Der EC-KAC baute seine Siegesserie in der win2day ICE Hockey League am Sonntagabend weiter aus, die Rotjacken siegten - in Graz und nach Verlängerung - zum fünften Mal hintereinander mit 3:2.

In zwei frühen, jeweils einminütigen Powerplays für beide Mannschaften hatte der EC-KAC die bessere Gelegenheit: Mathias From hatte am linken Anspielkreis dank Muršak-Diagonalpass viel freies Netz vor sich, traf beim Onetimer aber den Puck nicht richtig (4.). Ein verdeckter Schlenzer durch den Verkehr von Nick Petersen stellte Maxime Lagacé vor Probleme, er stoppte Froms Nachstochern aber im Sitzen, Jan Muršak schob den zweiten Rebound um Zentimeter am Kasten vorbei (6.). Graz wurde in Minute zehn erstmals gefährlich, einen späten Huber-Querpass konnte Sebastian Dahm aber im letzten Moment unter seinen Beinschonern einklemmen, im Gegenzug scheiterte im „Zwei-auf-Eins“ mit Oliver Lam David Waschnig frei vor dem 99ers-Goalie (11.). Die Führung für die Steirer resultierte dann aus ihrem zweiten Überzahlspiel der Partie: Josh Currie blieb aus der Nahdistanz an Dahm hängen, schob den Puck aber gedankenschnell hinter dem Goalie in den Torraum zurück, wo Chris Collins im Fallen einkehrte (13.). Nur 183 Sekunden später glichen die Rotjacken aus: Jordan Murray sprang im hohen Slot die Scheibe vom Schlittschuh, Mathias From nahm sie auf und schlenzte sie halbhoch auf der Catcher-Seite ins Tor (16.). Ein spätes Powerplay im Startdrittel – Herburger stocherte den Rebound nach Hundertpfund-Schuss am Kasten vorbei (19.) – brachte nichts ein, neun Sekunden vor der ersten Sirene nutzte Graz eine Nachlässigkeit in der KAC-Abwehr zur neuerlichen Führung: Nick Swaney schnitt zentral zwischen zwei Gegenspielern durch, verlud Sebastian Dahm mit einem Haken auf die Rückhand und stellte auf 2:1 (20.).

Im zweiten Durchgang spielte From einen Flip-Pass von der rechten Seite an den langen Pfosten, wo Muršak die Scheibe nicht unter Kontrolle brachte, noch im gleichen Angriff scheiterte der Slowene mit einer Direktabnahme aus spitzem Winkel an Lagacé (jeweils 22.). Der Kanadier parierte auch gegen Matt Fraser vom Torraum aus, der KAC-Stürmer war im Powerplay von der Grundlinie aus von Herburger in Szene gesetzt worden (26.). Als sich in der rot-weißen Hintermannschaft niemand für Anders Koch zuständig fühlte und der Däne durch das halbe Offensivdrittel bis an die Hashmarks gleiten konnte, wurde im letzten Moment ein Block gestellt (28.), bei Swaneys Onetimer aus der Tiefe rettete Dahm im Spagat (29.). Im vierten Überzahlspiel für Klagenfurt passte Jan Muršak aus dem linken Rückraum an den Crease, wo der völlig freie Nick Petersen einen Haken auf die Rückhand machte, letztlich aber von Lagacé mit dem Blocker verneint wurde (32.). Kevin Roy tanzte im „Eins-gegen-Eins“ weit in der KAC-Zone seinen Gegenspieler aus, schaufelte das Spielgerät mit der Rückhand jedoch über die Querlatte (37.). Dann fuhren die 99ers einen „Zwei-gegen-Null“-Konter über Paul Huber und Marcus Vela, den der Letztgenannte auch erfolgreich abschloss. Zum dritten Mal in der laufenden Saison in einem direkten Duell mit den Rotjacken wurde ein Grazer Treffer nach Videostudium zurückgenommen, in der Übertor-Perspektive war zu sehen, dass Vela Dahms Schoner berührt hatte, bevor die Scheibe über der Linie war (39.). Die letzte Gelegenheit im zweiten Durchgang fanden die Gäste vor: Petersen hatte im linken Anspielkreis freie Bahn, seinen scharfen Schlenzer lenkte der Schlussmann der Steirer mit der Fanghand über das Gehäuse (40.).

