Am Dienstag gastieren die Rotjacken zum dritten Kärntner Derby der aktuellen Saison in der Draustadt, kac.at stellt den EC VSV, der zuletzt drei Siege in Folge feiern konnte, im Detail vor.

Aktuelles:

Der EC VSV hat sich für die deutliche 1:9-Niederlage in Klagenfurt am ersten Spieltag nach Weihnachten zuletzt gut rehabilitiert, die Adler gewannen seither jede ihrer drei Meisterschaftspartien: Auf Heimsiege gegen Ljubljana (4:2) und Bolzano (4:3 nach Verlängerung und trotz zwischenzeitlichem 0:3-Rückstand) folgte am Sonntag ein 6:3-Auswärtserfolg bei den formstarken Graz 99ers, die davor acht Siege am Stück gefeiert hatten. Die Draustädter halten damit aktuell bei einer Winning Percentage von 54,8 Prozent, in keiner Spielzeit seit 2015/16 lag dieser Wert für sie höher. Blau-Weiß nimmt in der Tabelle derzeit unmittelbar hinter dem EC-KAC den siebten Rang ein und weiß vor allem hinsichtlich seiner offensiven Produktivität zu überzeugen: 3,58 erzielte Treffer pro Saisonspiel sind die beste Notierung aller 13 ICE-Klubs. Nur in einer einzigen der vergangenen 19 Saisonen (2013/14) wies der EC VSV einen höheren Torschnitt auf als heuer. Pro Heimpartie trafen die Adler mit 4,13 Mal so oft wie seit 2006/07 nicht mehr.

Spieler im Fokus:

Wesentlichen Anteil am Auswärtserfolg bei den 99ers am Sonntag hatte mit einem Vier-Punkte-Spiel John Hughes: Der teaminterne Topscorer hält mittlerweile bereits bei 35 Zählern (zwölf Tore, 23 Assists), im ligaweiten Ranking platzieren sich damit nur noch zwei Feldspieler vor ihm. Für das Game Winning Goal zeichnete im ersten Spiel des neuen Kalenderjahres Chris Collins verantwortlich, der, nachdem er davor in zehn Partien am Stück ohne Treffer geblieben war, bereits beim Overtime-Heimsieg gegen den HCB Südtirol drei Tage zuvor für die Entscheidung gesorgt hatte. Dreh- und Angelpunkt in der blau-weißen Defensive ist Kapitän Jamie Fraser, der in seiner vierten Saison beim Klub das Team in der Plus/Minus-Wertung anführt (+18) und (mit 98) auch die meisten Torschüsse aller Kaderspieler abgegeben hat. Zwischen den Pfosten dürfte der EC VSV im Kärntner Derby wohl erneut auf seine etatmäßige Nummer eins Andreas Bernard setzen, der seit seiner Einwechslung im Spiel in Klagenfurt drei Siege hintereinander einfahren konnte – ein Kunststück, das ihm in seiner noch recht kurzen Karriere bei den Adlern bereits drei Mal gelungen ist.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Der EC VSV und der EC-KAC treffen am Dienstag zum 341. Mal in einem Bewerbsspiel aufeinander, mit 179 zu 142 Siegen (bei 19 Unentschieden) spricht die historische Bilanz für die Klagenfurter. Rot-Weiß hat auch in der Wertung ab der Liga-Neugründung im Jahr 2000 die Nase vorne, der Vorsprung mit 79 gegenüber 64 Erfolgen resultiert hier aber in erster Linie aus der jüngeren Vergangenheit: Von den letzten 25 Konfrontationen konnte der EC-KAC gleich 21 zu seinen Gunsten entscheiden, auch das Torverhältnis dieser Periode spricht mit 77:39 eine deutliche Sprache. Allerdings hat Villach jeden seiner letzten fünf Derby-Siege auf eigenem Eis eingefahren, 2016 und in jedem Jahr ab 2018 gewannen die Adler jeweils exakt ein Heimspiel gegen Klagenfurt, jedes davon in regulärer Spielzeit. Insgesamt fühlten sich die Rotjacken in der Draustadt im Verlauf der vergangenen Saisonen aber recht wohl: Zehn der letzten 15 Auswärtspartien gegen den EC VSV konnten gewonnen werden, in nur einer dieser 15 Begegnungen – dem zweiten Viertelfinalspiel 2021 – kassierte man in der Tiroler Straße mehr als drei Gegentreffer.

Das letzte Duell:

Das letzte Kärntner Derby ging am 26. Dezember 2021 in Klagenfurt über die Bühne, die Rotjacken vermochten dabei eine recht indisponierte Villacher Mannschaft mit 9:1 zu besiegen, was dem höchsten Klagenfurter Erfolg in einem Lokalduell seit mehr als 33 Jahren entsprach. Auf den frühen Führungstreffer durch Rok Tičar folgten noch im ersten Abschnitt ein Unter- und ein Überzahltor, erzielt jeweils von Johannes Bischofberger. Vor und nach dem 8:1 durch Matt Fraser stieg aus Klagenfurter Sicht die Nick Petersen-Show, der MVP der letztjährigen Finalserie verbuchte nicht weniger als fünf Treffer. Entscheidender Faktor auf dem Weg zu diesem hohen Score war das rot-weiße Überzahlspiel: Der EC-KAC verwandelte fünf seiner elf Powerplays in einen Treffer, von den insgesamt 17:28 Minuten bei numerischem Vorteil verbrachten die Hausherren mehr als 70 Prozent (12:22 Minuten) mit Puckbesitz in der Angriffszone. Auch – aber nicht nur – bedingt durch die zahlreichen Überzahlsituationen dominierte Rot-Weiß im Passspiel: 363 kompletten Zuspielen des EC-KAC (Höchstwert: Paul Postma mit 47) standen lediglich 166 des EC VSV (Derek Joslin/19) gegenüber. Zudem gelang es den Adlern kaum, die Rotjacken aus der gefährlichen Zone zu halten: Während Villach auf sechs Abschlüsse aus dem Slot kam, verzeichnete Klagenfurt gleich deren 23.

 

Spielbericht: „Rotjacken-Triumph im Derby“ (kac.at, 26.12.2021)