Die Rotjacken legten in der TIWAG-Arena einen idealen Start hin und gingen gleich im ersten Wechsel in Führung: Clemens Unterweger nahm den Puck in der eigenen Zone auf, ging steil und zog nach Überschreiten der offensiven blauen Linie per Schlagschuss ab, der Puck landete halbhoch in der kurzen Ecke. Gleich im zweiten Shift verdoppelte der EC-KAC seinen Vorsprung: Mathias From spielte aus dem rechten Anspielkreis quer zu Josh Teves im Slot, Mario Kempe band seinen Gegenspieler und nahm dem Torhüter gleichzeitig die Sicht, sodass der Neuzugang mit der Vorhand einschießen konnte (jeweils 1.). Nachdem Sebastian Dahm den Coatta-Abschluss eines „Vier-auf-Drei“-Angriffs pariert hatte (4.), konvertierte Klagenfurt auch seine dritte Scoring Chance in einen Treffer: Raphael Herburger spielte von der rechten Halfwall aus zurück und Jesper Jensen Aabo schlenzte von der blauen Linie aus in die Maschen, weil Finn van Ee einen guten Screen gestellt hatte (7.). Der dritte rot-weiße Torerfolg brachte beim HCI den Torhütertausch, er sorgte aber auch dafür, dass die Rotjacken die Konsequenz in ihrem Spiel völlig verloren und fortan vermissen ließen. So wurde den Haien der Weg zurück in die Partie geebnet: Sebastian Benker schlenzte aus der Entfernung, traf vor dem Kasten Steven Owre und Lukas Bär staubte aus kurzer Distanz ab (10.). Dann gab Torhüter Dahm eine Scheibe zu früh frei, Hundertpfund legte sie unbedrängt auf Cole Moberg, dieser verfehlte aber das halbleere Gehäuse (11.). Die nächste Nachlässigkeit der Klagenfurter mündete wieder in einem Gegentreffer: Raphael Herburger tippte den Puck von hinter dem eigenen Gehäuse aus vor dieses, Kilian Rappold brachte am Crease den langen Haken auf die Vorhand an und schob den Puck flach über die Linie (14.). Aus einem Offensivzonen-Faceoff heraus erzielte der EC-KAC sein viertes Tor, Simeon Schwinger passte von der Grundlinie aus mit der Rückhand an den Torraum und Mario Kempe klopfte den Puck in die Maschen (17.). Die letzte Möglichkeit im Startdrittel gehörte wieder den Hausherren, Owre verpasste nach Lattner-Schlagschuss aber den Abpraller (19.).
Auch im zweiten Abschnitt waren in der Anfangsphase ausschließlich KAC-Chancen zu verzeichnen: Bei einem Blueline-Wristshot von Maximilian Preiml griff der HCI-Goalie daneben, wurde aber von der Querlatte gerettet (23.), Josh Teves wurde bei einem diagonalen Net Drive letztlich so gestört, dass er den Puck nur auf Brandners Beinschoner stochern konnte (25.). Bei angezeigter Strafe gegen Klagenfurt setzte sich der HC Innsbruck in der Angriffszone fest, am Ende spielte Patrick Kudla von der rechten Grundlinie aus einen Querpass an den langen Pfosten, den Matt Wilkins nur noch ins Tor abtropfen lassen musste – 3:4 (27.). Bei einem rot-weißen „Zwei-gegen-Eins“-Angriff entschied sich Luka Gomboc für den eigenen Abschluss aus halbrechter Position, die Scheibe zischte knapp an der kurzen Kreuzecke vorbei (28.). Ein erster Turnover der Rotjacken in der eigenen Zone blieb noch ohne Konsequenzen (32.), aus dem zweiten resultierte dann aber der Ausgleichstreffer für die Haie: Max Coatta scheiterte mit einem Drehschuss von zwischen den Hashmarks aus an Sebastian Dahm, Kudla jagte den Abpraller vom Beinschoner des Schlussmanns aus spitzem Winkel in die Maschen (34.). Der EC-KAC agierte unverändert wie von der Rolle und hatte zunächst noch Glück, als Sebastian Benker am Ende eines “Zwei-gegen-Eins“-Konters das Ziel verfehlte (36.). Acht Sekunden vor der zweiten Sirene gingen die Tiroler aber tatsächlich in Führung: Marcel Witting driftete durch die halbe Angriffszone und passte dann im Rückraum quer, Mario Ebner schlenzte vom hinteren Ende des linken Anspielkreises aus und Benjamin Corbeil tippte am kurzen Pfosten den eigentlich am Tor vorbeifliegenden Puck in die Maschen (40.).
