Eine couragierte Vorstellung des mit sehr jungem Lineup angetretenen EC-KAC wurde nicht mit einem Punkt belohnt: Zum Abschluss der CHL-Gruppenphase unterlag man Donetsk knapp mit 1:2.

Der EC-KAC, der bereits zuvor als Sieger der Gruppe G der Champions Hockey League feststand, gab im finalen Vorrundenspiel am Mittwochabend zu Hause gegen den HC Donbass Donetsk gleich 13 Stammkräfte vor, die Klagenfurter stellten ein Lineup mit einem Durchschnittsalter von nur 22,68 Jahren, in dem zudem vier Kampfmannschaftsdebütanten standen. Zwei frühe Unterzahlspiele überstand der EC-KAC gut, Vitali Lyalka sorgte dennoch für die Führung der Ukrainer (8.). Rot-Weiß fand danach stetig besser ins Spiel, agierte vor allem in der eigenen Zone recht kompakt und wurde für sein couragiertes Auftreten in Minute 28 mit dem Ausgleichstreffer belohnt (Rok Kapel). Den Sieg trug am Ende dennoch der ukrainische Meister davon, der in der 55. Minute im Powerplay durch Oļegs Šišļaņņikovs traf.

In der Auslosung für das CHL-Achtelfinale am Freitag können dem EC-KAC folgende sieben Klubs zugelost werden: Växjö Lakers (SWE), ZSC Lions Zürich (SUI), Adler Mannheim (GER), Red Bull München (GER), Skellefteå AIK (SWE), Leksands IF (SWE), HC Bolzano (ITA).

Drittel 1

Die erste gute Möglichkeit der Partie fanden in der zweiten Minute die Gäste vor: Nach einem geblockten Obersteiner-Schuss machte sich Vitalii Lyalka über die rechte Seite auf den Weg zum Tor, verzog dann aber an der kurzen Ecke. Kurz darauf gewannen die Rotjacken ein Offensivanspiel zurück an die blaue Linie zu Phillip Bruggisser, der sofort abschloss, sein vom Schläger des Torhüters abgefälschter Schuss streifte noch Metall (2.). Nach etwas mehr als drei Minuten musste Donbass seinen Torhüter wechseln: Der Schläger von Marcel Witting hatte Andrei Makarov unglücklich unter der Maske im Gesicht getroffen, der Goalie musste genäht und durch Jānis Voris ersetzt werden. Der KAC-Stürmer bekam hierfür gleich vier Strafminuten aufgebrummt, seine Mannschaftskollegen brachten allerdings ein blitzsauberes Penalty Killing mit gleich zehn Zonenbefreiungen aufs Eis. Die beste Gelegenheit dieser Phase war ein Onetimer von Andrei Sigaryov von rechts, der an die Außenstange klatschte (7.).

Knapp nach Ablauf der doppelten Strafzeit gingen die Gäste aber in Führung: Lyalka drehte sich am linken Flügel vom Tor weg, schoss dann aus der Drehung und traf via Unterkante der Latte (8.). Die Rotjacken überstanden ein weiteres Unterzahlspiel gekonnt, dann stand erstmals an diesem Abend Jakob Holzer im Rampenlicht: Bei einem „Zwei-gegen-Eins“ auf der linken Seite zog Pavel Medvedev nach innen, der KAC-Goalie schloss jedoch die Beine rechtzeitig, die Abwehr brachte den Rebound mit einiger Mühe aus der Gefahrenzone (13.). In ihrem ersten Powerplay des Abends kamen die Klagenfurter zu einer guten Möglichkeit über Samuel Witting, der quer an den linken Anspielpunkt zu Fabian Hochegger spielte, doch dessen Schuss landete genau im Catcher von Voris (16.). Gegen Oļegs Šišļaņņikovs von links parierte wieder Holzer, auf der Gegenseite wurde ein Schuss von Christoph Tialler aus aussichtsreicher Position auf halbrechts noch geblockt (jeweils 18.).

Drittel 2

Im Mittelabschnitt spielte Šišļaņņikovs die Scheibe ideal in den Lauf von Sigaryov, der den folgenden Direktschuss von rechts aber knapp über den Kasten setzte (24.). Nachdem ein Blueliner von Vitali Andreykiv auf dem Weg zum Tor gefährlich abgelenkt wurde und das Ziel nur hauchdünn verfehlt hatte, kamen die Rotjacken in der 28. Minute zum Ausgleichstreffer: Kele Steffler zog nach Würschl-Zuspiel von hinter dem Tor von der blauen Linie aus ab und Rok Kapel fälschte den Puck am Crease stehend mit seinen Skates in die Maschen ab (28.). Donetsk drückte sofort auf die neuerliche Führung, Jakob Holzer setzte aber zwei Großtaten: Gegen den frei vor ihm aufgetauchten Maxim Razumov (29.) parierte er ebenso stark wie gegen Lyalka, der sich dem Torraum entlangschob, den Puck auf die Vorhand legte und schlenzte (31.). In der 33. Spielminute wischte Alexander Firsov den Puck nach einem Gestocher am Pfosten stehend in Richtung Tor, verzog aber knapp an der langen Ecke, ehe er mit einem Schuss aus dem Zentrum an Holzer scheiterte.

