Nach saisonübergreifend acht Siegen in Bewerbsspielen hintereinander musste der EC-KAC am Freitagabend erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen. Diese fiel sehr deutlich aus, die Rotjacken unterlagen in Znojmo mit 0:6.

Der EC-KAC verschlief in Znojmo das Startdrittel komplett und kam erst zwei Minuten vor der ersten Pause zur ersten Torchance – da führten die Tschechen bereits mit 2:0. Ein kurzes Aufbäumen der Klagenfurter mit aussichtsreichen Gelegenheiten früh im zweiten Durchgang wurde vom dritten Treffer der Adler jäh gebremst, letzten Endes kamen die Rotjacken mit 0:6 unter die Räder. Znojmo erzielte drei seiner sechs Treffer bei numerischem Vorteil, der Titelverteidiger traf zwei Mal nur Metall. Eine höhere Niederlage hatte der EC-KAC in einem Ligaspiel zuletzt vor 335 Partien zu verdauen (0:7 beim EC Salzburg am 5. Januar 2016).

Drittel 1

Die Gastgeber starteten druckvoll in die Partie und hatten aus einem Konter heraus gleich die erste gute Gelegenheit: Hunter Fejes zog von der rechten Halfwall nach innen und nutzte seinen Gegenspieler als Screen, Sebastian Dahm war jedoch mit der Fanghand zur Stelle (2.). Sein erstes Powerplay nutzte Znojmo dann gleich zum Führungstreffer: Ryan Culkin spielte von der rechten Seite aus quer durch die KAC-Box, Tomáš Svoboda pfefferte den Puck per Direktabnahme vom linken Faceoff-Punkt aus unter die Querlatte (5.). Auch bei „Fünf-gegen-Fünf“ dominierten die Tschechen: Nach einem abgerissenen Tejnor-Schuss stand Sebastian Gorčík frei am langen Pfosten, setzte die Scheibe aber bei ungünstigem Winkel am halbleeren Gehäuse vorbei (6.). Nachdem Dahm einen Luciani-Schuss aus dem hohen Slot pariert hatte (8.), schrieben die Adler wieder an: Drei Rotjacken brachten auf der rechten Abwehrseite den Puck nicht von Svobodas Schläger, sein Schuss sprang vom Beinschoner des KAC-Goalies genau zu Filip Ahl, der aus kurzer Entfernung nur noch einkehren musste (12.).

Im Glück waren die Klagenfurter, als der aufgerückte Verteidiger Jan Bartko per Querpass bedient wurde und völlig frei vor dem Kasten auftauchte, seinen Abschluss jedoch an der kurzen Ecke vorbei pfefferte (13.). Erst in den finalen beiden Minuten des Startdrittels kam auch der EC-KAC zu guten Gelegenheiten: Manuel Ganahl ging aus der rechten Rundung kommend der verlängerten Torlinie entlang zum Gehäuse, legte zu Nick Petersen zwischen die Hashmarks zurück, der sofort abzog, jedoch nur die Querlatte traf (18.). Ganz ähnlich gestaltete sich der nächste Rotjacken-Angriff, doch auch der im Slot frei zum Abschluss gekommene Daniel Obersteiner traf das Tor nicht (19.).

Drittel 2

Nach dem schwachen Startdrittel kamen die Klagenfurter mit viel Wut im Bauch aus der ersten Pause und sogleich zu guten Gelegenheiten: Einen „Zwei-gegen-Eins“-Konter schloss Dennis Sticha von halblinks selbst ab, Dominik Groh packte mit dem Catcher zu (21.). Dann kam Lukas Haudum zu zwei glänzenden Solo-Gelegenheiten: Im ersten Versuch blieb er nach abgefangenem Aufbaupass über rechts kommend mit der Vorhand am Beinschoner des Goalies hängen (22.), noch im gleichen Shift schoss der Groh von den linken Hashmarks aus in die Fanghand (23.). Den nächsten Treffer erzielten stattdessen erneut die Hausherren: Einen Steilpass aus der eigenen Zone fing Tomáš Svoboda innerhalb der blauen Linie ab, er machte noch zwei Schritte und jagte das Spielgerät per sattem Schlagschuss in die Maschen (24.).

