Die Rotjacken legten einen kraftvollen Start hin und brachten den Puck nach 66 Sekunden zum ersten Mal in den Maschen unter, als Nick Petersen einen Diagonalpass von Mathias From von der linken Halfwall aus am langen Pfosten ins Tor abtropfen ließ. Nach Challenge der Gäste aus Südtirol wurde der Treffer jedoch zurückgenommen, weil beim Zoneneintritt eine hauchdünne Abseitsstellung vorlag (2.). Im ersten Klagenfurter Powerplay parierte Eddie Pasquale einen Unterweger-Blueliner mit dem Catcher, Finn van Ee lenkte einen Jensen Aabo-Kracher von rechts aus knapp an der kurzen Stange vorbei (jeweils 10.). Als Thomas Hundertpfund vom linken Flügel aus quer passte, traf Simeon Schwinger beim Onetimer aus dem Slot den Puck nicht richtig, der Klagenfurter Kapitän verdrehte sich beim Zuspiel und anschließenden Körperkontakt das Bein so, dass er gestützt in die Kabine gebracht werden musste (14.). Bei einem „Zwei-auf-Eins“-Angriff kam Froms Zuspiel nicht an (16.), dann gingen die Rotjacken aber in Führung: Thimo Nickl stocherte den Puck innerhalb der blauen Linie zwischen zwei Gegenspielern hindurch vertikal vor das Tor, wo Nick Petersen die Scheibe annahm, zwei Mal antäuschte und dann hoch in die rechte Ecke schlenzte (18.). Ein spätes Überzahlspiel der Wölfe verteidigten die Klagenfurter mit vier Befreiungen gut, die beste Gelegenheit fand Tommy Purdeller vor, der vor dem Torraum einen Lipon-Schlagschuss aus dem linken Anspielkreis an der langen Ecke vorbei abfälschte (19.).
Früh im zweiten Drittel umkurvte Markus Lauridsen das KAC-Gehäuse, scheiterte dann aber sowohl mit der Vor- als auch mit der Rückhand an seinem dänischen Landsmann im Klagenfurter Tor (22.). Die nun wesentlich aktiveren Südtiroler hatten auch die nächste Gelegenheit, Henry Bowlby schlenzte aus der Nahdistanz von halbrechts aus an die Außenstange (25.). Bei einem rot-weißen „Vier-auf-Zwei“-Konter kam der Querpass in die Beine von Clemens Unterweger (27.), dann stand wieder Sebastian Dahm im Mittelpunkt: Der Goalie machte sich breit, als Purdeller vor ihm ein Ierullo-Zuspiel abfälschte (29.), und parierte den Abschluss eines Solos von Jonathon Blum mit der Schulter (31.). Im zweiten KAC-Powerplay des Abends dauerte es nur sieben Sekunden, dann durchbrach Raphael Herburger seine persönliche Torsperre, als er am Crease einen starken From-Pass in die Maschen abfälschte (31.). Der HC Pustertal schlug allerdings nur 22 Sekunden später zurück: Greg Di Tomaso schlenzte vom rechten Flügel aus, im Hauen und Stechen um die Scheibe am und im Torraum reagierte Matthias Mantinger als erster und schob den Puck über die Linie (32.). Obwohl dies um Sekundenbruchteile nach dem Pfiff des Schiedsrichters passierte, zählte der Treffer. Auf der Gegenseite traf Matt Fraser nach Doppelpass mit dem in die Partie zurückgekehrten Thomas Hundertpfund von rechts aus nur die Stange (33.), J.C. Lipon verfehlte am langen Pfosten und im Fallen das halbleere Gehäuse (34.). Mathias From wischte in sehr aussichtsreicher Position über den Puck (37.), ein feiner Petersen-Steilpass ließ Clemens Unterweger frei vor Pasquale auftauchen, der Verteidiger lupfte das Spielgerät aber über die Querlatte (38.). Auch die From-Deflection bei einem Fernschuss Petersens landete nur am HCP-Schlussmann (39.).
Im dritten Durchgang kassierten die Rotjacken bei eigenem Powerplay eine Strafe, als dann der HC Pustertal mit einem Mann mehr am Eis war, stellte sich Dahm einem aufgeknieten Onetimer von Tommy Purdeller von den linken Hashmarks aus entgegen (43.). Im Glück war der Klagenfurter Goalie, als Jonathon Blum halbrechts im hohen Slot jede Menge Platz und Zeit vorfand, der Abwehrspieler schlenzte den Puck an die kurze Stange (46.). Kurz danach hatte auch der EC-KAC einen Pfostentreffer zu verzeichnen, Tobias Sablattnigs Schlagschuss von rechts detonierte in der kurzen Ecke am Metall (47.). Gegen den vor dem Crease völlig freien Nick Saracino zauberte Dahm (50.), der auch rettete, als bei numerischer Unterlegenheit Henry Bowlby ungedeckt vor ihm auftauchte (52.). Knapp fünf Minuten vor dem Ende trafen die Wölfe dennoch zum Ausgleich: Nach Zuspiel von Di Tomaso, dessen Stock bei der Passabgabe allerdings regelwidrig in Thomas Hundertpfunds Gesicht gelandet war, sendete Cole Bardreau aus halblinker Position im Slot per Wristshot ein (56.).
In einem späten Powerplay vermochten die Rotjacken nicht zuzuschlagen, die Partie ging daher in die Overtime, wo Sebastian Dahm gegen Greg Di Tomaso die kurze Ecke zumachte (61.). Ein „Zwei-auf-Zwei“-Angriff brachte dann die Entscheidung zu Gunsten des EC-KAC: Thomas Hundertpfund passte mit der Rückhand zwischen zwei Gegenspielern hindurch quer, Simeon Schwinger bezwang Eddie Pasquale nach Haken auf die Vorhand, indem er den Puck flach über die Linie drückte (63.).
Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:
„Das war ein unterhaltsames Spiel. Ein sehr lebendiger Auftritt unserer Mannschaft, in der jeder mitgezogen hat. Kampf, Hingabe, Toughness, rote Gesichter, kurzes Lineup, fehlende Spieler, junge Talente, neue Linien, andere Powerplay-Formationen – alles dabei. Das Publikum war energisch hinter uns, es war gut, das wieder zu hören. Ein hart erarbeiteter Heimsieg. Wie eine Mannschaft aussieht, ist im Verlauf einer Saison einem steten Wandel unterworfen, es ist wichtig, eine gemeinsame Erfahrung wie heute Abend zu machen und diese auch zu genießen. Starke Vorstellung von Sebastian Dahm, schöne Entscheidung von Simeon Schwinger. Uns bleiben zwei Punkte gegen ein gutes Pustertaler Team, wir sind happy.“

