Am Dienstag treten die Rotjacken erstmals in der laufenden Meisterschaft gegen den ICE-Neuling und aktuellen Leader, den HK Olimpija Ljubljana, an, kac.at stellt den slowenischen Klub im Detail vor.

Der Klub:

Der HK Olimpija Ljubljana wurde im Jahr 2004 als ausgegliederte Nachwuchsabteilung des vielfachen jugoslawischen und später slowenischen Meisters HDD Olimpija Ljubljana, der zwischen 2007 und 2017 auch in der EBEL aktiv war, gegründet. Nach dem Crash des Stammvereins spielte der Klub ab 2017 in der Alps Hockey League, in der er sowohl 2019 als auch 2021 den Meistertitel gewinnen konnte. Im Frühjahr kletterte der Verein schließlich eine Etage höher: Er wurde in die bet-at-home ICE Hockey League aufgenommen, die damit nach vierjähriger Unterbrechung auch wieder einen slowenischen Klub beheimatet. Mit den Slowenischen Eisenbahnen (Slovenske Železnice) verfügen die Grünen Drachen über einen potenten Hauptsponsor, dessen Zuwendungen einen wesentlichen Teil der wirtschaftlichen Basis der ICE-Teilnahme bilden.

Auch wenn er vereins- oder unternehmensrechtlich keinen Bezug zum verblichenen HDD Olimpija Ljubljana aufweist, so steht der HK Olimpija Ljubljana doch klar in der Tradition seines „Vorgängerklubs“. Dieser nahm 1928 unter dem Namen SK Ilirija als erster Klub Jugoslawiens das Eishockeyspiel kanadischer Prägung auf und bestritt das erste organisierte Heimspiel seiner Geschichte am 21. Februar 1932 gegen den Klagenfurter AC (Endstand: 1:14). Eishockeyduelle zwischen den Teams der slowenischen und der Kärntner Hauptstadt können also auf eine fast 90-jährige Geschichte zurückblicken. Den bis heute gebräuchlichen Rufnamen Olimpija trägt der Klub seit dem Jahr 1962. Unter seinen diversen Bezeichnungen und Organisationseinheiten holte „Olimpija“ zwischen 1937 und 2019 insgesamt 13 jugoslawische und 16 slowenische Meistertitel.

Aktuelles:

Der HK Olimpija Ljubljana startete herausragend in sein Premierenjahr in der bet-at-home ICE Hockey League: Die Grünen Drachen unterlagen am ersten Spieltag in Innsbruck mit 3:4, ließen darauf aber 14 Spiele en suite mit Punktgewinnen folgen. Die Slowenen führen seit Anfang Oktober durchgehend die Tabelle an, allerdings schmolz ihr Vorsprung auf die Konkurrenz in den vergangenen Wochen kontinuierlich: Seit Anfang November konnte die Mannschaft von Head Coach Mitja Šivic in acht Partien nur noch zwei „Dreier“ einfahren, zuletzt unterlag man am Samstag auf eigenem Eis den Dornbirn Bulldogs mit 1:3. Das Gastspiel in Klagenfurt ist für Olimpija der Startschuss einer fast ununterbrochenen Serie an Auswärtsbegegnungen, sechs der kommenden sieben Partien hat man in der Fremde auszutragen. Dort schlug man sich im bisherigen Saisonverlauf allerdings ganz ausgezeichnet: In acht von zehn Fällen nahm man zumindest einen Punkt mit nach Hause, neben dem erwähnten Auftaktspiel in Innsbruck musste sich Ljubljana nur Ende November in Linz (mit 1:5) geschlagen geben. Mit durchschnittlich 3,64 erzielten Toren pro Partie aus dem Spiel heraus verfügt der Leader über die zweibeste Offensive der Liga, nur der EC VSV (3,90) schrieb häufiger an. Während das Penalty Killing das statistisch betrachtet drittbeste in der ICE ist, schwächelten die Slowenen zuletzt im Überzahlspiel: Nur eines der letzten 18 Powerplays mündete in einem Torerfolg.

Spieler im Fokus:

Der HK Olimpija Ljubljana ging mit nur fünf Importspielern in seine erste ICE-Saison, von denen zwei – Goalie Paavo Hölsä und Verteidider Joona Erving aus Finnland – seit Mitte bzw. Anfang November keinen Einsatz mehr bestritten haben. Die große Überraschung der bisherigen Spielzeit ist die üppige Ausbeute von Stürmer Guillaume Leclerc, der Franzose führt ligaweit sowohl die Scorer- (31 Punkte) als auch die Assist-Wertung (22 Torvorlagen) an. In der teaminternen Torjägerwertung liegt (gemeinsam mit Leclerc) Nik Simšič voran, der Eigenbaustürmer verbuchte bereits neun Treffer. Mit sieben Torerfolgen ebenfalls gut positioniert liegen Tadej Čimžar und Ex-KAC-Stürmer Žiga Pance. Ein weiterer ehemaliger Klagenfurter im Aufgebot ist Abwehrspieler Mitja Robar, der seine Profilaufbahn vor zwei Jahren beendete, mittlerweile als Spieleragent tätig ist, Ende November aber im Alter von bereits 38 Jahren als Aushilfe einsprang. Vom Stammpersonal in der Verteidigung am auffälligsten agierten bislang Kristjan Čepon (+10), Aleksandar Magovac (sechs Saisontore) und EBEL/ICE-Urgestein Sébastien Piché als Powerplay-Lenker. Überragend performte bislang Torhüter Žan Us, für den nach 18 Saisonstars bislang mehr Shutouts (vier) als Niederlagen in regulärer Spielzeit (drei) zu Buche stehen.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Die Historie an Eishockey-Duellen zwischen Klagenfurt und Ljubljana geht bis in die 1930er-Jahre zurück, durch die Dekaden hindurch traf man sich unzählige Male zu freundschaftlichen Duellen. Auf Bewerbsebene bildete der Alpenpokal (später: Karawankencup) ab den 1960er-Jahren den Startpunkt regelmäßiger Konfrontationen, man traf sich im Europacup und ab den 1990ern dann auch in der Alpenliga sowie im Europäischen Ligapokal. In der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) duellierte sich der EC-KAC mit dem „Vorgängerklub“ HDD Olimpija Ljubljana zwischen 2007 und 2016 insgesamt 57 Mal, 41 dieser Begegnungen (oder 71,9 Prozent der Partien) entschieden die Rotjacken für sich, auf eigenem Eis haben die Klagenfurter jede der jüngsten neun Konfrontationen gewonnen. Der heutige HK Olimpija Ljubljana war bislang erst in zwei Pre-Season-Spielen Gegner der rot-weißen Kampfmannschaft: 2020 siegte der Rekordmeister auf eigenem Eis mit 4:2, heuer im August setzten sich die Slowenen (allerdings gegen ein KAC-Team ohne sieben Nationalspieler und vier Healthy Scratches) in Michalovce mit 3:0 durch. Die Klagenfurter Zweitmannschaft traf in der Alps Hockey League zwischen 2017 und 2021 insgesamt 14 Mal auf Ljubljana, in zwölf dieser Fälle setzte sich der HK Olimpija durch.