Im dritten Drittel ging Raphael Herburger über die rechte Seite tief und passte mit der Rückhand zwischen die Hashmarks zurück, Finn van Ee setzte seinen Abschluss neben das Tor (41.). Die Gastgeber benötigten dann in ihrem ersten Powerplay des Abends nur 33 Sekunden, um ihren sechsten Treffer zu erzielen: Von weit draußen auf der linken Flanke brachte Owre einen starken Querpass an, den Wilkins am langen Pfosten neuerlich nur noch in das halbleere Tor abtropfen lassen musste (42.). Keine zwei Minuten später legte der HCI-Topscorer dann selbst nach: Ein Bär-Steilpass rutschte in der neutralen Zone unter Hundertpfunds Schlittschuh durch und ermöglichte so ein partielles Breakaway, Owre wurde noch abgefangen, versuchte nach Körperdrehung ein Zuspiel, das nun aber den Skate des KAC-Kapitäns traf und von dort aus über die Linie rutschte (44.). Die Rotjacken verkürzten 66 Sekunden später: David Waschnig gewann das Faceoff in der Offensivzone, Fabian Hocheggers Schuss wurde geblockt, die Scheibe sprang an die blaue Linie zurück, von wo aus Josh Teves per sattem Schlagschuss traf (45.). Damit wurde eine Druckphase der Klagenfurter eingeläutet: Maximilian Preiml zog aus dem rechten Rückraum ab, traf aber zum zweiten Mal an diesem Abend nur die Querlatte (46.). Das erste und einzige KAC-Powerplay der Partie funktionierte nicht schlecht, die Abschlüsse kamen jedoch zu selten bis zum Tor durch. Als wieder „Fünf-gegen-Fünf“ gespielt wurde, komplettierte Neuzugang Teves seinen Hattrick: Am Ende eines langen Angriffszonen-Shits der Hundertpfund-Linie schlenzte der Kanadier aus der Distanz, vom Oberkörper Kudlas aus sprang der Puck zum 6:7 aus Klagenfurter Sicht in die Maschen (50.). Zwei unspektakuläre, aber wichtige Saves von Jakob Brandner hielten die HCI-Führung fest, er blockte einen Herburger-Onetimer in der kurzen Kreuzecke (52.) und fuhr bei einem Drehschuss von From den Beinschoner aus (56.). Die Rotjacken riskierten in der Schlussphase alles, stürmten zwei Mal mit sechs Skatern, blieben dabei aber wie den gesamten Abend hindurch am Rande des Komödiantischen glücklos: Max Coattas Schuss auf das verwaiste Gehäuse traf Obersteiner und kullerte über die Linie (59.), sieben Sekunden vor dem Ende sendete auch Benjamin Corbeil ins leere Tor ein (60.). Zum erst zweiten Mal in 1.503 Spielen seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 beendete der EC-KAC ein Ligaspiel mit neun Gegentreffern.
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Wir waren heute nicht gut genug. Punkt. Sechs erzielte Treffer sollten ausreichen, um zu gewinnen, wir kassierten aber neun Gegentore. Das hinterlässt mich etwas sprachlos und man muss da auch nicht viel analysieren, das war einfach nicht genügend. Man muss im Eishockey Respekt vor jedem Spiel haben, ich erwarte mir, dass wir das am Freitag zu Hause wieder unter Beweis stellen.“


Datenschutzeinstellungen 
