Aktuelles:
Die Vienna Capitals waren eines der zeitlich gesehen letzten Teams in der Liga, in dem die Covid-19-„Januar-Welle“ um sich griff, seit dem 21. Januar, als man im Auswärtsspiel in Ljubljana mit kurzem Lineup und nach zweimaligem Zwei-Tore-Rückstand immerhin einen Zähler holte (4:5 nach Penaltyschießen), konnten die Wiener kein Ligaspiel mehr bestreiten. Aktuell liegt der Klub aus der Bundeshauptstadt knapp unterhalb „des Strichs“ auf Tabellenplatz sieben der bet-at-home ICE Hockey League, in den noch ausständigen zwölf Partien muss Wien wohl zwischen 22 und 24 Zähler einfahren, um sich direkt für das Playoff-Viertelfinale zu qualifizieren. Die Capitals sind jenes Team in der Liga, bei dem Heim- und Auswärtsbilanz am weitesten auseinanderklaffen: Zu Hause punktete man in 13 von 17 Spielen und ist die Nummer eins des Rankings, in der Fremde siegte man in nur fünf von 19 Anläufen in regulärer Spielzeit, woraus sich Platz elf in der Rangordnung ergibt. Die Formkurve der Caps zeigte bereits vor der Spielpause eher nach unten, aktuell stehen vier Niederlagen in Folge zu Buche, wobei man in Ljubljana und gegen Bolzano zumindest einen Punkt einfuhr.
Spieler im Fokus:
Die Vienna Capitals müssen in den kommenden Wochen auf ihren überlegenen Topscorer verzichten, Nicolai Meyer, der heuer bislang 15 Treffer erzielen und 38 Scorerpunkte verbuchen konnte, ist ebenso wie Klagenfurts Goalie Sebastian Dahm mit dem Nationalteam Dänemarks bei den Olympischen Winterspielen engagiert. In der teaminternen Scorerwertung taucht bei Wien mit Nikolaus Hartl erst auf Rang sechs der erste österreichische Crack auf, der 30-Jährige, der bereits seine neunte Saison beim Klub bestreitet, ist einer von nur vier Kaderspielern (neben Matthew Neal, Patrick Antal und Christof Kromp), die heuer in sämtlichen 36 Ligaspielen im Aufgebot standen. Auf der Torhüterposition setzt der letztjährige Halbfinalist als nunmehr einziges der acht rot-weiß-roten Teams in der Liga auf ein einheimisches Gespann: Sowohl Bernhard Starkbaum, der bei 17 Starts fünf Mal „zu null“ spielte, als auch David Kickert halten bei jeweils neun Saisonsiegen. Die Stärken der vor ihnen agierenden Abwehr liegen vornehmlich im defensiven Bereich, denn mit Ausnahme von Alex Wall, der auch im Powerplay eine zentrale Rolle einnimmt, und Matt Prapavessis, der alle seine drei Saisontore im letzten Ligaspiel erzielt hat, kommt bislang kein Capitals-Verteidiger auf mehr als sieben Scorerpunkte.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Die Vienna Capitals und der EC-KAC traten seit dem Einstieg der Wiener in die Liga zur Saison 2001/02 bislang insgesamt 142 Mal gegeneinander an. Die historische Bilanz spricht mit 76 zu 66 Siegen (bei 438 zu 424 Toren) für den Rekordmeister, der in der jüngeren Vergangenheit insbesondere in Auswärtsspielen in der Bundeshauptstadt zu überzeugen wusste: Seit dem dritten Finalspiel 2019, als die Caps mit 3:2 siegten, haben die Rotjacken die nunmehrige Steffl Arena bei acht aufeinanderfolgenden Auftritten mit zumindest einem Punkt, in sechs Fällen davon auch mit einem Sieg verlassen. Bei gleich vier dieser acht Gastspiele verbuchten die KAC-Goalies (jeweils zwei Mal Lars Haugen und Sebastian Dahm) Shutouts auf Wiener Eis. Auch in jedem der drei bisherigen Saisonduelle zwischen Wien und Klagenfurt stand am Ende der Partie für eine Mannschaft die Null: Die Rotjacken siegten im September zu Hause (5:0) und im Januar auswärts (2:0) ohne Gegentor, die Capitals verließen die Stadthalle im Oktober mit einem 2:0-Erfolg im Gepäck.
Das letzte Duell:
Die jüngste Begegnung zwischen den Vienna Capitals und dem EC-KAC liegt lediglich zwei Wochen zurück: Am 18. Januar siegten die Rotjacken in Wien-Donaustadt mit 2:0. Knapp vor Ende des ersten Abschnitts verwandelte Matt Fraser einen „Zwei-gegen-Eins“-Konter selbst zur Führung für den Titelverteidiger, kurz nach Start in den zweiten Durchgang war Stefan Geier bei numerischer Unterlegenheit und nach mustergültiger Vorlage seinen Zwillingsbruders Manuel erfolgreich. Die Klagenfurter verteidigten sich in dieser Partie sehr gut, speziell der Umstand, dass sie sich in den letzten 86 Sekunden des Spiels bei numerischer „Drei-gegen-Sechs“-Unterlegenheit schadlos hielten, blieb in Erinnerung. Insgesamt überzeugte der EC-KAC in dieser Begegnung vor allem defensiv: Zwar gewann Wien 60,0 Prozent der Scheibenaufwürfe und verfügte über klare Vorteile sowohl beim Puckbesitz bei Even Strength (55,4 Prozent) als auch bei der Zeit in der Offensivzone bei „Fünf-gegen-Fünf“ (8:37 gegenüber 6:04 Minuten), gleichzeitig konnte das Team von Head Coach Dave Barr diese Überlegenheit aber in insgesamt nur 21 Torschüsse (gegenüber 32 der Rotjacken) konvertieren. Exzellent agierten die Klagenfurter in den insgesamt acht Phasen numerischer Unterlegenheit: Wien blieb trotz 13:49 Minuten im Powerplay (von denen starke 78,3 Prozent mit Scheibenkontrolle im Angriffsdrittel verbracht wurden) ohne Überzahltor.
Spielbericht: „Rotjacken in Wien ohne Gegentreffer“ (kac.at, 18.01.2022)