Der EC-KAC musste sich am Sonntagabend im Auswärtsspiel bei den Dornbirn Bulldogs nach einer nur beschränkt begeisternden Vorstellung mit 1:2 nach Penaltyschießen geschlagen geben.

Die Rotjacken ließen im ersten Spielabschnitt vor allem ihre Disziplin vermissen und kassierten in den ersten 20 Minuten der Partie gleich fünf Zwei-Minuten-Strafen. Spielerisch konnten sich die Klagenfurter im zweiten Durchgang steigern, Nick Petersen sorgte für den Ausgleich. Gut 40 torlose Spielminuten später setzten sich die Hausherren im Penaltyschießen durch, weil Colton Beck gleich zwei Versuche verwerten konnte. Der EC-KAC schaffte es über sehr weite Strecken der Partie nicht, das spielerische Niveau aus den ersten drei Saisonwochen zu erreichen und musste sich daher mit nur einem Zähler begnügen.

Drittel 1

Ein frühes Überzahlspiel der Rotjacken – Samuel Witting war vor dem gegnerischen Tor gelegt worden – brachte kaum gefährliche Szenen, danach hatten die Klagenfurter eine sehr heikle Phase zu überstehen: Weil innerhalb von 50 Sekunden sowohl Daniel Obersteiner als auch Kele Steffler wegen Hohem Stock für jeweils vier Minuten in die Strafbank wanderten, bot sich den Hausherren eine mehr als dreiminütige Phase mit „Fünf-gegen-Drei“-Überzahl. Der EC-KAC verteidigte sich in dieser Phase stark, Dornbirn konnte die Scheibe zwar gut zirkulieren lassen, kam aber kaum in aussichtsreiche Abschlusspositionen. Bei der besten Gelegenheit machte Sebastian Dahm bei einem Padakin-Onetimer vom linken Anspielpunkt aus die kurze Ecke zu (9.). Die einzige gefährliche Szene der Gäste im Startdrittel bildete ein Schlagschuss von Clemens Unterweger, Rok Tičar versperrte Goalie David Madlener zwar die Sicht, der Puck schlug aber auf dessen Hose ein (13.).

Ein erneutes Unterzahlspiel überstand Rot-Weiß ohne grobe Probleme, danach waren die Vorarlberger aber auch bei Even Strength das aktivere Team. Als Stefan Häußle einen Schlenzer von Nick Ross abfälschte, rutschte der Puck noch knapp am Kasten vorbei (17.), bei angezeigter Strafe gegen Klagenfurt schlugen die Bulldogs dann aber zu: Kevin Macierzynski schloss aus dem Zentrum ab, Dahm parierte mit den Beinschonern, die in den halblinken Slot zurückspringende Scheibe konnte kein KAC-Spieler klären, sodass sie Ņikita Jevpalovs mit der Rückhand hoch in die lange Ecke heben konnte (19.). Um ein Haar hätte Dornbirn seinen Vorsprung vor der Pause sogar noch verdoppelt, Sebastian Dahm machte aber gegen Colton Beck alles zu, als dieser von hinter dem Gehäuse aus unbedrängt an den Crease gleiten konnte (20.).

Drittel 2

Zum zweiten Abschnitt vermochten sich die Rotjacken deutlich zu steigern, vor allem, weil sie sich von der Strafbank fernhielten und somit besser in ihren Spielrhythmus fanden. Zunächst stoppte Sebastian Dahm einen Beck-Abschluss von der rechten Seite (21.), dann setzte sich der EC-KAC über immer längere Phasen hinweg in der Angriffszone fest. Ein Postma-Schuss wurde noch geblockt (24.), schließlich gelang Rot-Weiß aber der Ausgleich: Nick Petersen hatte nach einem Querpass von Manuel Ganahl an den linken Hashmarks viel Zeit, sich die Scheibe herzurichten und sie dann hoch in die lange Ecke zu setzen (25.).

Mitten in eine weitere Offensivaktion der Klagenfurter hinein kam der DEC zu einem Sololauf, Dahm verneinte Macierzynski aber mit dem Blocker (27.). Als Lukas Haudum auf der linken Seite für Matt Fraser liegenließ, feuerte dieser neben das Gehäuse (31.), auf der Gegenseite profitierte Philipp Pöschmann von einem KAC-Puckverlust, fand von halblinks aber seinen Meister im Schlussmann der Kärntner (33.). Die letzte Möglichkeit im zweiten Spieldrittel war eine Ganahl-Direktabnahme vom linken Faceoff-Punkt aus, diese segelte allerdings über die Querlatte (38.).

