Mit den Auswärtsspielen beim HC Innsbruck und den Pioneers Vorarlberg starten die Rotjacken am Freitag und Sonntag in die neue Saison, kac.at stellt die beiden Klubs vor.

Exakt 177 Tage nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus gegen die Vienna Capitals eröffnen die Rotjacken am kommenden Freitag die neue Saison 2022/23 in der win2day ICE Hockey League. Am Auftaktwochenende wartet ein Roadtrip in den Westen Österreichs auf den EC-KAC, der es am Freitag mit dem HC Innsbruck und am Sonntag mit dem Newcomer Pioneers Vorarlberg zu tun bekommt.

Haie jagen Playoff-Platz

Der HC Innsbruck geht am Freitag in seine Jubiläumssaison: Die kommende Spielzeit wird die 20. des Klubs in Österreichs höchster Spielklasse. Durchschlagender Erfolg war den Tirolern in diesem Zeitraum nicht beschieden, das Spieljahr 2007/08 war das letzte, in dem sie mehr Spiele als Sieger denn als Verlierer beendeten. Bei seinen neun Playoff-Teilnahmen musste der HCI acht Mal bereits in der ersten Runde die Segel streichen, lediglich 2002/03 übersprang man die Viertelfinalhürde Graz.

Wie so häufig in den vergangenen Jahren veränderte sich das sprichwörtliche Gesicht der Haie in der sommerlichen Übertrittszeit auch heuer wieder beträchtlich, von den elf im Vorjahr engagierten Legionären sind nur noch vier auch weiterhin am Inn zu sehen: Goalie Tom McCollum, Verteidiger Simon Bourque, Dauerbrenner Jan Lattner (seit 2011 durchgehend in der EBEL bzw. ICE engagiert) und Stürmer Daniel Leavens. Aus dem Sextett der Import-Neuzugänge stechen der in der Pre-Season sehr auffällige Adam Helewka und Brady Shaw, im Vorjahr zuverlässiger Goalgetter bei Finalist Fehérvár AV19, heraus. Der in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt erweiterte Österreicher-Kern des Kaders – Daniel Jakubitzka in der Abwehr, Nico Feldner, Lukas Bär oder Martin Ulmer im Angriff – wurde durch eine spannende Zukunftsaktie erweitert: Senna Peeters, zuletzt vier Jahre in Nordamerika gereift, ist zweifellos eines der größten rot-weiß-roten Talente des Geburtsjahrgangs 2002.

René Swette stand zwischen 2008 und 2016 in 227 Ligaspielen im Tor des EC-KACRené Swette stand zwischen 2008 und 2016 in 227 Ligaspielen im Tor des EC-KAC

„Ich würde sagen, wir haben uns in der Pre-Season ganz gut geschlagen, speziell gegen die beiden DEL-Teams und den HC Lugano. Insgesamt waren wir recht stark, man darf also auf den Auftakt gegen die Rotjacken gespannt sein“, fasst Innsbrucks Goalie, der ehemalige KAC-Torhüter René Swette, die Vorbereitung seines Teams zusammen. Angesprochen auf die Saisonziele der Haie stapelt der Wahl-Klagenfurter nicht tief: „Minimalziel darf und sollte die Playoff-Qualifikation sein“. Und auch über den Tellerrand des eigenen Klubs hinausblickend hat der 34-Jährige klare Vorstellungen: „Vor Saisonbeginn einen Kreis an Favoriten auf den Titelgewinn zu nennen, ist recht schwierig, aber ich nehme an, dass mit dem EC Salzburg nicht zu spaßen sein wird.“ René Swette, der in seine 14. Saison in Österreichs höchster Spielklasse geht und zwischenzeitlich auch Linz und Villach repräsentierte, erinnert sich gerne an seine insgesamt acht Jahre bei den Rotjacken: „Es war für mich immer etwas Besonderes, für den EC-KAC zu spielen, aber es ist auch heute speziell, gegen meinen ehemaligen Klub am Eis zu stehen.“