Im dritten Abschnitt gab es zunächst kaum zwingende Möglichkeiten, Raphael Herburger fälschte einen Hundertpfund-Pass flach an der langen Ecke vorbei ab, gegen Mathias From im „Zwei-gegen-Zwei“ war wieder der blendend aufgelegte Maxime Lagacé zur Stelle (jeweils 46.). Auf der Gegenseite schloss Paul Huber ein „Drei-auf-Zwei“ aus halblinker Position ab, Sebastian Dahm parierte, der Abpraller sprang vom Körper des Schützen am Gehäuse vorbei (47.). Der Klagenfurter Ausgleichstreffer wenig später hatte seinen Ausgang bei Nick Petersen, der von der linken Grundlinie aus an den Torraum passte, Jan Muršak ließ nach hinten abtropfen und Simeon Schwinger platzierte seine Direktabnahme von zwischen den Hashmarks aus halbhoch in der langen Ecke (49.). Im fünften Unterzahlspiel des Abends verteidigten sich die Rotjacken mit fünf Clearings stark, Hundertpfund und Schwinger schrammten im Konter sogar nur knapp an einem Shorthander vorbei (54.). Fünf Sekunden vor dem Ende hätte sich der EC-KAC mit einem Blackout hinter dem eigenen Kasten fast um die Früchte der Arbeit gebracht, Manuel Ganahl stocherte den Puck vor das Tor, wo der ungedeckte Marcus Vela abzog, Sebastian Dahm rettete mit der Schulter (60.).

Die somit fällig gewordene Overtime erlebte ein klares Chancenplus für den Rekordmeister: Lagacé rettete in der Grätsche gegen Thomas Hundertpfund (61.), bei einem tiefen „Drei-gegen-Zwei“ sprang Nick Petersen der Puck beim aussichtsreichen Abschluss über die Schaufel (62.), Matt Fraser wurde bei seinem Rückhand-Versuch vom Crease aus vom Goalie verneint (64.). 32 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung wurde eine Strafe gegen die Gastgeber ausgesprochen, David Fischer tüftelte im Timeout mit seiner Powerplay-Formation die Vorgehensweise aus und vier Rotjacken gelang gegen drei Grazer der entscheidende Treffer: Mathias From schlenzte aus dem hohen Slot, der Puck sprang von der Bande vor den Kasten zurück, wo ihn Nick Petersen aus nächster Distanz unter die Querlatte klopfte und somit den 100. Sieg des EC-KAC gegen die Graz99ers fixierte.

 

Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:

„Das war ein sehr unterhaltsames Eishockeyspiel. Eine tolle Atmosphäre, viel Intensität am Eis, viel Action. Es standen sich zwei Mannschaften gegenüber, die beide ein gutes Spiel gemacht haben, unsere Fans waren exzellent und unser Team hat sehr viel Charakter gezeigt. Ein Comeback-Sieg und ein starkes letztes Drittel nach einer sehr, sehr langen Woche mit vielen Kilometern auf der Straße und in der Luft. Der fünfte Sieg hintereinander war wieder ein 3:2 – das ist fast ironisch, weil wir sehr viel über 3:2 sprechen, wir wollen stets drei oder mehr Tore schießen und zwei oder weniger kassieren. Insofern waren das jetzt ein paar Punktlandungen am Stück. Unsere Mannschaft kann und soll heute sehr stolz auf sich sein, das war ein richtiger Sieg der Gruppe, die zusammengehalten hat, in der sich die Spieler aufeinander verlassen konnten und deren Mitglieder auch ganz offen mehr voneinander gefordert haben. Auf diesem Moment des Kollektivs bauen wir auf.“

ICE Hockey League, 12. Runde
19. Oktober 2025 / 17:30 Uhr
Merkur Eisstadion, Graz, AUT, 4.126 Zuschauer
ICE
Graz99ers
2
:
3
(2:1, 0:0, 0:1) n.V.
EC-KAC
Schiedsrichter
M.Nikolić (AUT), Zrnić (SLO)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Jensen Aabo-Sablattnig, Unterweger-Nickl, Murray-Preiml From-Muršak-Petersen, Obersteiner-Hundertpfund-Herburger, Schwinger-van Ee-Fraser, Lam-Waschnig-Dobrovolny
Fehlende Spieler
Maier, Gomboc, Hochegger (alle verletzt), Kempe (angeschlagen)
Torfolge
1:0 Chris Collins (12:20/Josh Currie, Kevin Roy/PP1) 1:1 Mathias From (15:23/Jordan Murray, Jan Muršak) 2:1 Nick Swaney (19:51/Paul Huber, Frank Hora) 2:2 Simeon Schwinger (48:17/Jan Muršak, Nick Petersen) 2:3 Nick Petersen (64:41/Mathias From, Jan Muršak/PP1)