Drittel 3

Eine in den dritten Abschnitt mitgenommene numerische Überlegenheit für den EC-KAC brachte wenig ein, danach war Klagenfurt im Glück, als Jevpalovs in halblinker Position und mit dem halbleeren Gehäuse vor sich bei der Direktabnahme über den Querpass wischte (43.). Eine Deflection von Stefan Geier segelte knapp am Pfosten vorbei (43.), bei einem „Zwei-gegen-Eins“-Angriff vertändelte Petersen den Puck, als er noch im gleichen Angriff Manuel Ganahl an den linken Hashmarks bediente, pfefferte dieser seinen aufgeknieten Onetimer am Kasten vorbei (jeweils 45.). Gegen Pavlo Padakin, der halbrechts freie Schussbahn hatte, zeichnete sich Dahm aus (48.), auch in Dornbirns nächsten Powerplay war der Goalie bei einem Vandane-Kracher zur Stelle (53.).

Nun erhöhten die Rotjacken die Schlagzahl: Nick Petersen legte von hinter der verlängerten Torlinie aus zurück an den Crase, Manuel Ganahl klopfte auf den Puck, David Madlener vermochte diesen jedoch gerade noch unter seinen Beinschonern einzuklemmen (53.). Bei einem „Drei-gegen-Eins“-Vorstoß wagte kein KAC-Stürmer den Abschluss, sodass Rok Tičar aus ungünstigem Winkel an Madlener scheiterte (54.), Phillip Bruggisser jagte einen Schlagschuss aus dem hohen Slot neben das Gehäuse (56.). Je eine Chance auf beiden Seiten gab es in der Schlussminute zu verzeichnen: Tičar wischte über ein spätes Petersen-Zuspiel, Dahm riss bei einem Ross-Schuss im letzten Moment den Blocker nach oben.

Verlängerung & Penaltyschießen

In der fällig gewordenen Verlängerung hatten die Gastgeber die besseren Gelegenheiten: In der Grätsche stoppte Sebastian Dahm Jesse Saarinen, der sich durchs Zentrum getankt hatte (61.), auch als Kevin Hancock halblinks frei zum Abschluss kam, war der Däne da (62.). Es folgte das Penaltyschießen: Ganahl verlor die Scheibenkontrolle, Petersen traf nur die Stange, den Treffer von Beck konnte Tičar ausgleichen. Im vierten Durchgang kam es zur Entscheidung: Colton Beck bezwang Dahm erneut mit der Vorhand, Nick Petersen setzte seinen Versuch nur auf Madleners Beinschoner. (HB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Nach der hohen Niederlage in Znojmo war es eine Herausforderung, wieder in unseren Rhythmus zu finden. Wir haben ein paar Aspekte in unserem Setup verändert und sind in Ansätzen auch wieder zu unserem Spiel zurückgekehrt. Dornbirn war für uns selten ein leichter Gegner, die Bulldogs verstehen es gut, Nutzen daraus zu ziehen, wenn wir zu leichtfertig mit der Scheibe umgehen. Das hat dem Gegner auch heute einige Breakaways ermöglicht. Unser Auftritt war insgesamt in Ordnung, wir nehmen einen Punkt mit, es hätte für uns heute aber auch mehr drinnen sein können.“

bet-at-home ICE Hockey League, 4. Spieltag
26.09.2021 / 17.30 Uhr
Dornbirn Bulldogs – EC-KAC 2:1 n.P. (1:0,0:1,0:0)
Messestadion Dornbirn, 2.348 Zuschauer
Schiedsrichter: Huber (AUT), K. Nikolić (AUT)

Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Holzer) | Unterweger-Bruggisser, Strong-Schumnig, Steffler-Vallant, Postma | Fraser-Koch-Haudum, Ganahl-Tičar-Petersen, Bischofberger-Hundertpfund-S.Witting, M.Geier-Obersteiner-S.Geier, Sticha

Es fehlte:
Keiner

Torfolge:
1:0 Ņikita Jevpalovs (18:33/Kevin Macierzynski, Stefan Häußle)
1:1 Nick Petersen (24:29/Manuel Ganahl, Paul Postma)
2:1 Colton Beck (65:00/PS)