An einem denkwürdigen Eishockeyabend bezwang der EC-KAC den schwedischen Spitzenklub Leksand im ersten Achtelfinalspiel in der Champions Hockey League zu Hause mit 4:0.

Der EC-KAC sorgte am Dienstag für einen europäischen Eishockeyabend, an den man sich noch lange zurückerinnern wird: Die Rotjacken bezwangen den Tabellendritten der SHL im Achtelfinal-Hinspiel der Champions Hockey League ohne einen Gegentreffer zu kassieren. Der Leksands IF legte in den Anfangsminuten ein hohes Tempo vor, gestützt auf einen famosen Sebastian Dahm hielten sich die Klagenfurter aber schadlos. Eine Direktabnahme von Thomas Koch aus spitzem Winkel und bei numerischer Überlegenheit brachte die rot-weiße Führung (12.). Diese konnten die Hausherren im zweiten Abschnitt verdoppeln, als der überragende Johannes Bischofberger einen Sololauf von der eigenen Zone aus mit einem feinen Treffer krönte (24.). Die Gäste aus Schweden verloren mit Fortdauer der Partie zunehmend an Durchschlagskraft und so konnte der EC-KAC im Schlussdrittel noch einen 4:0-Sieg herausschießen: Steven Strong erwischte Goalie Kaskisuo aus der Distanz zwischen den Beinen (50.), Johannes Bischofberger schloss auch seinen zweiten Alleingang der Begegnung erfolgreich ab (54.). Begleitet von stehenden Ovationen des Klagenfurter Publikums fuhren die Rotjacken einen in dieser Höhe kaum für möglich gehaltenen Sieg ein und schafften sich so eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche in Leksand.

Drittel 1

Die Gäste gaben zu Beginn der Partie das Tempo vor und kamen in einem frühen Überzahlspiel zu ersten guten Torchancen: Tobias Ekberg scheiterte zuerst mit einem verdeckten Blueliner an den Pads von Sebastian Dahm und blieb auch mit einem Onetimer erfolglos, ebenso verzog Isak Rosén mit einem Direktschuss vom rechten Anspielpunkt aus (jeweils 3.). In der zweiten Minute des Powerplays kam erneut Rosén im Slot zum Abschluss, Patrik Zackrisson verpasste den folgenden Rebound und fand seinen Meister wenig später auch bei einem Versuch aus kurzer Distanz im Torhüter der Rotjacken, der auch noch einen im Rush angetragenen Lang-Handgelenksschuss aus dem Zentrum entschärften konnte (5.). Nach Ablauf der Strafe gegen Rok Tičar kam Alexander Lundqvist nach einem missglückten Aufbauversuch der Klagenfurter aus der Drehung zum Schuss, erneut war der rot-weiße Schlussmann mit dem Schoner zur Stelle (5.). In der nächsten Aktion bediente Zackrisson im Konter von Rechtsaußen Carter Camper, der aus bester Position abzog, doch Dahm lenkte die Scheibe mit dem Blocker knapp an der Stange vorbei (6.). Anschließend konnten sich die Klagenfurter erstmals in der Offensivzone festsetzten, der letztliche Abschluss per Schlagschuss durch Tičar wurde aber von Emil Heineman geblockt (8.). Nachdem Alexander Lundqvist von der blauen Linie aus auf Max Veronneau durchgesteckt hatte, dieser den Puck aber über den Kasten gesetzt hatte (9.), durften auch die Hausherren in Überzahl ran:

