rückraum scharf und steil zu Mathias From vor dem rechten Pfosten, dieser fälschte den Puck um Zentimeter am Kasten vorbei ab (28.). Bei einer der wenigen Gelegenheiten für Ferencváros zeichnete sich Sebastian Dahm mit der Schulter gegen András Mihalik aus, in der gleichen Minute parierte der Däne auch den Abschluss des frei vor ihm aufgetauchten Aku Kestilä (jeweils 30.). Als auf der Gegenseite ein Abpraller zu Oliver Lam sprang und dieser freie Bahn hatte, setzte er seine Direktabnahme nur auf den Schoner des Goalies (31.), Fraser schaufelte den Rebound nach Unterweger-Fernschuss aus der Nahdistanz über den Kasten (35.). Einen Turnover seiner Vorderleute besserte Dahm gegen Molnár aus (35.), im zweiten KAC-Powerplay des Abends scheiterte Mario Kempe aus dem rechten Anspielkreis zunächst an der Stange, dann an Nagy (jeweils 39.).

Den dritten Abschnitt eröffnete ein „Zwei-gegen-Eins“-Konter der Rotjacken, an dessen Ende Nick Petersen allerdings am Goalie hängenblieb (42.), quasi im Gegenzug kamen die Gäste auf die Anzeigetafel: Dávid Molnár wartete auf den richtigen Moment während eines rot-weißen Wechselvorgangs, schickte dann Jussi Tammela steil und dieser verwertete seinen Alleingang nach einem Haken auf die Rückhand (44.). Danach ergaben sich für fast zehn Minuten kaum konkrete Torchancen, letztlich war es wieder Tammela, der von hinter dem Tor aus bedient am Crease zu wenig Druck auf seinen Schuss brachte (54.). Rund um eine Hinausstellung gegen Klagenfurt wurde es hektisch: Gergely Tóth lenkte die Scheibe am Tor vorbei ab (54.), Simeon Schwinger blieb im “Zwei-auf-Eins“ erfolglos (56.). Nachdem der von der Strafbank zurückkehrende Thomas Hundertpfund eine Solochance liegengelassen hatte (57.), kamen die Gäste tatsächlich zum Ausgleichstreffer: Jesper Lindgren spielte den Puck über die Bande in den Lauf von Jussi Tammela, der von der rechten Seite der neutralen Zone aus steil bis hinter das Gehäuse zog und Sebastian Dahm dann mit einem Wraparound auf die Vorhand bezwingen konnte (58.). Erst jetzt schrillten die rot-weißen Alarmglocken: Luka Gomboc schritt aus dem rechten Rückraum bis zwischen die Hashmarks, ein Gegenspieler bekam noch den Stock dazwischen (59.), Clemens Unterweger jagte einen Schuss von der blauen Linie aus durch den Verkehr an die Stange (60.). Den KAC-Sieg stellte 25 Sekunden vor dem Ende dann Nick Petersen sicher, der den Puck am linken Anspielkreis erbte, ihn im Bogen rechts am Tor vorbeiführte und schließlich ebenfalls per Wraparound für die Entscheidung sorgte (60.).

Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:

„Unser Start war gut, wir waren bereit – und das war ja zuletzt nicht immer der Fall, also ist das positiv. Unser erster Abschnitt war stark, auch der zweite war noch in Ordnung, wir kamen zu einer Vielzahl an Chancen. Diese auch zu verwerten, ist einer der Grundpfeiler des Eishockeyspiels, wir weisen hier unverändert Mängel auf, die wir beheben müssen. Daher ist es uns nicht gelungen, vorab für die Entscheidung zu sorgen. Respekt vor Ferencváros, die im dritten Drittel noch einmal alles mobilisiert haben und einige große Saves von ihrem Goalie bekamen. So fanden sie in die Partie zurück. Wir kamen dank einer Einzelaktion von Nick Petersen mit einem blauen Auge davon. Wir haben das Spiel gewonnen, man muss die Art und Weise aber sicherlich nicht innig lieben. Letzten Endes steht für uns aber ein Sechs-Punkte-Wochenende zu Buche, das ist in einem Geschäft, das sich über Ergebnisse definiert, positiv. Jetzt bereiten wir uns auf die Champions Hockey League-Partie am Mittwoch vor.“

ICE Hockey League, 8. Runde
05. Oktober 2025 / 16:00 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 3.737 Zuschauer
ICE
EC-KAC
3
:
2
(2:0, 0:0, 1:2)
Ferencvárosi TC
Schiedsrichter
Režek (SLO), Seewald (AUT)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Jensen Aabo-Sablattnig, Simovic-Nickl, Unterweger-Preiml From-Kempe-Petersen, Schwinger-Hundertpfund-Herburger, Gomboc-van Ee-Fraser, Lam-Obersteiner-Waschnig
Fehlende Spieler
Maier, Murray, Muršak, Hochegger (alle verletzt)
Torfolge
1:0 Simeon Schwinger (07:03/Thomas Hundertpfund, Raphael Herburger) 2:0 Luka Gomboc (08:52/Clemens Unterweger, Thomas Hundertpfund/PP1) 2:1 Jussi Tammela (43:13/Dávid Molnár) 2:2 Jussi Tammela (57:51/Jesper Lindgren, Paavo Tyni) 3:2 Nick Petersen (59:35/Thimo Nickl)