Liganeuling aus Vorarlberg

Zwei Tage nach dem Auftaktspiel in Innsbruck tritt der EC-KAC am Sonntag (16.30 Uhr, live auf Puls24) bei den neu gegründeten und in die ICE Hockey League aufgenommenen Pioneers Vorarlberg an. Spielort ist die Vorarlberghalle in Feldkirch, die damit erstmals seit über 18 Jahren wieder einen Bewerbsspielauftritt der rot-weißen Kampfmannschaft erlebt. Zuletzt gastieren die Rotjacken dort am 19. März 2004, in der vorletzten Grunddurchgangsrunde der vom Meistertitel gekrönten Saison 2003/04. Weil Platz eins nach der Regular Season für die Klagenfurter zu diesem Zeitpunkt bereits feststand, schickten sie eine stark verjüngte Mannschaft nach Vorarlberg. Obwohl Stützen wie Andrew Verner, Matti Kaipainen, Gerald Ressmann, Anthony Iob, Thomas Koch oder Gregor Hager pausierten, setzte sich der EC-KAC mit 4:3 im Penaltyschießen durch, Harald Ofner (zwei Treffer) und Philipp Winzig sendeten in der regulären Spielzeit ein, Igor Ivanov entschied das Shootout.

Der Neo-ICE-Klub aus dem Ländle bestritt zur Vorbereitung auf seine erste Saison im Bewerb sechs Testspiele, die Hälfte davon konnte er erfolgreich gestalten. Zuletzt blieb man in zwei Begegnungen mit dem HC Innsbruck (0:1 und 0:4) allerdings ohne Treffer. Im Kader der Vorarlberger stehen drei Cracks mit KAC-Vergangenheit: David Madlener hütete zwischen 2016 und 2021 das Tor der Rotjacken, Valentin Ploner war von 2017 bis 2021 im Nachwuchs und im Future Team aktiv, Patrick Spannring bestritt im Januar 2011 eine Partie als Leihspieler für Rot-Weiß. Das Pioneers-Aufgebot umfasst aktuell (inklusive Try-Out-Stürmer Luka Maver) neun Imports, von denen mit Ausnahme der beiden aus der letztjährigen AHL-Mannschaft der VEU Feldkirch übernommenen Akteure, Alex Caffi und Steve Birnstill, keiner älter als 26 Jahre ist. Prominentester Spieler im Team ist Norwegens Nationalteam-Verteidiger Christian Bull.

Ex-KAC-Goalie David Madlener, der erstmals seit neun Jahren wieder für einen Klub aus seiner Heimatstadt Feldkirch aufläuft, sah in der Pre-Season viel Positives von seiner Mannschaft: „Unsere Vorbereitung war ganz okay, würde ich sagen. Wir hatten anfangs viele Verletzte, aber unsere Truppe hat immer gut gefightet. Es wird sicher seine Zeit brauchen, bis sich alle Spieler in unserem Team an das Tempo in der ICE gewöhnt haben, aber in den Begegnungen mit DEL-Klub Bietigheim oder Innsbruck hat man gesehen, dass wir durchaus mithalten können.“ Als Zielsetzung gibt der nunmehrige Pioneer das Erreichen der Playoffs aus: „Das sollte immer das Ziel sein. Und ist das geschafft, weiß man nie, was in der Post Season alles passieren kann. Wir möchten uns jedenfalls gut in der Liga zurechtfinden und im Verlauf des Jahres auch die eine oder andere Überraschung gegen die großen Klubs der Liga liefern“. An der Ligaspitze sieht der Torhüter „die gleichen Favoriten wie in den letzten Jahren. Salzburg, Klagenfurt, Wien, Villach und Bolzano“ sind seine Kandidaten für Top-Platzierungen. Dem Duell mit den Rotjacken am Sonntag blickt David Madlener mit viel Vorfreude entgegen: „Ich hatte fünf wunderbare Jahre in Klagenfurt, viele meiner Mitspieler von damals spielen immer noch für den EC-KAC und ich liebe es, gegen gute Freunde anzutreten.“

In 119 Ligaspielen stand David Madlener zwischen 2016 und 2021 im Kasten der RotjackenIn 119 Ligaspielen stand David Madlener zwischen 2016 und 2021 im Kasten der Rotjacken