Mit einem ungefährdeten 5:0-Erfolg beim Ferencvárosi TC festigte der EC-KAC am Sonntagabend seine Tabellenführung. Sebastian Dahm und Nick Petersen erreichten in dieser Begegnung jeweils herausragende Meilensteine.

Ein frühes Powerplay für Ferencváros brachte keinen Torschuss der Gastgeber, aber den Führungstreffer für den EC-KAC: Finn van Ee stocherte im eigenen Drittel Brady Shaw den Puck weg und startete ins „Zwei-auf-Eins“ mit Matt Fraser, der Eigenbaustürmer schloss aus dem linken Anspielkreis selbst ab und traf durch die Beine von Goalie Kristóf Nagy (2.). Gegen Ferenc Laskawy vom rechten Flügel aus (4.) und bei einem Net Drive von Jussi Tammela (5.) war Sebastian Dahm jeweils mit dem Beinschoner zur Stelle, auf der Gegenseite blieb David Waschnig bei einem abgeprallten Teves-Schuss am Torhüter hängen (6.). Ihr erstes Überzahlspiel des Abends verwandelten die Rotjacken in der 120. und letzten Sekunde in den Treffer zum 2:0: Thimo Nickl hatte vom rechten Flügel aus eigentlich den scharfen Querpass im Sinn, dieser sprang vom Schlittschuh von Zétény Hadobás aus aber in die Maschen (9.). Bei einem „Drei-gegen-Eins“-Konter der Ungarn schloss Laskawy vom linken Flügel aus eher eigensinnig und voreilig ab, die Scheibe flog an der langen Ecke vorbei (12.). Mathias From zog auf der linken Seite diagonal zum Gehäuse und versuchte, den Torhüter zu tunneln, diesmal schloss Nagy seine Beine jedoch rechtzeitig (15.). Im zweiten KAC-Powerplay vergab Gergely Tóth aus halblinker Position die Möglichkeit auf ein Shorthanded Goal (15.), vorne verlängerte Matt Fraser einen Kempe-Querpass vom Torraum aus mit der Schlägerschaufel an der langen Ecke vorbei (16.). Klagenfurts dritter Treffer wurde lange auf eine mögliche vorangegangene Abseitsposition untersucht, zählte letztlich aber: Mathias From war vom linken Rückraum bis an das hintere Ende des rechten Faceoff-Kreises geglitten und hatte aus dem Handgelenk eingesendet (19.). Auch die letzte Chance im ersten Durchgang gehörte dem EC-KAC: Im Konter aus der rechten Rundung von Petersen bedient, setzte Josh Teves seine Direktabnahme allerdings zu mittig (19.).

Auch den zweiten Durchgang eröffneten Möglichkeiten für den Tabellenführer: Maximilian Preiml schoss von der blauen Linie aus und der am Torraum gänzlich freie David Waschnig fälschte mit dem Stock nur um Zentimeter an der kurzen Stange vorbei ab (22.). Dann bediente Matt Fraser von hinter der verlängerten Torlinie aus Finn van Ee, der zwischen den Hashmarks direkt übernahm, aber an Kristóf Nagy scheiterte (23.). Im zweiten Ferencváros-Powerplay der Partie parierte Dahm eine Tammela-Deflection (25.) wie auch einen Green-Schuss von rechts (26.), als dann die Klagenfurter mit einem Mann mehr agierten, wurde es historisch: Mario Kempe zog vom rechten Anspielpunkt aus direkt ab, Nick Petersen touchierte die Scheibe leicht und stocherte sie dann unter dem Körper des Goalies hauchdünn (und erst durch Videostudium bestätigt) über die Linie (28.). Damit schraubte er sein Trefferkonto in Ligaspielen für den EC-KAC auf 141 nach oben und stellte einen neuen Rekord auf, kein Importspieler in der gesamten Vereinsgeschichte traf häufiger. Auch danach hatte Rot-Weiß gegen stark ersatzgeschwächte Gastgeber mehr vom Spiel: Einen Waschnig-Onetimer aus halblinker Position konnte Nagy mit dem Blocker parieren (31.). Als Dávid Molnár den Puck hinter dem Klagenfurter Kasten abfing und vor den Crease weiterleitete, übernahm dort Gergely Mattyasovszky direkt, Sebastian Dahm machte sich breit und wehrte ab (33.). Auch als wenig später Brady Shaw aus kürzester Distanz einen Rebound in Baseball-Manier auf das Tor schleuderte, war der KAC-Goalie zur Stelle (35.). Nach einer Torumrundung passte Fabian Hochegger durch den Torraum, van Ee verpasste am langen Pfosten knapp, ein Fraser-Onetimer aus dem linken Anspielkreis im Powerplay detonierte am Pad des Schlussmanns (jeweils 37.).