Nachdem Marcel Witting einen Steffler-Schuss gefährlich abgelenkt hatte, kam Lukas Haudum vom rechten Flügel aus zum Abschluss, Voris parierte mit dem Blocker und Hochegger konnte den Rebound nicht in den Maschen unterbringen (34.). Wenig später gingen die Rotjacken beinahe in Führung: Clemens Unterweger brach beim Schlagschuss von der blauen Linie aus der Schläger, Niki Kraus lenkte die dennoch in Richtung Kasten segelnde Scheibe im Slot noch ab und diese landete am Pfosten (35.). Die letzte Gelegenheit im Mitteldrittel hatten die Gäste: Medvedev kam über rechts ins Zentrum, in Zusammenarbeit mit seinen Vorderleuten konnte Jakob Holzer den Puck aber blocken (38.).

Drittel 3

Gleich zu Beginn des Schlussdrittels setzte Medvedev Lyalka in Szene, dieser vermochte den Puck aber nicht richtig zu kontrollieren und legte mit der Rückhand durch die Beine an den langen Pfosten ab, fand dabei aber keinen Abnehmer (41.). Bei numerischer Überlegenheit hämmerte Nikita Zhuldikov das Spielgerät präzise an das Lattenkreuz, seinen zweiten Versuch wehrte Jakob Holzer mit dem Blocker hoch ins Fangnetz ab (43.), bevor der Tohüter einen Turkin-Direktschuss vom rechten Anspielpunkt aus mit den Pads parierte (44.). Nach einem Scheibengewinn in der neutralen Zone durch Daniel Obersteiner kam Fabian Hochegger von den linken Hashmarks aus zum Abschluss, verzog aber an der kurzen Ecke (45.). Einem scharfen Handgelenksschuss von Phillip Bruggisser folgte eine Härteeinlage von Gleb Krivoshapkin, der Finn van Ee unsanft in die Torumrandung beförderte und den Rotjacken damit ihr zweites Überzahlspiel bescherte: Hier kam man zur Chance durch Clemens Unterweger, der von der blauen Linie aus abzog – Daniel Obersteiner und Niki Kraus konnten den Rebound nicht im Kasten unterbringen. Kurz darauf versuchte es Lukas Haudum mit einem Abschluss von rechts, Voris ließ prallen, der Klagenfurter konnte seinen eigenen Nachschuss aber nicht verwerten (jeweils 46.).

Nachdem Thomas Vallant am partiellen Breakaway mit einem Wristshot an der Schulter des Donbass-Keepers gescheitert war, durften die Ukrainer erneut im Powerplay ran. Jakob Holzer brachte die Donetsk-Akteure zum Verzweifeln, als er sich Sigaryov vom rechten Anspielpunkt aus gleich zwei Mal in den Weg stellte und trotz eingeschränkter Sicht auch einen Schlagschuss von Pangelov-Yuldashev verschlang (53. bzw. 54.). Nachdem Sigaryov am Torraum stehend erneut am Schlussmann der Klagenfurter gescheitert war, gelang den Gästen zehn Sekunden vor Ablauf der Strafzeit doch noch ihr zweiter Treffer: Eine schön herausgespielte Kombination wurde nach Diagonalpass von Biryukov auf Šišļaņņikovs via Direktabnahme vom linken Faceoff-Kreis aus abgeschlossen (55.). Die Rotjacken hatten in der Schlussphase Gelegenheiten für den neuerlichen Ausgleich: Thomas Vallant scheiterte im Slot am Rebound nach Hochegger-Schuss (57.), ehe Phillip Bruggisser an der blauen Linie zwei Gegenspieler umkurvte und den Puck anschließend hauchdünn am Kasten vorbei hämmerte (58.). (NB)

Post Game-Kommentar von Head Coach Petri Matikainen:

„Eine gute Vorstellung von unserer jungen Mannschaft. Wir hatten im Training zwei Tage Zeit, ihnen das System, das wir spielen, zu erklären und beizubringen und die Jungs haben gut gelernt und das heute recht sauber umgesetzt. Der Kampfgeist war da, wir haben für den Gegner nicht allzu viel zugelassen und waren weitestgehend systemtreu. Natürlich haben wir es eine Spur defensiver angelegt als sonst, aber ich ging davon aus, dass wir eine gute Figur abgeben würden und das kam auch so. Zu schade, dass wir am Ende noch das Powerplay-Gegentor hinnehmen mussten, aber wir haben insgesamt eine saubere Partie abgeliefert. Es war eine gute Entscheidung, vielen erfahrenen Spieler heute eine Pause zu geben, ich denke, die Jungen konnten viel Erfahrung sammeln und haben uns nicht enttäuscht.“

Champions Hockey League, 6. Spieltag
13.10.2021 / 20.20 Uhr
EC-KAC – HC Donbass Donetsk 1:2 (0:1,1:0,0:1)
Stadthalle Klagenfurt, 1.209 Zuschauer
Schiedsrichter: Ofner (AUT), Sternat (AUT)

Aufstellung EC-KAC:
Holzer (Vorauer) | Unterweger-Tialler, Vallant-Bruggisser, Steffler-Würschl | M.Witting-Haudum-S.Witting, Kraus-Kapel-Theirich, Hammerle-Obersteiner-Hochegger, Fröwis-van Ee

Es fehlten:
Dahm, Postma, Strong, Schumnig, Petersen, Ganahl, Koch, S.Geier, M.Geier, Hundertpfund, Tičar, Bischofberger (alle geschont), Sticha (angeschlagen)

Torfolge:
0:1 Vitali Lyalka (07:16/Pavel Medvedev)
1:1 Rok Kapel (27:27/Kele Steffler, Niklas Würschl)
1:2 Oļegs Šišļaņņikovs (54:44/Andrei Biryukov, Nikita Zhuldikov/PP1)