Zum vierten Torerfolg kamen die Adler dann in ihrem dritten Powerplay der Partie: Unmittelbar nach Zoneneintritt ganz Linksaußen hatte Josh Brittain das Auge für den bereits zum langen Pfosten aufgerückten Anthony Luciani, der das Diagonalzuspiel nur noch ins Tor abtropfen lassen musste (27.). Die nächste dicke Gelegenheit fand Vojtěch Němec vor, der im Slot ideal per Steilpass freigespielt wurde, den Puck jedoch freistehend über die Querlatte jagte (31.). Wenig später steckte Thomas Koch vertikal auf Lukas Haudum durch, der zu seiner dritten Solochance im Mittelabschnitt kam, doch auch bei dieser nicht vom Glück verfolgt war und nur den Pfosten traf (35.). Noch einmal wurde der EC-KAC gefährlich: Johannes Bischofberger zog bei numerischer Unterlegenheit über die rechte Seite flach vors Tor, blieb mit seinem Versuch aber an Grohs Schoner hängen (37.).

Drittel 3

Das in das Schlussdrittel mitgenommene Powerplay der Klagenfurter, ihr einziges in dieser Begegnung, brachte nichts ein, dann verzog Znojmos Ryan Culkin aus aussichtsreicher Position knapp (43.). Beim Abschluss eines „Zwei-gegen-Eins“-Konters wurde Rok Tičars Schläger noch geblockt (44.), Dennis Sticha verpasste am Torraum ein Bischofberger-Zuspiel, nachdem dieser erneut einen Pass abgefangen hatte (46.). Treffer gelangen unverändert nur den Tschechen, nun durfte auch die vierte Formation jubeln: Michal Kvasnica schoss von Linksaußen, via Dahms Beinschoner sprang der Puck ins Zentrum, von wo aus ihn Vladimír Oščádal sogleich in die Maschen beförderte (46.). Ein 40-Meter-Solo von Fejes konnte Klagenfurts Schlussmann mit dem Blocker stoppen (48.), als der US-Amerikaner wenig später erneut vor Sebastian Dahm auftauchte, hob er den Puck mit der Rückhand über dessen Schoner, traf dabei jedoch lediglich die Außenstange (50.).

Daniel Obersteiner vergab von den linken Hashmarks aus (51.), Znojmo kam zu seinem nächsten Überzahlspiel und damit auch zu seinem sechsten Treffer: Ein Schlenzer von Adam Sedlák von der blauen Linie aus schlug – von einem KAC-verteidiger noch abgefälscht – hoch im Tor ein (53.). Im nächsten Unterzahlspiel hielt Johannes Bischofberger den Puck für gut 20 Sekunden, um am Ende gar noch zum Abschluss zu kommen, Dominik Groh machte mit dem Pad aber alles dicht (54.). Weitere nennenswerte Aktionen waren in den finalen Minuten nicht zu verzeichnen, der HC Orli Znojmo fügte dem EC-KAC seine erste und in dieser Höhe auch empfindliche Saisonniederlage zu. (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Die Tschechen waren heute sehr spritzig und eisläuferisch enorm stark. Für uns war Znojmo in der Vergangenheit oft ein Platz, an dem wir Probleme hatten, so auch dieses Mal. Wir kamen nie in dynamische Situationen, haben dem Gegner außerdem mehrfach die Scheiben förmlich serviert, das wurde bestraft. Znojmo hat sehr gut gespielt, wir fanden nie in einen Rhythmus – und daher stand am Ende auch dieses Resultat da. Wir wissen, dass wir so nicht auftreten können, da sollte und wird sich unsere Einstellung schnell ändern. Vor der Partie haben wir viel gesprochen, am Eis dann wenig davon umgesetzt, das passiert manchmal. Wir haken diese Partie ab und schauen nach vorne.“

bet-at-home ICE Hockey League, 3. Spieltag
24.09.2021 / 18.30 Uhr
HC Orli Znojmo – EC-KAC 6:0 (2:0,2:0,2:0)
Nevoga Aréna Znojmo, 2.354 Zuschauer
Schiedsrichter: Bulovec (SLO), Piragić (CRO)

Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Holzer) | Unterweger-Bruggisser, Strong-Schumnig, Steffler-Vallant, Tialler | Fraser-Koch-Haudum, Ganahl-Tičar-Petersen, Bischofberger-Hundertpfund-Sticha, M.Geier-Obersteiner-S.Geier, S.Witting

Es fehlte:
Postma (angeschlagen)

Torfolge:
1:0 Tomáš Svoboda (04:04/Ryan Culkin, Filip Ahl/PP1)
2:0 Filip Ahl (11:10/Tomáš Svoboda, Jordon Southorn)
3:0 Tomáš Svoboda (23:52)
4:0 Anthony Luciani (26:58/Josh Brittain, Hunter Fejes/PP1)
5:0 Vladimír Oščádal (45:28/Michal Kvasnica, Jakub Köver)
6:0 Adam Sedlák (52:28/Ryan Culkin, Filip Ahl/PP1)