Den dritten Abschnitt eröffnete das vierte Überzahlspiel für die Ungarn, in dem Gordie Green um Sekundenbruchteile zu spät kam, als Dahm einen Fernschuss fallenließ (41.). Die Rotjacken konterten „Zwei-auf-Eins“, den Flip-Pass Kempes mit der Rückhand bekam From an der langen Stange aber nicht richtig unter Kontrolle (42.). Im nächsten Ferencváros-Powerplay befreiten sich die Klagenfurter fünf Mal, die einzige gefährliche Szene, einen abgefälschten Shaw-Schuss aus dem Rückraum, klärte Sebastian Dahm (44.). Im Schlussdrittel nahmen die Rotjacken den Fuß ein wenig vom Gaspedal, weil die Ungarn zunehmend ermüdeten, kamen sie mehrfach in Lagen, in denen sie sich nur noch durch Fouls zu helfen wussten: Im fünften KAC-Powerplay scheiterte Simeon Schwinger von den rechten Hashmarks aus noch knapp (50.), im sechsten gelang dem Rekordmeister dann aber sein dritter Überzahltreffer der Partie. Clemens Unterweger brachte von der halblinken Seite der blauen Linie aus einen Schlagschuss an, Finn van Ee fälschte vor dem Torraum mit der Schlägerschaufel zum 5:0 ab und verbuchte damit den ersten Doppelpack seiner Profikarriere (54.). Von der Grundlinie aus angespielt, hatte David Maier im rechten Faceoff-Kreis viel Zeit und Platz, sein Vorhand-Schuss wurde aber zur Beute des gegnerischen Goalies (56.). Weil ein Tammela-Schlenzer von der linken Seite aus vor dem Kasten noch an diesem vorbei abgefälscht wurde (59.), gab es zur Schlusssirene einen weiteren Rekord zu vermelden: Sebastian Dahm verbuchte in Budapest das 51. Shutout seiner Laufbahn in der win2day ICE Hockey League und hat damit nun öfter zu null gespielt als jeder andere Torhüter in der Ligahistorie.

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Vom ersten Shift an hat man gesehen, dass unsere Mannschaft konsequent versucht hat, Scheiben hinter deren Abwehr zu bringen, das war sehr geradlinig und auch effizient. Budapest hatte heute eigentlich fast nur dann konkrete Chancen, wenn sie im Powerplay agierten. Unsere Verteidiger haben einen sehr guten Job gemacht und immer die richtigen Abstände gefunden, unsere Stürmer haben bei Scheibengewinnen nicht herumgetändelt, sondern machten das Spiel schnell. Ich fand, dass wir ein gutes Tempo aufs Eis gebracht haben, außerdem hat das Überzahlspiel für Tore gesorgt. Insgesamt war eine gute mannschaftliche Leistung, hinsichtlich der 60-Minuten-Konstanz sicherlich eine unserer besseren in der heurigen Saison. Besonders positiv waren natürlich die beiden Rekorde, die Nick Petersen und Sebastian Dahm heute aufgestellt haben, ich könnte nicht glücklicher für die beiden Jungs und ihre großartigen Meilensteine sein. Jetzt warten ein paar hochverdient freie Tage, Zeit mit den Familien, und dann freuen wir uns darauf, zurück aufs Eis zu kommen und uns auf das Derby vorzubereiten.“

ICE Hockey League, 31. Runde
21. Dezember 2025 / 17:00 Uhr
Tüskecsarnok, Budapest, HUN, 1.601 Zuschauer
ICE
Ferencvárosi TC
0
:
5
(0:3, 0:1, 0:1)
EC-KAC
Schiedsrichter
Piragić (CRO), Režek (SLO)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Jensen Aabo-Preiml, Unterweger-Maier, Teves-Nickl Schwinger-Herburger-Petersen, Waschnig-Kempe-From, Fraser-van Ee-Hochegger, Sablattnig-Lam
Fehlende Spieler
Murray, Hundertpfund, Gomboc (alle verletzt), Muršak, Dobrovolny, Obersteiner (alle krank)
Torfolge
0:1 Finn van Ee (01:20/SH1) 0:2 Thimo Nickl (08:38/Simeon Schwinger, Clemens Unterweger/PP1) 0:3 Mathias From (18:18/Jesper Jensen Aabo, Mario Kempe) 0:4 Nick Petersen (27:17/Mario Kempe, Jesper Jensen Aabo/PP1) 0:5 Finn van Ee (53:14/Clemens Unterweger, Thimo Nickl/PP1)