Manuel Ganahl scheiterte nach Querpass von Manuel Geier noch an Torhüter Kasimir Kaskisuo, in Minute 12 ging der EC-KAC aber mit 1:0 in Front. Die Gäste hatten just eine kurzfristige doppelte Unterzahl überstanden, als ein Diagonalpass von Clemens Unterweger durch die Box auf der rechten Seite Thomas Koch fand, der aus spitzem Winkel per Onetimer einschoss. Nur wenige Augenblicke später setzte Steven Strong mit einem tollen Steilpass Rok Tičar in Szene, dieser legte am rechten Flügel noch auf Martin Schumnig ab, doch dessen Blueliner wurde ins Fangnetz abgelenkt (13.). In der 15. Minute brachte Camper die Scheibe mit der Rückhand aufs Tor, Dahm war auf dem Posten und weder Veronneau noch Zackrisson konnten den Rebound über die Linie drücken. Auf der Gegenseite spielte Ganahl aus der Rundung an den langen Pfosten zu Hundertpfund, der aber über den Puck wischte (15.). Die Großchance zum Ausgleichstreffer hatte wenig später Isak Rosén, Leksands auffälligster Angreifer im Startdrittel, der von Emil Heinemann am Crease bedient wurde, verzögerte, die Scheibe dann aber nur in die Fanghand von Sebastian Dahm setzte (17.). Matt Caito scheiterte anschließend mit einem Wristshot von knapp oberhalb des rechten Faceoff-Kreises aus an der Schulter des groß aufspielenden KAC-Keepers (19.).

Drittel 2

Gleich zu Beginn des Mittelabschnitts blieb der Kapitän der Schweden mit einem verdeckten Handgelenksschuss erfolglos, Jonas Ahnelöv scheiterte aus dem Zentrum an der Fanghand von Sebastian Dahm (jeweils 21.), ehe Leksand nach nur 40 Sekunden wieder im Powerplay ran durfte: Die Klagenfurter spielten ein kompaktes Penalty Killing und ließen erst gegen Ende der Strafzeit eine Torchance zu, Ekberg setzte den Puck von der blauen Linie aus knapp am Tor vorbei, dieser landete via Bande bei Veronneau, der aus kurzer Distanz einmal mehr am Schoner von Dahm hängenblieb. Kurz darauf scheiterte Martin Karlsson nach schönem Steilpass über den linken Flügel kommend alleine vor dem Tor (jeweils 23.). Die Rotjacken blieben kaltschnäuzig und erhöhten auf 2:0: Thomas Hundertpfund gewann das Defensivanspiel nach vorne, Johannes Bischofberger war auf und davon und hämmerte den Puck am Ende seines 50-Meter-Solos über den Blocker von Kaskisuo hinweg unter die Querlatte (24.). In der 25. Minute steckte Caito in der neutralen Zone auf Nils Åman durch, der das Spielgerät flach am Schoner vorbei über die Linie schieben wollte, aber Dahm war mit der Kufe dran. Nachdem Justin Kloos aus der Rundung zum Tor gezogen war, den Puck aber nicht im Kasten unterbringen konnte (27.), kam Lukas Haudum auf der Gegenseite im Zentrum und aus der Drehung zum Schuss, verzog aber knapp (28.).

In der 29. Minute blieb Max Veronneau mit einer Deflection nach Caito-Schuss erfolglos, ehe Alexander Lundqvist auf Justin Kloos durchsteckte, der zum Tor zog und mit der Rückhand einschieben wollte, doch der an diesem Abend überragende Thomas Koch verhinderte den Gegentreffer, als er auf der Torlinie akrobatisch blockte. Mit Tempo über den rechten Flügel kommend scheiterte Veronneau auch in der 34. Spielminute am Schlussmann der Rotjacken. Thomas Hundertpfund hatte kurz darauf den dritten Treffer auf dem Schläger, als er alleine am Crease auftauchte und mit der Backhand unters Tordach abschließen wollte, doch Kasimir Kaskisuo machte ihm mit dem Catcher einen Strich durch die Rechnung (36.). Bei numerischer Überlegenheit spielte Thomas Hundertpfund einen Saucer-Pass von rechts aus an den linken Flügel auf Manuel Geier, der für Manuel Ganahl ablege, aber diesem riss der Schuss aus der Halbdistanz ab (37.). Wiederum mit einem Mann mehr auf dem Eis agierend scheiterte Rok Tičar gleich zwei Mal mit einem Onetimer vom rechten Faceoff-Kreis aus am Schoner des Schlussmanns der Schweden (39.) Wenige Sekunden vor Drittelende setzte sich Steven Strong mit einem sehenswerten Alleingang zentral durch, bleib schlussendlich aber ebenso an den Pads von Kasimir Kaskisuo hängen (40.).

