Der Klub:
Der 1992 gegründete Dornbirner EC (heute: Dornbirn Bulldogs) ist der an Jahren in der höchsten Spielklasse des Landes erfahrungsärmste der acht österreichischen ICE-Klubs, die Vorarlberger stehen am Beginn ihrer zehnten Erstligasaison. Große Erfolge waren dem am westlichsten beheimateten Klub im Bewerb bislang noch nicht beschieden, bei sämtlichen vier Playoff-Qualifikationen war in Runde eins (jeweils mit 2:4) Endstation. In der vergangenen Spielzeit schloss Dornbirn die Regular Season auf dem sechsten Tabellenplatz ab, noch nie lag der Klub am Ende des Grunddurchgangs besser platziert. Im Viertelfinale erwies sich jedoch der EC Salzburg (wie schon 2014 und 2018) als zu hohe Hürde.
Schon traditionell bauen die Bulldogs auf einen stark von Importspielern geprägten Kader, von den insgesamt 145 Feldspielern, die der DEC seit seinem EBEL-Einstieg im Jahr 2012 in Ligapartien einsetzte, waren 64,1 Prozent (oder 93 Cracks) Legionäre. Auch herrscht bei Dornbirn eine vergleichsweise hohe Personalfluktuation, nur sechs Spieler standen in mehr als der Hälfte der bislang 503 seit dem Liga-Entry vor neun Jahren ausgetragenen Partien im Lineup. Nach dem Karriereende von Langzeit-Import Olivier Magnan im Sommer ist Stürmer Stefan Häußle der letzte Verbliebene, der den gesamten EBEL- bzw. ICE-Weg mit dem DEC ging.
Aktuelles:
Die Dornbirn Bulldogs eröffneten die Saison mit drei Auswärtsspielen, das Duell mit dem EC-KAC am Sonntag ist das erste auf eigenem Eis ausgetragene Ligaspiel 2021/22 für den DEC. Bislang sind die Vorarlberger recht gut unterwegs: Auf einen 3:2-Overtime-Erfolg in Graz zum Auftakt folgte zwar ein 2:5-Verlust in Bratislava, am Freitag ließ man aber mit einem 6:5-Sieg beim EC Salzburg aufhorchen. Bemerkenswert war, dass der DEC für sein halbes Dutzend Treffer in der Mozartstadt lediglich 16 Torschüsse benötigte, in dieser Begegnung also enorm effizient agierte. Gleich elf Feldspieler konnten beim Auswärtssieg gegen die Bullen Scorerpunkte auf ihr Konto bringen, Verteidiger David Vandane verbuchte ein herausragendes +5-Rating.
Spieler im Fokus:
Als einer von nur drei Klubs in der Liga ging der DEC mit einem rein aus Einheimischen bestehenden Goalie-Tandem in die Saison: Neben dem Zuzug von Lukas Herzog (EC Salzburg) holten die Bulldogs David Madlener ins Ländle zurück, der zwischen 2016 und 2021 in insgesamt 125 Bewerbsspielen den Kasten des EC-KAC gehütet hatte. Von den langjährigen Stammkräften blieben im Sommer nur die Angreifer Kevin Macierzynski und Stefan Häußle beim Verein, die heuer elf Legionärsplätze wurden mit lediglich einem Rückkehrer aus der vergangenen Saison, dem Letten Ņikita Jevpalovs, und gleich zehn Neuverpflichtungen besetzt. Einen famosen Start ins neue Spieljahr legte aus dieser Gruppe der Russe Pavel Padakin hin, der bei seinen ersten drei Einsätzen insgesamt gleich vier Treffer erzielte. Der eigentliche Star des DEC steht an der Bande: Head Coach Kai Suikkanen, Meistertrainer des HCB Südtirol im Jahr 2018, geht in seine zweite komplette Spielzeit in Vorarlberg. Der Finne ist nach Langzeitcoach Dave MacQueen (394 Spiele an der Bande) und dem rasch gescheiterten Jussi Tupamäki (12 Partien) der erst dritte Head Coach in Dornbirns Erstligahistorie.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Mit den Rotjacken duellierten sich die Dornbirn Bulldogs Zeit ihrer Ligazugehörigkeit bislang 40 Mal, 25 dieser Begegnungen gingen an die Kärntner, die auch hinsichtlich des Torverhältnisses (134:97) die Nase deutlich vorne haben. Das Messestadion erwies sich für den EC-KAC in der Vergangenheit als recht guter Boden, in 70 Prozent der dort ausgetragenen Partien reiste der Rekordmeister mit zumindest einem Punkt im Gepäck zurück in die Heimat. In keiner anderen unter den aktuellen auswärtigen ICE-Spielstätten gelangen den Klagenfurtern seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 mehr Treffer pro Auftritt (3,50). In der jüngeren Vergangenheit war auch die rot-weiße Siegesquote in Konfrontationen mit dem DEC eine recht hohe: Seit Beginn der vorletzten Meistersaison (2018/19) hatten die Rotjacken in zehn von zwölf direkten Begegnungen das bessere Ende für sich.