Drittel 3

In der 44. Minute kamen die Gäste erneut in den Genuss eines Powerplays: Isak Rosén blieb mit einem scharfen Schlenzer von Linksaußen erfolglos, Tobias Ekberg fand von der blauen Linie aus nur den Catcher von Dahm, den Rebound setzte Rosén knapp am Kasten vorbei (44. bzw. 45.). Immer noch mit einem Mann mehr auf dem Eis testete Leksands Carter Camper den Klagenfurter Schlussmann mit einem Handgelenksschuss aus dem Slot nach Ekberg-Zuspiel, dieser war aber einmal mehr nicht von Erfolg gekrönt (46.). Auf der Gegenseite fälschte Rok Tičar einen Schumnig-Blueliner vor dem Kasten gefährlich ab, Kaskisuo war mit dem Schoner zur Stelle (47.). Gegen Drittelmitte setzte sich Camper gleich gegen zwei Klagenfurter durch, fand seinen Meister dann aber mit einem Wristshot aus halbrechter Position einmal mehr in Sebastian Dahm (49.), Rosén spielte kurz darauf von rechts aus an den Torraum für den dort lauernden Ekberg, doch auch er konnte den herausragenden dänischen Keeper nicht überwinden (50.).

Die Rotjacken machten es nur wenige Sekunden später besser: Steven Strong nahm sich ein Herz, schlenzte die Scheibe von weit links außen an der blauen Linie aufs Tor und erwischte den Schlussmann zwischen den Beinen – 3:0 (50.). In der 51. Minute zog Matt Caito über den linken Flügel kommend zum Tor, wurde aber von Thomas Hundertpfund von den Kufen geholt, was den Schweden das nächste Überzahlspiel einbrachte: Heineman blieb mit einem Direktschuss vom rechten Faceoff-Kreis aus nach Ekberg-Pass erfolglos, der Zuspieler schloss kurz darauf selbst ab, traf dabei jedoch nur die Schulter von Sebastian Dahm (51. bzw. 52.). In der 54. Minute setzten die Klagenfurter noch ein viertes Ausrufezeichen: Thomas Hundertpfund steckte am linken Flügel ideal in die Mitte und in den Lauf von Johannes Bischofberger durch, der auch sein zweites Solo des Abends mit einem Treffer krönte, als er die Scheibe mit der Vorhand halbhoch zwischen Blocker und Schoner hindurch in die Maschen setzte. Getragen von lautstarken Akklamationen des begeisterten Publikums ließen die Rotjacken in der Schlussphase kaum mehr Gefährliches zu und brachten den 4:0-Vorsprung souverän über die Zeit. (NB)

Champions Hockey League, Achtelfinale (Hinspiel)
16.11.2021 / 19.00 Uhr
EC-KAC – Leksands IF 4:0 (1:0,1:0,2:0)
Stadthalle Klagenfurt, 1.609 Zuschauer
Schiedsrichter: Pražák (CZE), Pešina (CZE)

Aufstellung EC-KAC:
Dahm (Vorauer) | Strong-Schumnig, Tavželj-Vallant, Unterweger-Maier, Würschl | Fraser-Koch-S.Witting, Ganahl-Hundertpfund-Bischofberger, Obersteiner-Tičar-Haudum, S.Geier-M.Geier-Hochegger, M.Witting

Es fehlten:
Steffler, Postma, Petersen, Sticha (alle verletzt), Kraus (angeschlagen)

Torfolge:
1:0 Thomas Koch (11:11/Clemens Unterweger, Johannes Bischofberger/PP1)
2:0 Johannes Bischofberger (23:35/Thomas Hundertpfund)
3:0 Steven Strong (49:50/Thomas Hundertpfund, Johannes Bischofberger)
4:0 Johannes Bischofberger (53:31/Thomas Hundertpfund, Manuel Ganahl)